Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie soll ich mich verhalten?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie soll ich mich verhalten?

Stöbbels

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Aktuell bin ich ziemlich ratlos. Seit Februar sind wir in das 2-Familienhaus mit meinen Schwiegereltern eingezogen. Viele haben mir persönlich davon abgeraten. Da mein Mann aber in diesem Haus aufgewachsen ist, hat er sogar gesagt, entweder das Haus oder ich kann mir halt alleine eine Wohnung suchen! (Das Haus gehört meinem Mann) Davor hatten wir eine schöne 3,5 Zimmer-Wohnung in dieser wir uns auch sehr Wohlgefühlt haben. Wir sind nur schweren Herzens dort ausgezogen. Seit da an, vergeht fast kein einziger Tag mehr ohne Wutanfälle bei unserem 3,5 Jshre alten Sohn. Die Wutanfälle sind noch nicht mal das schlimmste. Meine Schwiegermutter ist daran das schlimmste!!! Unser Sohn kann schon relativ gut diskutieren und uns austricksen. Ich bin eher die Person, die z.B. Sagt räume bitte deine Spielsachen weg. Dies passiert beim 2. mal immer noch nicht. Dann werde ich sauer und drohe damit, das die Spielsachen wegkommen. Sei es in den Keller oder sogar in die Mülltonne. Meine Schwiegermutter, wie auch mein Mann sagen in solch einem Fall mehrmals: räume bitte die Sachen weg. Wenn er dies nicht macht, räumen sie die Sachen selbst weg. Oder er darf erst was anderes machen, meistens aber räumt er danach nicht auf. Das geht doch meines Erachten nicht! Gott sei dank, habe ich da meinen Schwiegervater auf meiner Seite. Des weiteren isst er bei uns zuhause nichts großartig! Ich kann Sachen machen, die er gerne ist, wir können Sachen von Mc Dinalds holen. Er ist zB. Ein Nugget und das war es. Im Kindergarten, bei Oma und Opa oder wenn er mit Freunden unterwegs ist, ist er ein guter Esser. Wir haben jetzt des Öfteren schon gesagt, wenn er abends unten bei Schwiegereltern gute Nacht sagen geht, soll er nichts mehr zu essen bekommen. Es sei denn, er hat ordentlich bei uns Abendbrot gegessen. Schwiegermutter gibt ihm trotzdem was. Es kann doch nicht wahr sein, mein Mann ignoriert einfach dieses Verhalten. Er hat doch nur einen gesunden Apfel bekommen und ich solle mich nicht anstellen..... Liegt es irgendwie an mir, oder bin ich da zu streng? Ich möchte doch einfach nur, dass unser kleiner Mann mit uns abends ordentlich ein Butterbrot oder ähnliches ist. Ohne Theater am Tisch zu machen. Weil er weiß unten bekomme ich gleich das was ich will. Aber der Knaller ist immer, wenn der Kleine Wutanfälle mit Schreien, Trappeln etc. bekommt. Meistens wegen abendlichen oder morgendlichen waschen. Es kam jetzt öfter schon vor, dass meine Schwiegermutter einfach zu uns in die Wohnung kommt, und fast selbst heult, weil es sich so anhört, als ob ich bzw. wir ihn schlagen würden. Ihr würde der Kleine so leid tun. Und immer die Sätze, was sollen denn die Nachbarn denken. Darauf Konter ich nur und sage, die können gerne auch die Polizei rufen, ich weiß, dass wir unser Kind nicht schlagen und das wir sogar Videos von solchen Wutanfällen haben. Erst heute morgen hätten wir wieder so einen Anfall. Ich habe schon gehört, wie sie wieder im Treppenhaus mehrmals gefragt hat, was los wäre. Erst habe ich nicht reagiert, dann nach mehrmaligen fragen habe ich gerufen, dass er sich nicht die Zöhne putzen lassen möchte. Da sagt sie wirklich vor ihm im Flur, dann bringe ihn doch so in den Kindergarten. Und ich: Mit Sicherheit nicht!!! Irgendwann hat sich das schreiende Kind in das Badezimmer begeben, wo ich dann irgendwie die Zähne putzen konnte. Dann steht meine Schwiegermutter wieder mit einer Stimmlage vor unserer Tür, dass doch so ein Geheule am frühen Morgen nicht sein kann etc. Gott sei dank, kam mein Schwiegervater und seinem Enkel sich eine Ansage gemacht. Ab da an, war für kurze Zeit dann Ruhe. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin eine Person die sich nicht traut, Leuten die Meinung zu sagen. Ich zeige es mit meiner Zickigkeit und Sturrheit. Meinen Mann interessiert es nicht großartig, da er eher nach meiner Schwiegermutter von der Erziehung kommt.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Stöbbels, ob Sie es möchten oder nicht: ein Gespräch muss her. Erst eins mit Ihrem Mann und dann ein gemeinsames mit den Schwiegereltern. Machen Sie sich im Vorfeld ein paar kleine Stichpunkte, die Sie sachlich und freundlich vorbringen. Ohne Gespräche und gemeinsam aufgestellte Regeln wird sich nichts ändern. Sie sind die Mutter, Sie dürfen Vorgaben machen, wie z.B. dass Sie nicht wünschen, dass er beim Gute-Nacht-Sagen noch etwas zu essen bekommt. Unterscheiden Sie es nicht in wenn er gut gegessen hat darf sie ihm etwas geben und wenn er nicht gut gegessen hat nicht. Eine klare Regel, dann müssen in dieser Hinsicht keine weiteren Absprachen getroffen werden. Lassen Sie vielleicht die Zwischenmahlzeiten weg. Drei Mahlzeiten werden Ihrem Sohn genügen. Vermutlich wird er so schlecht essen, weil er noch nicht hungrig genug ist. Räumen Sie mit Ihrem Sohn auf. Mit 3,5 Jahren ist er noch nicht in der Lage alleine aufzuräumen. Sagen Sie ihm genau, was er einräumen soll. "Du räumst die Autos in die blaue Kiste und ich stelle die Bücher ins Regal." Immer nur eine Sache, da er sonst den Überblick verliert und nicht mehr mitmacht. Haben Sie Geduld und planen in den ersten Tagen etwas mehr Zeit ein, da sich Ihr Sohn erst an das neue Aufräumen gewöhnen muss. Gehen Sie direkt zu Ihrem Sohn, wenn er z.B. die Zähne geputzt bekommen soll. Nehmen Sie ihn an die Hand. "Wir gehen jetzt ins Bad und putzen uns die Zähne." Von weitem auffordern führt bei den wenigsten Kindern zum Erfolg. Kinder brauchen die direkte Ansprache. Haben Sie den Mut und suchen das Gespräch. Nur dann können Sie eine gemeinsame Basis finden. Viele Grüße Sylvia


junima2011

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Hey... das klingt ja absolut nicht schön. Da helfen aber nur klare Worte bzw ein Gespräch unter allen Beteiligten. Schnapp dir deinen Mann und deine Schwiegereltern und setzt euch an einen Tisch! So wie es aussieht bist Du diejenige die Leidet, ich kenn sowas. Wenn du nix unternimmst und alles runterschluckst wird das nicht besser-im Gegenteil. Ausserdem würde ich von meinem Mann verlangen das er auf der Seite seiner Frau zu stehen hat. Denn du und euer Kind seit eine Familie... man kann gerne als Schwiegereltern Tips geben, aber einmischen und Regeln missachten würde ich mir verbitten. Und das würde ich klar und deutlich kommunizieren. Setz dich durch... versuch deine Gedanken und Gefühle mit ruhigem, sachlichen Ton vorzubringen... junima


Wonne2

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Hallo. Erstens ist es wichtig, Ihrem Kind beim Essen nicht so viel Druck machen. Verfeiern Sie die Mahlzeiten, oder lassen sich ihm selbst was aussuchen. Auch würde ich persönlich, wenn er bei den Schwiegereltern einen Apfel isst. Locker bleiben. Ist schließlich gesund. Man muss nicht alles auf die Goldwaage legen. Sie sollten Ihrem Kind mit mehr Verständnis an Sachen herran führen. Wichtig ist auch: Sie müssen lernen, Gespräche mit den Großeltern und Mann zuführen. Wenn Sie Zickig oder Stur reagieren, ist das keine Lösung. Den Sie sind eine Erwachsene Frau. Der kleine merkt ihre Anspannung und spiegelt es irgendwo wieder. Auch zu ihrem Mann. Sie sollten mit ihm mal ein klares Gespräch führen, was Sie sich wünschen und vorstellen. Und auch bitten zu unterstützen. Gegebenfalls Familienterapie. Alles gute lg Wonne


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