lina456
Sehr geehrte Frau Ubbens, Ich finde das Verhalten meines 3,5 Jahre alten Sohnes merkwürdig. Er war schon als Baby und Kleinkind sehr auf mich und meinen Vater eingeschlossen und hat stark gefremdelt und phasenweise auch seinen Papa und die Oma stark abgelehnt. Nun ist es zurzeit echt arg… wenn er bei meinen Eltern ist, schickt er die Oma in einem Tonfall weg… das ist echt verletzend. Er brüllt sie an , sie soll weg und dass er sie nicht mag und sie blöd ist. Ist der Opa nicht da, spielt er gerne mit ihr und freut sich über sie. Sobald der Opa da ist, könnte man meinen, er hasst sie. Wenn ich ihn nach dem Grund frage, sagt er, er mag Oma nicht, aber keine 10 Minuten später sagt er, dass er sie besuchen möchte… meine Mutter ist sehr um ihn bemüht und stets freundlich. Auch meinem Mann gegenüber ist er sehr oft sehr feindselig gestimmt. Manchmal hole ich ihn vom kiga ab, er fragt ob Papa auch zuhause ist und wenn ja, schreit er „er soll nicht da sein! Er soll wieder arbeiten gehen!“ und ist ihm gegenüber richtig gemein. Warum lehnt er so wichtige Menschen ab? Sowohl mein Mann als auch die Oma sind wirklich toll zu ihm. Dazu kommt, dass er zurzeit extrem gerne provoziert. Gestern hat er absichtlich ins Wohnzimmer gepinkelt. Die Stimmung war davor schon angespannt, er war sauer, weil ich ihm den Staubsauger weg genommen habe. Dann schaute er mich an, grinste und machte absichtlich auf den Boden… das hat mich so wütend gemacht!!! Ich packte ihn unsanft und schrie ihn an. Er musste es aufwischen und war von meiner Standpauke absolut sichtlich unbeeindruckt. Wie handhabe ich solche Provokationen? Sowas kann ich nicht ignorieren… Im kiga hat er momentan Reibereien mit einem anderen Jungen, manchmal ist er eifersüchtig auf seinem Babybruder. Vielleicht liegt es daran, dass er sich so verhält? Ich werde gerade nicht schlau aus ihm. Was denken Sie? Danke!!!
Liebe Lina456, Sie haben sich schon gut mit meiner Vorrednerin ausgetauscht. Und ja, Ihr Sohn möchte durch seine Provokationen Aufmerksamkeit einfordern. Mit der Geburt eines Geschwisterchens müssen sich die "großen" Geschwister die Aufmerksamkeit ihrer Bezugspersonen von einem auf den anderen Tag teilen. Versuchen Sie, Ihrem Sohn regelmäßig ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Gleichermaßen sollte dies auch der Papa tun. Wenn es für den Papa schwer ist, wenn Sie in der Nähe sind, kann er diese Aufmerksamkeit geben, in dem er mit seinem Sohn draußen unterwegs ist. Gleiches gilt für die Oma. Ihr Sohn wird zufrieden mit Papa bzw. Oma unterwegs sein, wenn nicht die Mama oder der Opa dabei sind. Ihr Sohn hat Angst, dass er die Aufmerksamkeit von Mama nicht bekommt, wenn Papa in der Nähe ist. Aus dem Grund sagt er dann Dinge, wie, dass Papa nicht zu Hause sein soll. Ähnlich das nicht so nette Verhalten gegenüber der Oma. Bei Provokationen, wie beispielsweise beim auf den Boden machen, bleiben Sie bei Ihrem Vorgehen und lassen Ihren Sohn helfen wegzuwischen. Ähnlich bei anderen Provokationen. Versuchen Sie ruhig zu bleiben. Ihrem Sohn macht es sonst womöglich Freude Sie zu provozieren, weil er Ihre Reaktion so "lustig" findet. Viele Grüße Sylvia
Ani123
Er testet seine Grenzen. Bei dem absichtlich pinkeln finde ich gut wie sie reagiert haben. Da es ihm unbeeindruckt ließ wie es vielleicht eine Option ihn beim nächsten Mal danach in sein Zimmer zu schicken für eine Auszeit. Manchmal erkennt ein Kind dadurch, dass etwas falsch war. Bitte nicht zu lange alleine im Zimmer lassen. 2-3 Minuten können in dem Alter ausreichen und danach mit ihm besprechen, was falsch gewesen ist. So wie sie ihr Kind beschreiben ist er sprachlich und kognitiv gut entwickelt und ein Gespräch ist möglich. Wie alt ist der Bruder? War er nach der Geburt eifersüchtig? Wird der Bruder z. B. gerade mobil, fängt mit Beikost an oder sonst irgendwas was besonders ist und dazu führt, dass er oft gelobt wird? Manchmal ist es so, dass beim 1. Kind vieles als selbstverständlich angesehen wird, weil es "groß " ist. Und beim Baby gibt es viele Entwicklungsschritte und oft ein Lob oder Freude, weil es was Neues kann. Beim älteren Kind kann das zur Frustration führen und auch, dass es Aufmerksamkeit einfordert durch Fehlverhalten. So wie sie schreiben möchte er zurzeit gerne mehr Zeit mit ihnen als mit dem Papa verbringen. Schaffen Sie exklusive Zeit für ihn, wo das Baby nicht da ist. Z. B. kann der Papa mit dem Baby unterwegs sein. Diese exklusive Zeit gehört ihrem Kind. Sie sind ganz für ihn da (kein Haushalt usw. wird da gemacht). Lassen Sie Ihr Kind entscheiden was er mit ihnen machen möchte. Vielleicht kann der Opa das Kind einmal in der Woche abholen und auch exklusive Zeit damit verbringen. Gibt es bri ihnen so etwas wie Paoa-Kind-Turnen, Papa und Kind gehen in den Wald, usw.. Vielleicht wäre das eine Option für den Papa und Kind an solchen Veranstaltungen teilzunehmen um gemeinsam etwas zu machen. Die Gemeinschaft kann helfen um die Bindung zu stärken. Vielleicht kann der Papa auch ws mit ihm machen,wo nur Kinder ab 3 Jahre hinkommen. Manche Kinder genießen es "groß " zu sein und was zu dürfen, was das Baby nicht darf. Wenn der Papa zu Hause ist, arbeitet er dann im Homeoffice oder ist er ganz für euch als Familie da? Der Kontakt zur Oma wird sich wieder ändern. Sie schreiben selbst, dass er zu ihr möchte und das zeigt,dass er sie mag. Vielleicht kann man da auch einen Großelternachmittag einführen? Was sie brauchen ist Geduld und Durchsetzungsvermögen. Das ist nicht immer leicht, aber zurzeit unabdingbar. Wichtig ist, dass sie alle zusammen an einem Strang ziehen.
lina456
Vielen Dank, dass du dir die Zeit zum Lesen und antworten genommen hast. Deine Ideen und Gefanken dazu finde ich sehr gut. Und ja, du hast Recht. Das Baby macht momentan viele Entwicklungsschritte und wird wirklich viel gelobt von allen. Ich habe auch das Gefühl, dass er so Aufmerksamkeit möchte und noch mehr Zeit mit mir hätte. Er hat schon viel von mir, aber vielleicht muss es zurzeit etwas mehr werden. auch die Idee mit der Auszeit würde ich glaube ich ausprobieren. Ich bin gespannt was Frau Ubbens mir raten wird. Was du schreibst hilft mir aber schon weiter und ich danke dir!
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