Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie verhalten?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Wie verhalten?

Leons_Mama

Beitrag melden

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn (fast 3) raubt mir derzeit die Nerven. Er scheint ganz genau zu wissen, dass ich "handlungsunfähig" bin, wenn ich unser Baby stille und macht dann nur noch Blödsinn. Heute morgen beim Frühstück hatte das Baby gleichzeitig auch Hunger. Kaum angelegt, sprang mein Sohn vom Stuhl auf (wo er kurz zuvor noch ganz ruhig gegessen hatte), hampelte hin und her, schob den Teller weg, holte sich Spielzeug etc. Das Stillen unterbrechen ist leider keine gute Idee, die Kleine weint dann und es dann dauert ewig, bis sie sich wieder beruhigt. Ich habe dann zwei Mal bestimmend gesagt, er solle sich hinsetzen und weiteressen, ansonsten wäre das Essen beendet und ich würde sein Brot essen. Vermutlich war das erziehungstechnisch nicht sehr sinnvoll, aber ich wusste echt nicht, was ich sonst sagen soll? Er sagte jedenfalls nur "Nö", lachte und turnte weiter herum. Ich nahm mit meiner freien Hand ein Stück seines kleingeschnittenen Brötchens. Er haute mir dann plötzlich ins Gesicht und ich schimpfte daraufhin sehr laut mit ihm (denn hauen lassen möchte ich mich nicht!). Es endete dann damit, dass er lautstark anfing zu brüllen und zu weinen und ich (stillenderweise) mit dem Baby rausging. Ich glaube, ich hätte mich besser anders verhalten, aber ich weiß nicht, wie. Es klingt schrecklich, aber ich war heute morgen einfach nur noch froh, als ich ihn im Kindergarten abgeben konnte! Gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen deswegen und würde ihn am liebsten sofort wieder mitnehmen. Ich bin unter der Woche alleine mit den beiden und manchmal schon am Wochenbeginn fix und alle. Wie erreiche ich denn, dass er auf mich hört, wenn ich etwas sage? Ich weiß, dass es ein Grenzenaustesten ist, aber wenn ich etwas von ihm möchte oder etwas verbiete, kommt grundsätzlich ein Widerwort ("Nein bzw. "Doch"). Ich möchte ihn aber auch nicht anschreien oder den Raum verlassen, wusste mir heute morgen aber nicht anders zu helfen. Wir geben natürlich nicht nach, nur weil er wütend wird, aber das führt dazu, dass es eigentlich jedes Mal im Brüllen und/oder Weinen endet.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe Leons_Mama, Ihr Sohn muss Sie plötzlich teilen und dass in fast jeder Situation und zu fast allen Zeiten des Tages. Versuchen Sie, Ihrem Sohn Aufmerksamkeit zu schenken, auch wenn Sie das Baby stillen. Er kann sich neben Sie setzen und Sie können kuscheln oder/und ein Buch lesen. Das kann zu einem Ritual werden. So bekommt Ihr Sohn Aufmerksamkeit, eine Kuscheleinheit und kann gleichzeitig keinen "Blödsinn" machen. Heute morgen hätte es genügt, wenn Sie als Konsequenz ausgesprochen hätten, dass die Mahlzeit für ihn beendet ist. Solchen Situationen müssen nicht noch mehr dramatisiert werden, in dem auch noch das eigene Brötchen von jemand anderem aufgegessen wird. Sicherlich wird Ihr Sohn Sie so schnell oder gar nicht wieder hauen. Es war ein Reflex und Ihr Sohn hat sich sehr über Ihre Reaktion erschrocken. Reiten Sie nicht allzu lange auf einem Nein oder Doch herum. Beispiel: "Wir gehen jetzt Schuhe und Jacke anziehen und dann nach draußen." "Nein." "Dann gehe ich alleine." Sie werden sehen, wie schnell Ihr Sohn Schuhe und Jacke anzieht oder zur Garderobe kommt. Viele Grüße Sylvia


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Ubbens, es ist mir klar, dass mein Kleinkind (19 Monate) bei jeder Person andere Verhaltensweisen an den Tag legt. Mir ist jedoch aufgefallen, dass sich unser Kleiner, bei Papa anstandslos wickeln lässt, das Morgenfläschchen komplett austrinkt, bei Oma (bei der er öfters die Woche über Nacht schläft), das Fläschchen verweigert, be ...

Sehr geehrte Frau Ubbens, es gibt einpaar Sachen die mich beunruhigen.  - Ich war letztens mit meiner Tochter auf dem Spielplatz, dort war eine fremde Frau die ständig nach ihr gerufen hat. Meine Tochter ging dann zu ihr hin, gab ihr einen verpackten Fruchtriegel und ließ sich dann von der Frau auf den Arm nehmen und auf die Wange küssen... Ic ...

Hallo, mein Sohn, 5,5 Jahre alt und noch im Kindergarten hat folgendes Problem. Im Kindergarten ist zur Zeit das Thema Heirat ganz hoch im Kurs. Mein Sohn ist nun verliebt in ein Mädchen seiner Gruppe und diese mag ihn auch sehr. Leider mag auch der beste Freund meines Sohnes das Mädchen sehr und "erpresst" nun meinen Sohn damit, dass, wenn er von ...

Sehr geehrte Frau Ubbens,  mein Sohn ist jetzt etwas über 3 Jahre alt und geht seit Januar diesen Jahres regelmäßig in den Kindergarten.  Eingewöhnung war letztes Jahr im September, aber da hatten wir ihn im Dezember mal wegen der vielen Infekte rausgenommen und deswegen kann man sagen, dass er seit Januar regelmäßig geht.  Jedenfalls ist ...

Liebe Frau Ubbens, wir stehen vor einer schwierigen Entscheidung eines Wechsels in eine neue Einrichtung für meine 2 Jährige Tochter. Wo soll ich anfangen. Sie kam mit 1 Jahr in eine Krippengruppe und die Eingewöhnung lief nicht so gut. Nach 2 Wochen hat die Leitung die Eingewöhnung für beendet erklärt, obwohl sie sich morgens noch überhaupt ni ...

Liebe Frau Ubbens! Mein Sohn (4 Jahre) fängt immer an zu quengeln und zu weinen an, wenn er etwas alleine nicht schafft, zB. T-shirt alleine anziehen oder alleine wo runterspringen,... Er versucht es zuerst alleine, wenn er merkt dass er es nicht schafft, dann fängt er an zu quengeln, weinen und schlägt um sich herum. Wenn ich ihm sage, dass ic ...

Liebes Team,  Meine Tochter, 4,5 Jahre ist eigentlich ein unkompliziertes Kind. Im Umgang mit ihren älteren Cousinen ist sie umgänglich und unkompliziert, ordnet sich auch mal unter und spielt toll mit ihnen. Mit ihrer besten Freundin läuft es aktuell nicht so gut. Die beiden haben eigentlich eine schöne Freundschaft auf Augenhöhe, aber immer ö ...

Hallo, seit drei Wochen bin ich alleinerziehende Mutti von zwei wunderbaren Mädchen (3 Wochen und 22 Monate). Die Große ist sehr lieb zur Schwester und nicht eifersüchtig. Derzeit macht mir ihr Verhalten dennoch Sorgen.   Kurz vor der Entbindung hat sie angefangen, insbesondere abends zu treten und zu kratzen. Seit ich nach der Geburt wie ...

Hallo Frau Ubbens, Ich habe eine Frage zu dem Verhalten der Mutter meines Mannes im Bezug auf unser Kind.  Sie macht ab und an Bemerkungen, in dem Sie mit unserem Kind "redet" die ich ein bisschen merkwürdig finde und ich nicht weiß, ob man dies unterbinden sollte oder ob es keinen Einfluss auf unser Kind hat. Unser Kind ist 3 Monate alt und ...

Liebe Frau Ubbens! Mein Sohn ist 4 Jahre alt und seit einiger Zeit ist sein Verhalten einfach nur anstrengend, laut, wild und er macht absichtlich Sachen die er nicht darf bzw. nicht soll. Eigentlich ist er ein ganz normales Kind und er kann auch ganz normal sein, aber manchmal denke ich mir, dass er vielleicht verhaltensauffälig ist. Heu ...