Mitglied inaktiv
Hallo, Frau Schuster! So spaßig der Betreff formuliert ist - ich habe ein Problem, das alles andere als komisch ist und mich ziemlich belastet. Mein Partner und ich haben recht unterschiedliche Ansichten zur Kindererziehung, was ich eigentlich auch nicht als schlimm, sondern sogar eher als bereichernd empfinde. Mittlerweile (unsere Tochter ist jetzt knapp 19 Monate und mitten in der "Nein!" und "(Al)leine!"-Trotzphase) reiben wir uns aber an einem Thema auf, wo ich einfach zu keinen Kompromissen bereit bin. Mein Partner ist selbst für meinen Geschmack übertrieben autoritär und streng erzogen worden. Von vielen Dingen, die er in seiner Kindheit einstecken musste, kann und will er sich offenbar nicht distanzieren und klopft teilweise Sprüche wie "ein Klaps hat noch keinem geschadet" oder "ein Kind muss lernen, wer der Chef ist". Das bringt mich furchtbar auf die Palme, da ich finde, dass Grenzen setzen nichts mit Druck, Drohung oder gar körperlichen Sanktionen zu tun hat. Für mich sind die Grenze da, wo sich das Kind selbst gefährdet, wo die Grenzen anderer Leute überschritten werden oder wo etwas kaputt gehen kann, und genau das versuche ich unserem Kind auch zu vermitteln. Mein Partner findet nun, dass ich mir "auf der Nase herumtanzen" lasse und glaubt, dass ich unser Kind damit total verziehe. Ich aber will nicht, dass sie aus Furcht "spurt", sondern versteht und Respekt entwickelt. Wie kann ich ihm das nur vermitteln? Auch ruhig von mir geäußerten Argumenten und Verweisen darauf, dass autoritäres Verhalten nichts mit Autorität gegenüber dem Kind zu tun haben, ist er nicht zugänglich. Leider gehört er zu der Sorte Männern, die sich auch nicht auf die Lektüre von Ratgeberliteratur/Broschüren einlassen; statt dessen lässt er sich eher von seinen Eltern beeinflussen. Selbst das Faltblatt zum neuen Gesetz über gewaltfreie Erziehung (das ich mir für mich selbst besorgt hatte, da ich in manchen "heißen" Situationen auch schon überreagiert hatte) hat er sich nicht mal angesehen, als ich ihn darauf hingewiesen habe. Wir arbeiten da momentan wirklich gegeneinander, was sehr kraftraubend und zermürbend ist. Wie soll ich mich Ihrer Meinung nach verhalten? Bin über jeden Tipp (auch von anderen Müttern/Vätern) dankbar. Viele Grüße Anonyma
Christiane Schuster
Hallo Anonyma Auch wenn es sehr Kraft aufwendig ist, sollten Sie versuchen, Ihrem Mann ähnlich wie Ihrer Tochter viel Zuwendung entgegenzubringen -und dass auch in Situationen, in denen Sie ihm eigentlich viel lieber Ihre Meinung sagen würden-. Meint er, der "Chef" seiner Familie sein zu müssen, weil er es so gewohnt ist, wird er diesen Status nur dann erreichen, wenn seine Tochter ein sehr, sehr großes Vertrauen zu ihm aufbauen kann. Dieses Vertrauen lässt sich sicher nicht mit Strafen oder blindem Gehorsam erreichen.- Das Gegenteil wird der Fall sein, da sich Ihre Tochter vor seinen Gefühlsäußerungen ängstigen wird und den Schutz, bzw. die Geborgenheit bei Ihnen sucht, während die Distanz zu Ihrem Vater immer größer wird, bis hin zu einer fast neutralen Bindung.- Vermitteln Sie Ihrer Tochter auf liebevolle, begründete aber auch konsequente Weise, dass nicht nur sie Wünsche und Bedürfnisse hat, die befriedigt werden möchten, wird sie Ihnen ganz bestimmt nicht "auf der Nase herumtanzen", auch, wenn sie immer wieder versuchen wird ihre eigenen Grenzen zu erfahren. Dafür ist sie ein Kind! Zeigen Sie Ihrem Mann immer wieder, dass Sie mit liebevoller Zuwendung Ihrer Tochter viel besser helfen können,in eine sichere! Selbständigkeit hineinzuwachsen. Einen erwachsenen Mann werden Sie nicht erziehen können; wohl aber können Sie ihm immer wieder Alternativen aufzeigen/vorleben, wie er zur Zufriedenheit Aller! sein angestrebtes Ziel erreichen kann. Ganz viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Liebe Anonyma, Ich kann da nur au eigener Erfahrung etwas berichten. Mein Vater ist selbst sehr streng und autoritär erzogen worden, meine Mutter eher liebevoll, wenn auch nicht ganz ohne einen Klaps hie und da. So etwa sah dann auch ihre Erziehung aus, meine Mutter musste man schon sehr reizen, damit sie einem einen Klaps gab, bei meinem Vater gab es zu häufig Ohrfeigen oder Schläge auf den Po. Sicher sind wir meiner Mutter mehr auf der Nase rumgetanzt, wir wussten, die Grenzen lagen weiter draussen, dementsprechend wurden sie ausgetestet. Meinem Vater habe ich mit Sicherheit viel Respekt entgegengebracht, aber er hat in jungen Jahren nie so wie meine Mutter meine Sorgen und Nöte geteilt, dafür war einfach nicht die gleiche Nähe da (trotzdem haben wir heute ein gutes Verhältnis, er war halt sonst ein ganz guter Vater!). Nur irgendwann vor kurzer Zeit meinte er mal zu mir, dass er seinen Eltern nie solche "Töne" gesagt hätte, wie wir ihm (sprich Kritik an seiner Erziehung und an seiner Person). Ich habe ihm darauf nur geantwortet, ob er denn auch ein so gutes Verhältnis mit seinen Eltern gehabt habe, wie wir heute. Daraufhin hat er eine Weile gschwiegen, dann gab er zu, dass er bei weitem nicht so viel private Dinge mit seinen Eltern besprochen habe, wie wir heute, dass er zwar respektvoll war, aber nicht liebevoll. Vielleicht ist da ein möglicher Anhaltspunkt für Dich ? Wie sieht das Verhältnis zu den jeweiligen Eltern aus ? Sorry, aber was anderes fällt mir sonst nicht ein !
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