Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie sehr sollte ich gegenüber Oma eingreifen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie sehr sollte ich gegenüber Oma eingreifen?

Verelisabeth

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Hallo, meine Tochter ist jetzt knapp 22 Monate alt und meiner Einschätzung nach normal entwickelt. Sie spricht ziemlich gut. Meistens ist sie ein sehr liebes, empfindsames Kind, das gerne beobachtet. Sie war in der Beziehung zu meinem Mann und mir schon immer etwas speziell, zB will sie viel allein schaffen und kommt nur selten von sich aus zum Kuscheln. Aber ansonsten ist sie die meiste Zeit über sehr lieb zu uns und wir haben viel Spaß miteinander. Sie schläft im eigenen Zimmer und kommt meistens in der Nacht ins Elternbett. Wenn ihre Oma sie einmal im Monat besucht (sie wohnt dann übers Wochenende bei uns), ist meine Tochter mit einem Mal wie ausgewechselt. Sie zeigt überhaupt kein Interesse mehr an meinem Mann und mir, ihre ganze Aufmerksamtkeit konzentriert sich auf die Oma. Zu uns Eltern ist sie ablehnend und zickig. Es interessiert sie auch nicht, wenn wir sie dann zur Seite nehmen und mit ihr reden, ruhig oder auch mal schärfer. Wir dürfen auch nichts mehr mit ihr machen (auf den Arm nehmen, Essen zubereiten, etc.), das soll alles die Oma machen. Jede Zuwiderhandlung (die häufig einfach nötig ist), ergibt Geschrei. Ihre Oma reagiert meistens nicht auf unser Eingreifen, sondern versucht dann, meine Tochter irgendwie abzulenken und bei Oma beruhigt sie sich natürlich auch sofort und funkelt dann mich böse an. Nun sehe ich ja ein, dass sie sich freut, wenn Oma kommt. Auch soll sie gerne die ganze Zeit dann mit Oma verbringen, schließlich sieht sie sie nur selten. Aber das zickige Verhalten mir gegenüber möchte ich nicht dulden. Dadurch entsteht im Prinzip eine Art Teufelskreis, denn Oma ist dann umso mehr die Liebe und Mama die Böse. Ich frage mich dabei häufig, inwieweit ich auch der Oma (meiner Schwiegermutter) Verhaltensregeln an die Hand geben sollte. Z.B. dass sie auch böse reagiert, wenn Elisabeth sich zum x-ten Mal vom Tisch abstößt und ihren Teller umdreht. Bzw. da sie sagt, das könne sie nicht, von ihr verlange, dass sie dann den Raum verlässt, bis Elisabeth sich wieder beruhigt hat. Auf der anderen Seit möchte ich meine Tochter auch nicht mit "Oma-Entzug" bestrafen. Hin und wieder sorge ich mich auch, da dieses völlige "Von-den-Eltern-Abwenden" ein Verhalten ist, dass ich von anderen Kindern nicht kenne. Allerdings ist alles wieder in Ordnung, sobald Oma abgefahren ist. Nur ich benötige dann meistens einen Tag, um meine Nerven wieder zu beruhigen. Haben Sie eine Idee, wie wir die Oma-Besuche in der Zukunft ein wenig stressfreier gestalten können? Vielen Dank. Verena


Sylvia Ubbens

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Liebe Verena, haben Sie noch ein wenig Geduld. Ihre Tochter wird an den Oma-Wochenenden nicht immer an Oma "kleben". Es werden Zeiten kommen, da möchte Ihre Tochter trotzt der Anwesenheit der Oma am liebsten nur mit Mama oder Papa spielen. Freuen Sie sich, dass die Beiden sich so gut verstehen. Bitten Sie die Oma, bei Geschrei Ihrer Tochter und Klärungsversuchen von Ihnen, nicht einzuschreiten. Sie muss dabei nicht den Raum verlassen, sollte aber nicht versuchen, Ihre Tochter zu beruhigen oder abzulenken. Dies sollte in Anwesenheit der Eltern Sache der Eltern sein. Um Ihre eigenen Nerven zu beruhigen, planen Sie Kind- und Omafreie Zeiten ein. Fährt die Oma am Sonntag, dann machen Sie mit Ihrem Mann am Sonntag Vormittag einen ausgedehnten Spaziergang im Wald, einen Museumsbesuch oder gehen entspannt Kaffee trinken. Beruhigen Sie Ihre Nerven, solange die Oma noch da ist und genießen die freie Zeit. Viele Grüße Sylvia


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