Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie schafft man ein Abschied ohne weinen? Wie konkret verhalten bei hauen/schubs

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie schafft man ein Abschied ohne weinen? Wie konkret verhalten bei hauen/schubs

Aida82

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Liebe Frau Ubbens, mein Sohn 27 Mon. (lebhaft, kontaktfreudig, sensibel, spricht sehr gut) sagt manchmal schon zu Hause dass er nicht in die Kita möchte. Die Eingewöhnung die ich damals mit ihm (ca 19 Mon) gemacht habe war ohne Widerstand, wir haben auch die darauffol. Monate langsam die Stunden aufgebaut und er ging sehr gerne in die Kita. Nach ca 8 Wochen kam dann das Bewusstsein zum Abschied wie es seine Erz nennt und er jammerte etwas ließ sich aber schnell wieder trösten. Nachdem mein Mann ihn 6 Wochen lang in die Kita brachte (nicht durchgängig weil die beiden manchmal Tage im Freibad verbrachten) und wieder abholte war es anfangs ca 4 Tage lang noch schwierig beim verabschieden weinen, klammern, danach war es wieder problemlos. Seit diesen 6 Wo ist er auch sehr auf seinen Papa fixiert. Ich bringe ihn morgens und mein mann holt ihn ab. Nun war ich 2 Wochen mit meinem Sohn auf kinderkur die ich abgebrochen habe weil er sich dort gar nicht wohlgefühlt hat was durch sein Verhalten sehr auffällig war und was er sonst noch nie gemacht hat;(viel geweint, gesagt er will nach Hause und nicht mehr in das kleine Zimmer, viel nach Papa geweint, Kinder gehauen wenn sie ihm sein Spielzeug wegnehmen wollten, mich gehauen wenn ich gegen seinen Willen entschieden habe, Schreier losgelassen und sich dabei versteift, wollte nicht in den Speisesaal weil sehr laut und hektisch, wollte nicht nach draußen!, schlecht geschlafen/geträumt, all diese Dinge haben wir vorher noch nie mit ihm erlebt auch die Erz in der Kita nicht, im Gegenteil sie loben ihn sehr, kleineren neuen Kindern erklärt er wo was ist und die Spiele. Er war in der Kurklinik absolut positiv unausgelastet und negativ gestresst. Ich habe nun 4 Tage zuhause mit ihm verbracht als Erholung. Wenn er aufwacht morgens oder nach dem Mittagsschlaf fragt er direkt nach seinem Papa und wenn er nicht da ist ist er traurig. Heute habe ich ihn mal wieder in die Kita gebracht da er gestern Nachmittag auch von selbst gesagt hat er möchte in die Kita. Habe ihn heute morgen auch darauf vorbereitet aber als in der Kita dann die Erzieherin auf uns zukam hat er sich hinter mir versteckt, als sie ihn auf den Arm nahm und wegging weinte er sehr und sah mich Hilfe bittend an. Ich habe mitbekommen dass er in der Gruppe kurz aufhörte und dann weinte er wieder kurz, dann nicht mehr. Bisher war es so dass er sofort aufhörte sobald er mich nicht mehr sah. Die erz. sind der Meinung ein schneller Abschied ist das beste fürs Kind. Ich habe bemerkt dass wenn ich morgens mich zB noch mit der erz unterhalte ihm der Abschied schwer fällt. Was meinen Sie war das Vorgehen heute richtig oder zu rabiat? Ich hätte mich gerne sanfter von ihm verabschiedet was sicherlich zur Folge hätte dass ich länger bleiben müsste was für mich die nächsten 2 Tage noch kein Problem ist doch dann muss ich wieder in die Arbeit nachdem ich ihn morgens in die Kita gebracht habe. Wie verhalte ich mich richtig in der Situation, wie kann ich ihm den Abschied leichter machen? Oder bin ich zu sensibel und mein Sohn muss nur wieder "reinkommen" wie mir gesagt wird? Im Moment hat er es nicht so einfach, er widerstrebt viel und oft wenn wir ihn um etwas bitten bzw sagen, also hört er oft "Nein" oder ein "schimpfen" von mir und seinem Vater. Es geht momentan zB fast immer so aus dass er woanders hinlaufen möchte und das auch tut oder was anderes vor hat und man ihn nicht umstimmen kann und das endet dann auf dem Arm dabei wehrt er sich und haut uns dabei auch manchmal. Es tut ihm sofort leid was er getan hat und er tröstet einen und entschuldigt sich. Er ist auch liebesbedürftiger momentan kommt mehrmals und sagt dass er uns liebt kuschelt sich von alleine an uns, wir kuscheln und zeigen ihm ohnehin viel Liebe und Zuneigung daran mangelt es keinesfalls. Mit Familienangehörigen oder seinem Nachbarsfreund bleibt er ohne Probleme ohne uns da freut er sich sogar sehr. Entschuldigen Sie den langen Text aber momentan mache ich mir Gedanken um ihn und bin mir nicht sicher ob wir richtig handeln bzw was wir noch richtiges tun können und was in ihm vorgeht weshalb er sich momentan so verhält. Vielen herzlichen Dank für ihre tolle Arbeit und auch das noch bestehende Forum von Dr. Posth dass uns schon oft geholfen hat! Mit freundlichen Grüßen


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Aida82, wenn Sie die Zeit haben, können Sie als Ritual einführen, dass Sie morgens mit Ihrem Sohn in der Kita gemeinsam noch ein Buch lesen, ein Puzzle legen o.ä. So hat er noch einen freudigen Moment mit Ihnen zusammen, was sie mit der Kita verbindet. Viele Kinder sind dadurch am Morgen entspannter und können entspannter alleine in der Kita bleiben. Ansonsten hilft nur die Zeit. Lassen Sie Ihren Sohn Ihre Sorge nicht spüren. Gehen Sie mit einem guten Gefühl am Morgen zur Kita, damit sich Ihr gutes Gefühl auf Ihren Sohn übertragen kann. Ihr Sohn hat in den letzten Wochen Vieles erlebt. Dies muss er erst noch zuende verarbeiten. Wenn der Alltag wieder zur Routine geworden ist, wird Ihr Sohn wieder zur innerlichen Ruhe finden und sich entspannter verhalten. Haut Ihr Sohn Sie, dann setzen Sie ihn nach einem Nein für einen Moment auf Abstand. Haut er andere Kinder, dann nehmen Sie ihn kurz von dem anderen Kind weg und er kann für diese Zeit nicht spielen. Viele Grüße Sylvia


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