Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Welche Strafen? Wie verhalten bei Ungehorsam? (Gerne an alle.)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Welche Strafen? Wie verhalten bei Ungehorsam? (Gerne an alle.)

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Hallo Fr. Schuster, wir haben zur Zeit ein kleines Problem mit unserem Großen (5 Jahre). Er hört zeitenweise überhaupt nicht auf uns. Kürzlich lief er z.B. auf dem Heimweg vom KiGa davon (ich habe ihm schon zig mal gesagt, er dürfe nicht um die Ecke gehen, wenn ich nciht da bin - damit er nicht abhanden kommt) Er lief und lief, als ich ihm hinterherrief, er solle stehen bleiben, lief er nur noch schneller. Ich rannte ihm dann hinterher, bekam ihn am Kragen zu fassen und schüttelte ihn. Geschimpft habe ich auch und ihm Sandmännchenvorbot bis enschließlich Sonntag erteilt. (Ich war so außer mir.) Außerdem darf er künftig nur noch an meiner Hand in den KiGa laufen - ansonsten drehen wir sofort um und gehen wieder heim. War das übertrieben? Welche Strafen sind denn sinnvoll? Nimmt er mich überhaupt ernst, wenn er nur noch eifriger gegen meine Anweisungen handelt oder ist das eine normale Entwicklung? Soll ich ihm erst drohen und dann konsequent - beim zweiten Mal - die Strafe umsetzen? Oder vorher erklären, was alles erlaubt ist und schon beim ersten Mal bestrafen? Vielen Dank! BRGDS, Stefanie


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Hallo Stefanie Bitte begründen Sie Ihre jeweiligen Wünsche Ihrem Sohn gegenüber und weisen Sie gleichzeitig auf die möglichst logischen Folgen hin, wenn er sich absichtlich diesen Wünschen widersetzt. Handeln Sie entsprechend konsequent. So war es z.B. durchaus korrekt, dass Sie Ihren Sohn darüber informierten, sofort umzudrehen; allerdings ist Ihr Sohn schon groß genug, um nebe Ihnen zu gehen, ohne Ihre Hand zu halten:-)) Dass ein Sandmännchen-Verbot nichts mit dem Fehlverhalten zu tun hatte und somit auch nicht die richtige Folgerung war, haben Sie ja schon selbst eingesehen. Ein bestimmtes, aber liebevolles Hinweisen auf eine logische Folge wird bestimmt erfolgreicher sein als eine Drohung, die noch stärker einen 5-Jährigen zum Testen des eigenen Könnens und der eigenen Grenzen anregen wird. Darum empfehle auch ich Ihnen -wie meine VorrednerInnen- Ihrem Sohn auch mal ganz bewußt Etwas zuzutrauen und anschließend sein Können, seine Vernunft lobend hervorzuheben. Er wird Sie (überwiegend) ernst nehmen, wenn Sie ihn ebenfalls ernst nehmen. Sonntägliche Grüße und: bis bald?


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hallo, ich würde ihn einfach ignorieren - ich weiß das ist nicht einfach, aber wenn du dich nicht über ihn aufregst oder drauf eingehst, dann hat er gar keinen spaß mehr dran dich zu ärgern. versuch es mal - ich habe festgestellt dass das die beste methode ist. weiterhin würde ich nur mit was drohen was ich auch einhalten kann und vor allem würde ich mit was drohen was ihm sehr wichtig ist. z.b. wäre für meine tochter sehr wichtig capri sonne zu bekommen und wenn sie dann keine bekäm würde sie sehr wütend und traurig sein -also eine strafe die wirklich eine strafe für sie ist. denke einfach nur dass dein sohn mal wieder in dem alter ist wo er seine grenzen austesten will. ich hoffe das ich dir ein wenig helfen konnte und das die phase schnell wieder vorbei ist. vg sylvi


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Hi Stefanie! Ich halte es immer für sehr wichtig, das eigentliche "Ziel" der Erziehung nicht aus den Augen zu verlieren. Und das heißt NICHT: "Mein Kind soll auf mich hören.", SONDERN: "Wie kann ich es schaffen, dass mein Kind zu einem selbstbewussten Menschen heranwächst, der auf sein Wohl und das anderer achten lernt." In der von dir beschriebenen Situation kommt rüber, dass er sich dir widersetzt, weil er einfach nicht "hören" will. Es geht hier um einen Machtkampf. Das darf es aber im Straßenverkehr nicht werden! Ich würde ihm die Gefährlichkeit des Straßenverkehrs besonders deutlich vor Augen führen, evtl. auch mit Rollenspielen oder Geschichten etc. Und dann eine strikte Regel aufstellen: Immer in Sichtweite bleiben! Wenn er das nicht tut, muss er an die Hand! Ganz einfach und ohne jegliches Sandmännchenverbot. Es geht nicht darum, dass er nicht "hört", sondern dass es zu gefährlich ist. Versuch mal, die Regeln aus der Sache heraus zu erklären und nicht so sehr auf "Gehorsam" zu pochen. Und dann eben logische Konsequenzen deutlich machen und sie auch durchführen. Da braucht man dann keine Strafen und Fernsehverbote, denn diese Sachen fördern Machtkämpfe nur noch mehr. LG Janet


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Hallo Stefanie Ich habe keine Ahnung wo ihr wohnt und wie gefährlich es da ist. Aber könnte es sein, dass dein Sohn den Weg einfach alleine bewältigen möchte? Unsere Tochter ist auch 5 und schafft den Weg vom Kindergarten nach Hause ganz alleine und sie muss dabei 2 Mal die Strasse überqueren. Vielleicht möchte er mehr Selbständigkeit? Manchmal schaffen die Kinder mehr, als man ihnen zutraut. Liebe Grüsse Raquel


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich habe auch den Eindruck wie Raquel, dass in der von Dir beschriebenen Situtation Dein Sohn einfach etwas mehr Eigenständigkeit und Freiheit möchte. Und wenn es verkehrstechnisch möglich ist, würde ich sie ihm geben. Ein 5jähriger muss nicht unbedingt an Mamas Hand gehen, WENN Gehwege vorhanden sind UND Mama sich darauf verlassen kann, dass er nicht auf die Strasse läuft. Unser 5jähriger darf auch schon Wegstrecken alleine gehen - am liebsten natürlich in Sichtweite, das gebe ich zu. Und mit dem Überqueren der Strasse allein bin ich auch noch vorsichtig, weil ich mal gehört habe, dass Kinder bis 8 Jahren rein biologisch noch nicht in der Lage sind, den Verkehr richtig wahrzunehmen und einzuschätzen. Mal ganz abgesehen von irgendwelchen Ablenkungen und Unkonzentriertheiten. LG Johanna


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