Yvi2020
Liebe Frau Ubbens, Sie haben mir letztens schon sehr weitergeholfen und daher wende ich mich mit einer erneuten Herausforderung an Sie. Vielen Dank dafür. Mein 2,5 Jähriger Sohn verbringt sehr gerne Zeit mit seinem Papa, Oma, Opa und Tante. Seit einiger Zeit bedeutete er mir mit "mich wegschieben", dass er diese Zeit auch alleine mit den anderen verbringen will und ich habe mich dann zurück gezogen. Er ist sprachlich noch nicht sehr weit, daher verstehe ich, dass er mir noch nicht sagen kann"Mama, dich hab ich 24/7 nun hätte ich gerne mal ein Spiel nur mit Opa gespielt." Ich freue mich auch sehr, dass er mehrere Vertrauenspersonen in seinem Leben hat. Kürzlich hat sich das Ganze aber so gesteigert, dass er, wenn Papa nach Hause kommt oder wir bei Oma und Opa sind, ich nichts mehr darf. Ihn weder aus dem Autositz heben, Jacke anziehen und wenn wir alle zusammen sitzen und uns unterhalten schubst er mir förmlich weg und scheint ziemlich verzweifelt, dass ich dabei bin. Ich weiß, dass dies auch zur Autonomie Phase gehört und es ihm viel bedeutet auch mal ohne Mama was zu tun, schon klar. Ich weiß auch, dass er es eben nur so ausdrücken kann. Aber ich gebe ihm den Raum ja auch und es fühlt sich für mich mittlerweile komisch an, dass ich von ihm keine 2 Minuten geduldet werde und er förmlich einen Wutanfall bekommt, wenn ich nicht gehe. Ich erkläre ihm dann, dass es gerne alleine mit xy spielen kann, ich dafür aber nicht gehauen werde möchte, weil ich ihn auch so verstehe. Es wird aber immer schlimmer. Ist dieses Verhalten noch im Rahmen? Sollte ich nicht als seine Mutter, die Person sein, zu der er auch in einer Gruppe mal zurück kehrt und die er gerne um sich hat? Wie kann ich mich verhalten? Ich möchte nicht dass er irgendwann noch anfängt zu treten o.ä. nur weil ich mich kurz mit meiner Mutter unterhalte. Ganz lieben Dank für Ihre Einschätzung
Liebe Yvi2020, bleiben Sie entspannt. Haben Sie immer im Hinterkopf, dass es sich um eine Phase handelt, die auch wieder vorbeigeht. Erklärungen gegenüber Ihrem Sohn helfen nicht. Sie haben zwei Möglichkeiten in entsprechenden Situationen zu reagieren. Beispiel "aus dem Autositz heben": Sie versuchen erst gar nicht Ihren Sohn aus dem Sitz zu heben, sondern überlassen von vorneherein dem Papa die Aufgabe. So "muss" Ihr Sohn Sie erst gar nicht ablehnen oder aber, Sie nehmen Ihren Sohn aus dem Sitz, auch unter Protest, ohne große Worte. Fängt Ihr Sohn an zu treten, erklären Sie mit wenigen Worten, dass er dann im Sitz bleiben muss, da Sie nicht an ihn rankommen. Bleiben Sie in der Nähe und halten es aus, dass es sicherlich ein paar Minuten dauern wird, bis Ihr Sohn sich ohne Protest von Ihnen aus dem Sitz heben lässt. Variante 1, Papa macht es von vorneherein, ist aber völlig in Ordnung und führt nicht dazu, dass der Papa dies nun jahrelang machen "muss". Spielt Ihr Sohn mit Papa, Oma oder Opa, versuchen Sie erst gar nicht, sich dazwischen zu setzen. Sie wissen, was passieren wird. Nutzen Sie die Zeit für sich und setzen sich entspannt auf das Sofa und genießen, dass Sie eine kleine Auszeit haben. Sitzen Sie aber alle an einem Tisch und unterhalten sich, darf Ihr Sohn lernen, dass er warten muss. Er darf das Gespräch, dass Sie mit der Oma führen, nicht unterbrechen. "Wenn Oma und ich uns zu Ende unterhalten haben, hat sie wieder Zeit für dich." Wichtig ist natürlich, dass die Oma nicht anfängt, sich während des Gesprächs um ihren Enkel zu bemühen. Auch Sie sollte mit Ihren Worten argumentieren. "Wenn ich mich mit Mama zu Ende unterhalten habe, spielen wir etwas zusammen." Viele Grüße Sylvia
Lillimax
Hallo, bin keine Expertin, darf aber vielleicht auch was dazu sagen, wenn du magst, weil ich die Situation natürlich von meinen Kindern auch kenne. Weißt du, natürlich stimmt es, dass dein Sohn auch mal Zeit mit den anderen Bezugspersonen allein verbringen möchte, und es ist auch gut, ihm das gelegentlich zu ermöglichen. Aber Autonomie-Phase heißt nicht, dem Kind alle Wünsche zu erfüllen und ihm immer nachzugeben. Sondern Autonomie-Phase heißt: Das Kind möchte sich abnabeln, es schießt dabei aber auch mal übers Ziel hinaus. Das muss es sogar, weil es nur so feststellen kann, wo die natürliche Grenze ist. Wenn man aber keine Grenze aufzeigt, ist das Kind irritiert. Es findet keinen Halt. Es legt dann meist noch einen drauf, weil es denkt, irgendwann muss Mama doch mal sagen, bis wohin ich gehen kann. Tut man das nicht, wirken Kinder oft unzufrieden reizbar, ungeduldig oder bestimmend - glücklich aber wirken sie damit nicht. Wenn du also zu schwammig, zu soft und zu nachgiebig bist, bekommt dein Sohn nicht den Halt und die Orientierung, die er sich von dir wünscht. Und seine Neigung, den kleinen Chef raushängen zu lassen, wird verstärkt. Aber diese Rolle überfordert ihn. Deshalb darfst du aus der (gutgemeinten) Überanpassung wieder herauskommen. Ermögliche deinem Sohn Eigenständigkeit (Wahl der Kleidung, vieles selbst tun lassen, was er schon kann etc.). Den Tagsablauf aber bestimmst du. Das ist unser Job als Mutter und nicht der Job des Kindes. Heißt: Er schiebt dich nicht zur Seite und er schickt dich auch nicht weg. Sondern du bleibst dann ruhig, aber sehr klar und sagst „Nein.“ Wenn er schreit oder kreischt, gib dich beiläufig und nicht beeindruckt. Dieses Verhalten sollte wenig Resonanz auslösen. Setze dich gelassen durch. Schimpfe nicht, argumentiere nicht, erkläre nichts, rede nicht auf ihn ein, um ihn zu überzeugen. Lange Erklärungen sind für kleine Kinder überfordernd. Und gib dich nicht gekränkt durch sein Verhalten, das ist ganz wichtig. Sei klar, einfach, souverän. LG
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