Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Welchen Verhalten ist bei Kindern angebracht die ständig schreien/hauen/ominieren

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Welchen Verhalten ist bei Kindern angebracht die ständig schreien/hauen/ominieren

Sternchen123456

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Liebe Sylvia Ich benötige dringend einen Rat von einem Experten. Denn mittlerweile bin ich mit dem Verhalten meines temperamentvollen 3 jährigen Sohnes in vielen Situationen stark überfordert und weiss nicht mehr wie wir uns noch Verhalten sollen. Teilweise mache ich mir Sorgen, dass es evtl. schon krankhaft ist und ich meinen Sohn einem Kinderpsychologen vorstellen sollte. Da ich ihn oftmals in den Situationen mental nicht mehr zufassen bekomme. Was in der Öffentlichkeit nicht unbemerkt bleibt und ich diverse Blicke von anderen erhasche und mir signalisieren, dass ich mein Kind nicht in den Griff bekomme. Was dazu führt, dass ich die Öffentlichkeit mittlerweile meide bzw. umgehe, wo nicht allzu viele Menschen sind(auch Familienfeiern). Auch die Familie ist mit deinem Verhalten ratlos und bekomme gerne mal, respektabele Äußerungen wie "mit ihn haste es echt nicht einfach, was!" Was mir schlagartig Tränen in die Augen schießen lässt, weil es mir das Gefühl gibt, dass mein Sohn, den ich überalles liebe, negativ auffällt und er als störend angesehen wird. Personen die mir nahe stehen, versuchen mir klar zumachen, dass es alles nur Trotzphasen sind aber die Sorge bleibt bestehen. Vorab dieses Verhalten begann mit ca 1 1/2. - 2. Lebensjahr. Wir versuchen ihn von vornherein Grenzen aufzusteigen und sind auch ernst in dem Moment, um die Ernsthaftigkeit zu signalisieren....Was ihn allerdings nicht davon abhält sich lautstark zu äußern bzw. auch mal zu hauen oder die Öffentlichkeit als Showbühne verwendet. Zumindest macht es mir den Eindruck. Denn schlagartig ist sein Verhalten wieder heiter bis fröhlich, wenn er seinen Willen durchgesetzt hat. Wir loben ihn wenn er was super gemacht hat und sagen auch das wir ihn sehr lieb haben. An Kuscheleinheiten soll es auch nicht mangeln aber es ändert sein Verhalten nicht. Wir versuchen ihn im Alltag  Entscheidungsmöglichkeiten zugeben (nicht zu viel aber so wie es die Situation hergibt) wie z.b. welchen Eingang wir in der Kita heute benutzen möchten oder welche Straßenseite wir heute gehen wollen ?!?!? Auch das Aufschließen von Türen oder Autos hat er große Freude dran und sucht immer den richtigen dazugehörigen Schlüssel zudem Schloss hervor, ohne das ich ihn korrigieren muss. Sobald er allerdings von seinem Vorhaben abkommt und ich ihn Maßregeln muss, fängt er an zu dominieren (bei allen Personen) und stellt sich quer (z.b.bleibt auf der Treppe sitzen, geht in die andere Richtung, bleibt da wo er ist einfach liegen oder schreit uns brustheraus laut an mit der Kombination zum hauen. Sobald ein Außenstehender anwesend ist, wie z.B. die Oma oder der Opa, fängt er an aufzudrehen und rennt/schreit was seine Stimmbänder/Beine zu bieten haben. Als ob er imponieren möchte. Er hört kein bisschen mehr auf uns Eltern (Autoritätspersonen), auch wenn es mal einen klaps aufm Po (bitte nicht vorurteilen) bekommt, wenn er es maßlos übertreibt.....seit ein paar Wochen hat damit angefangen, sich schwer  zumachen(den Körper zu erschlaffen) und die Augen zuschließen. Um mir zu zeigen, dass er schläft und von alledem nichts mitbekommt, was ich ihn versuche zu erklären. Auch die einfachsten Tätigkeiten, was er beherrscht wie z.B. "Guten Tag" zusagen wenn wir zu Besuch sind fällt ihnen schwer. Quasi sobald er was machen soll, worauf er gerade keine Lust hat, resigniert er und wendet, wie schon erwähnt diverse Handlungen an. Im Kindergarten wurde ich bislang von den Erziehern noch nicht angesprochen, dass sein Verhalten auffällig sei aber ein paar Eltern haben mir gut zu verstehen gegeben, dass mein Kind nicht hört...so ungefähr was für ein Rotzbengel....was mich wieder wahnsinnig traurig macht und dazu führt, das ich mich für alles und nichts immer entschuldige wenn mein Kind negativ auffällt. Er ignoriert alles was wir sagen, egal in welcher Stimmlage, ob laut oder ruhig, kniend. Dazu ist noch zu erwähnen, dass mein Sohn seit einem Jahr Paukenröhrchen bds. drin hat und die Mandeln sowie Polypen operieren ließ. Der HNO meinte, dass es sein kann, dass sein  Verhalten dazu ruhiger wird. Aber nix ist passiert sondern eher intensiver geworden. Kann es an dem Hörvermögen liegen.....denn der hörtest ist nach der Op nicht zu 100% optimal gewesen aber auch nicht bedrohlich! Er spricht noch immer sehr undeutlich aber man versteht ihn dennoch....Wir haben das Gefühl, dass er seine Grenzen stark überreizt und wir uns dadurch emotional aufbäumen welches dazu führt, wie laut raegieren. Können Sie uns einen Rat geben, wie wir uns Verhalten müssen in Sachen Erziehung. Denn Ich habe große Angst, dass wir Eltern das Problem sind und etwas verkehrt machen. Ich danke Ihnen schon im voraus für Ihre Antwort und das Sie sich die Zeit genommen haben, meine Zeilen zu lesen. Lieben Gruß


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Sternchen123456, als erstes rate ich Ihnen, ein ausführliches Gespräch mit den Erziehern zu führen. Diese sollen aus dem Kindergartenalltag berichten. Sehen sie ein auffälliges Verhalten oder gab es dieses und sie haben es gemeinsam mit Ihrem Sohn in den Griff bekommen?! Als weiteres empfehle ich Ihnen einen Termin bei einer Erziehungsberatung vor Ort zu machen. Es sind sicherlich nur Kleinigkeiten, die für eine Veränderung notwendig sind, dennoch habe ich das Gefühl, dass Ihnen der vorübergehend regelmäßige Austausch und der direkte Zuspruch von Beratern vor Ort gut tun wird. Ganz wichtig wäre für alle Beteiligten ein strukturierter Tagesablauf. Setzen Sie sich mit dem Papa zusammen und klären, welche Regeln Ihnen besonders wichtig sind und auf deren Einhaltung Sie in Zukunft konsequent achten werden. Fangen Sie mit wenigen Regeln an, damit Ihr Sohn nicht überfordert wird. Klappen diese wenigen Regeln, dann nehmen Sie weitere Regeln dazu. Planen Sie in den nächsten Monaten bei allem etwas mehr Zeit ein, damit Sie nicht aus Zeitgründen in Stress geraten. Versuchen Sie, bei allem ruhig zu bleiben. Sie werden schon gemerkt haben, dass es nichts bringt, wenn Sie laut werden oder gar einen Klaps auf den Po geben, wobei Sie selbst wissen, dass das nicht sein sollte. Warten Sie den Trotz Ihres Sohnes ab, egal ob zu Hause oder unterwegs. Versuchen Sie nicht, ihn zu beschwichtigen und vor allem bleiben Sie konsequent und knicken nicht ein. Sie haben Nein gesagt, dann bleiben Sie bei Nein. Usw. Vielleicht können Sie Ihrem Sohn manchmal statt eines Neins von vorneherein eine Alternative anbieten, so dass er erst gar nicht wütend werden muss. Viele Grüße Sylvia


Sternchen123456

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