Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie verhalten?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie verhalten?

BeccaB91

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Hallo Frau Ubbens, unser Sohn ist 3,5 und großer Bruder eines Mädchens (4 Monate). Seit einiger Zeit provoziert er sehr stark. Er missachtet Verbote, die er sehr gut kennt. Man muss alles 5x sagen, es ist ihm egal. Er tut es direkt wieder. Werde ich streng, prustet er (Pffffrrr..) mit etwas Spucke (ich hoffe, Sie verstehen was ich meine). Es wirkt sehr respektlos auf mich. Alles schimpfen oder ignorieren bringt nichts. Bei manchen Dingen ist die Konsequenz ihm etwas wegzunehmen, teilweise schickt mein Mann ihn auf sein Zimmer bis er sich beruhigt hat. Dann weint und tobt er erstmal. Ich habe nicht den Eindruck, dass irgendwas hilft. Mich macht die Situation sehr traurig. Ist das noch normal? Wie verhalten wir uns richtig? Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe BeccaB91, zu Ihren genannten Beispielen: - matschen mit dem Essen - ermahnen Sie nur einmal, beim zweiten Mal ist der Teller weg - an der Gardine ziehen - nehmen Sie Ihren Sohn an die Hand und verlassen mit ihm den Raum - Hand der Schwester in den Mund nehmen - macht er es, um ihr weh zu tun oder sieht er es als Spiel und macht nur das, was seine Schwester womöglich auch selbst macht (die eigene Hand in den Mund nehmen) - Spiel, dann ist es okay, wenn es für das Baby in Ordnung ist - möchte er ihr wehtun, beispielsweise beißen, dann nehmen Sie ihn von seiner Schwester weg und setzen ihn ein wenig auf Abstand. Erklären Sie ihm dort, dass er die Hand nicht in den Mund nehmen darf. - auf dem Sofa springen oder turnen - ggf. muss er nicht nur runter, sondern Sie wechseln mit ihm den Raum - auf den Boden hämmern - nehmen Sie Ihrem Sohn den Gegenstand weg, mit dem er hämmert bzw. binden ihn von vorneherein in Beschäftigungen mit ein, sobald das Baby schlafen soll und wenn das Baby gestillt wird, bieten Sie ihm beispielsweise an, dass Sie ihm ein Buch vorlesen und er sich dabei an Sie kuscheln kann. Viele Grüße Sylvia


cube

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Zum Teil ist das ganz normales Austesten. Unser Kind hat in dem Alter mehr "getrotzt" als denn als 2-jähriger, wo man eh damit rechnet. Hier kommt jetzt aber noch dazu, dass er nicht mehr der Einzige ist, um den sich gekümmert wird. Er wird sicher auch eifersüchtig darauf sein, dass er sich nun die Aufmerksamkeit teilen muss. Hat er denn Exklusivzeit mit dir? Oder mit Papa? Das wäre wichtig. Er ist eben nicht nur großer Bruder - er ist auch noch ein kleines Kind, dass Aufmerksamkeit braucht und natürlich auch Phasen hat, in denen es nicht gut klappt mit "folgsam sein" usw. Der dazu sich erst mal damit arrangieren muss, das da nun die kleine Schwester ist, die nicht mehr nur schläft und trinkt, sondern auch immer mehr fordert. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass er sich eigentlich ganz normal verhält für einen 3,5-jährigen - aber die Erwartungen an ihn plötzlich viel höher sind. Großer Bruder - der muss doch verstehen, dass Mama nun keine Zeit hat, sich mit seinen Launen auseinander zu setzen. Dass anziehen etc doch schon geklappt hat und jetzt ist nunmal echt keine Zeit für solche Spirenzchen wie "Mama, du musst mir helfen" usw. Wie teilt ihre auch denn zu Hause auf? Wie bindet sich der Papa ein, um sich zB um ihn zu kümmern, während du mit der Kleinen beschäftigt bist? Wie oft nimmt dein Mann dir die Kleine mal ab, damit du dich trotzdem auch mal ganz exklusiv um den Großen kümmern kannst?


BeccaB91

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Er hat Exklusivzeit mit jedem von uns. Papa etwas mehr als ich, da sie ein echter Stilljunkie ist und Schnuller und Flasche ablehnt. Ich helfe ihm immer, wenn er um Hilfe bittet. Natürlich kann ich aber nicht nur auf ihn achten. Er muss nachts auf mich verzichten, da übernimmt ihn sein Papa. Mein Mann kümmert sich sehr, sehr viel um ihn, unternimmt auch viel allein mit ihm. Wenn es passt, nimmt mein Mann die Kleine nach Feierabend oder am Wochenende in die Trage zum Schlafen, so dass ich Zeit für den Großen habe. Wir geben uns da wirklich Mühe, aber so viel Exklusivzeit wie während der Elternzeit meines Mannes ist grade nicht drin.


cube

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Ok, dann bekommt er ja genug Aufmerksamkeit :-) ich denke, es ist dennoch halt einfach eine Phase, in der man dann mal wieder konsequenter sein muss. Also Verboten/Nein auch eine Konsequenz folgen lassen muss.Allerdings sollten die am Besten imZusammenhang mit dem stehen, was er macht. Einfach auf´s Zimmer schicken ist - für mich zumindest - die letzte Konsequenz, da härteste = Ausschluss aus der sozialen Gruppe Familie. Bspl.: er schmeißt Dinge durch die Gegend - dann kommen die weg. Er matscht mit dem Essen rum - dann ist er wohl satt und das Essen beendet. Evt. schreibst du mal ein paar konkrete Beispiele, wo es zu Streit kommt? Bzgl. des Prustens - ich würde da einfach nur sagen, dass du so nicht mit dir "reden" lässt und aus dem Zimmer gehen/von ihm ein Stück weg gehen, weil du nicht mit Spucke angeprustet werden möchtest.


BeccaB91

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Ja, klar: - Matschen mit dem Essen (ich ermahne 2x, beim 3x ist das Essen beendet) - an der Gardine ziehen - die Hand der kleinen Schwester in den Mund nehmen - auf dem Sofa turnen und springen (er muss dann runter) - Sachen werfen: Sie kommen direkt weg - auf dem Spielplatz mit Sand werfen (beim 2x gehen wir heim) - trotz "Stopp" mit dem Laufrad weiterfahren (für den Tag kommt das Laufrad weg) - Bücher in den Mund nehmen/werfen (sie kommen weg) - absichtlich auf den Boden hämmern o.Ä. mit Spielzeug, wenn die kleine Schwester stillt oder versucht zu schlafen Bei den Beispielen ohne genannte Reaktion, ermahne ich, aber er hört nicht und ich bin hier unsicher, was die Konsequenz sein sollte.


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