Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Welche Konsequenzen? Leider lang!

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Frage: Welche Konsequenzen? Leider lang!

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Liebe Frau Schuster, meine 6 1/2jährige Tochter Lea ist eigentlich lieb, verständig, oft schon sehr reif und sozial. Sie kann gut abgeben und teilen, kümmert sich liebevoll um kleinere Kinder. Sie ist dominant im Spiel und tonangebend. Die andere Seite ist die, dass sie manchmal total aufbrausend ist, herumschreit, frech wird ("Halt die Klappe!" oder:"Halt Du Dich da raus!") etc. Das passiert dann, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es sich vorstellt. Sie hört oft nicht, diskutiert gerne bei einem "nein" und lässt dann einfach nicht locker. Bleibt man bei dem "nein", fängt sie an zu schreien (s.o.). Sie haut auch mal zu, die kleine Schwester (4) oder Kinder im Kindergarten. Die wollen wegen ihres Tons manchmal schon nicht mehr mit ihr spielen (die Erzieherin: "manchmal ist sie schon einsam." Sie hat andererseits viele Freundinnen und ist beliebt.) Sie will immer das Beste und Schönste haben und kann im Spiel nicht verlieren. Stellt man sie wegen ihres Verhaltens zur Rede, entschuldigt sie sich entweder und macht es beim nächsten Mal wieder so oder nimmt es gar nicht ernst. Sie sagt dann "jaja", aber man sieht förmlich, wie es ins linke Ohr rein und auf dem rechten wieder raus geht. Meine Rolle dabei: ich sage es dreimal oder öfter ruhig, was sie gerade falsch macht; danach schreie ich dann auch schon mal - in letzter Zeit leider öfter, weil mir die Nerven durchbrennen. Ich habe schon gedacht, dass sie sich das Schreien bei mir abguckt und fühle mich elend dabei, und es fruchtet eh' nichts . Verbale Entgleisungen hört sie aber nie von mir. Ich lobe sie aber auch immer, bei jeder Kleinigkeit und allem, was sie gut macht, schmuse mit ihr und zeige und sage ihr, wie lieb ich sie habe. Die Rolle des Vaters: er ist geduldig, fast immer ruhig, versucht ihr auf erklärendem Weg klar zu machen, wenn sie sich falsch verhält - ohne lang- oder mittelfristigen Erfolg. Die kleine Schwester: immer lieb und fröhlich, klug, ausgeglichen - sicher spielt Eifersucht eine große Rolle, aber wie gesagt, schmipfe ich ja nicht nur mit Lea, sondern zeige ihr auch immer, wie lieb ich sie habe. Konsequenzen: wenn wir Lea auf ihr Zimmer schicken, kommt sie nach 5 Minuten runter, entschuldigt sich - bis zum nächsten Vorfall. Welche Konsequenzen kann ich denn anwenden - ich bin immer für Konsequenzen, die mit dem Vorgefallenen in direktem Bezug stehen. Aber was kann ich da bloß anwenden? Im September kommt sie zur Schule - wie soll das werden? Ich weiß mir gar keinen Rat mehr, es geht schon so lange so. Und ich will auch nicht als Schrei-Mutter in ihrem Gedächtnsi bleiben - so komme ich mir manchmal schon vor. Lea hat mir schon mal gesagt: "Ich will gar nicht so doof sein, aber das ist ein kleiner teufel in mir, der das macht." Sie hat einfach auch sehr viel Temperament, auch im positiven Sinne, sie ist lebendig, interessiert und kommunkativ. Im negativen Sinne ist es so, dass sie oft schlichtweg die Beherrschung zu verlieren scheint. Sorry, dass es so lang geworden ist, aber vielleicht können Sie mir einen Rat geben. Viele Grüße Ines


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Hallo Ines Da Lea sich an Ihrem Verhalten orientiert, gilt es zunächst, in jedem Fall die Ruhe zu bewahren. Weisen Sie Ihre Tochter so gelassen wie möglich darauf hin, dass ihr weder ein Schreien noch endlose Diskussionen weiterhelfen werden, da sie schon genau weiß, dass es bei einem begründeten NEIN auch bleiben wird. Dann wenden Sie sich einer eigenen Aktivität zu, stellen ggf. Musik an, pfeifen selbst ein Liedchen oder drehen sich von Ihrer Tochter weg, um leise bis 10 zu zählen, damit Sie selbst wieder ruhig werden und dann angemessener reagieren können. Auf diese Weise wird auch Ihre Tochter lernen, nicht gleich die Beherrschung zu verlieren und aufzubrausen (hoffentlich). Probieren Sie`s mal aus und sagen Sie dann Ihrer Tochter, was Ihnen bei "Wut im Bauch" gut hilft. Viel Erfolg, erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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