Hallo!
Mein Sohn Benjamin ist heute 18 Monate alt.
Er konnte sich noch nie selber beschäftigen. Ist also keine Phase oder so. Als Baby war er auf seiner Decke nur Glücklich, wenn jemand bei ihm saß. Daher habe ich ihn zur Hausarbeit immer im Tragetuch gehabt, mitlerweile kann ich ihn ja diesbezüglich gut integrieren.
Aber langsam glaube ich, daß ich es diesbezüglich wirklich zu gut mit ihm gemeint habe. Denn er erwartet in mir immer seinen Animateur, macht fast nichts alleine, will lieber schauen, welche Spielchen sich Mama ausdenkt. Ich kann mitlerweile wirklich nicht mal kurz auf Toilette gehen. Er kommt natürlich mit ins Badezimmer, und schreit und zieht dann wie wild an mir, bis ich fertig bin. Dasselbe, wenn ich mich umziehe oder so. Kurzum, sobald ich mich nicht 100% ihm widme, schreit er los.
Und was das Spielen angeht, ein Beispiel. Wir gehen auf den Spielplatz. Ich setz mich mit ihm in die Buddelkiste, zeige ihm, wie ich Sand mit der Schaufel in den Eimer fülle, und gebe ihm dann die Schaufel, damit er selber etwas macht. Lautes "Äh Äh" ist die Antwort, und er drückt mir die Schaufel wieder in die Hand. Er will nur Zuschauen. Und das immer. Egal, ob Draußen, oder in der Wohnung.
Habe ihm also 15 Minuten was vorgebuddelt, und ihm dann erklärt, daß ich mich nun 5 Minuten mit jemandem unterhalten möchte, und ich danach wieder mit ihm spiele. Habe diese 5 Minuten auch durchgezogen, aber er hat die ganze Zeit geweint. Danach habe ich ihn geschaukelt, sofort war alles wieder gut.
Ich gehe so oft wie möglich mit ihm in eine Krabbelgruppe, oder treffe mich mit anderen Müttern und ihren Kindern. Da ist er meist sehr ausgeglichen und schaut viel nach den anderen Kindern. Wobei er auch dazu neigt, den anderen ihr Spielzeug wegzunehmen.
Einen Kindergartenplatz haben wir für dieses Jahr leider nicht bekommen, es gibt hier zu wenig Plätze. Es hätte ihm wohl sehr gut getan.
Ich selber stand bei seiner Geburt noch mitten im Studium, welches ich nun auch nicht weitermachen kann, da der Kitaplatz fehlt. Spiele manchmal mit dem Gedanken, dieses als Fernstudium weiterzumachen. Aber wie? Benjamin schläft recht wenig (nachts 10 Stunden durch, und mittags 1 Stunde), da bleibt nicht viel zum Lernen. Der Papa arbeitet abends bis halb acht. Und das 6 Tage in der Woche.
Soll ich ihn ruhig mal nöhlen lassen, wenn ich keine Zeit für ausgiebige Beschäftigung mit ihm habe? Wie kann ich ihn animieren auch mal selber was auszutesten, und vorallem, ohne, daß Mama daneben steht?
Ich erwarte ja nicht, daß er sich eine Stunde still in seinem Zimmer beschäftigt. Aber, daß ich mal aus dem Raum gehen kann, um mir was zu trinken zu holen, ohne, daß er gleich schreit, müßte doch mit 18 Monaten möglich sein, oder?
Danke für ihre Tip!!!
LG Jennie
Mitglied inaktiv - 13.05.2002, 23:27
Antwort auf:
Versteht er mit 18 Monaten schon die Konsequenzen?
Hallo Jennie
Mit 18 Mon. kann ihr Sohn eine Erklärung besonders gut verstehen, wenn Sie sie mit entsprechendem Tonfall, Mimik und Handlungsweise verdeutlichen.
Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben: haben Sie zuerst Sand in den Eimer geschaufelt, ist ihr Sohn an der Reihe und dann wieder Sie. Weisen Sie ihn vor Beginn dieser Aktivität auf den Verlauf hin und kündigen Sie ihm beim ersten "Theater" an, dass Sie wohl leider den Spielplatz verlassen müssen, da er scheinbar nicht spielen möchte. Handeln Sie dann aber auch bitte konsequent. Nach 2-3 Wiederholungen wird Benjamin sich schon überlegen, ob er weint oder doch lieber schaufelt.-
Geben Sie ihm häufig konkrete Spiel-/Beschäftigungsangebote, loben Sie sehr sein "Können" und wecken Sie in ihm die Freude auf ein gemeinsames Spiel, wenn Jede(r) seine "Arbeit" beendet hat.
Da Sie keinen Kita-Platz bekommen konnten, sollten Sie sich ggf. um eine Tagesmutter bemühen. Dazu erhalten Sie weitere Tipps unter: www.babysitternet.de Haben Sie schon mal in unserem Forum: Kind und Uni gestöbert? Es wäre doch zu schade, wenn Sie all` Ihr Wissen nicht weiter vertiefen würden.-
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 14.05.2002
Antwort auf:
Versteht er mit 18 Monaten schon die Konsequenzen?
hi jennie,
du sprichst mir aus der seele, mein mini ist auch so ein exemplar, wenig schlafen und viel aufmerksamkeit brauchen... ich sag immer 24-stunden-kind, da er häufig auch bei uns im bett schläft und ich mich auch kaum aufs klo traue, da er inzwischen auf die tollsten ideen kommt, was mir hilft ist folgendes:
1. hab ich babysitter und kindiplatz(seit er 18 monate ist), schau doch mal, ob du eine tagesmutter oder private initiative irgendwo findest, ich fahr auch täglich mind. 1 stunde durch die gegend, nur um ihn abzugeben ;-) und zahl pro kind für einen halbtagsplatz fast 300€, aber das ist es uns wert
2. sei einfach stolz auf dein kind, es kann dafür sicher vieles mehr, als andere gleichaltrige oder ist besonders witzig oder was auch immer, spätestens wenn er in die schule kommt, wirds einfacher, und in dem fall hab ich nicht leicht reden, sondern mir gehts genauso und ich fühl mich auch tyranisiert, aber die konsequenzen bei solchen kindern sind sehr viel schwerer durchzusetzen und deshalb solltest du dir erst nur kleine ziele setzen, die dir wirklich wichtig sind, z.b. allein auf toilette, egal ob der zwerg heulend vor der tür hängt, das kann man ihm zuzumuten!
und 3. hab ich mal einen termin bei einer familienberaterin, die mir auf erziehungskursen gut gefallen hat gemacht und hab mich mit ihr ausgetauscht und kann jederzeit wiederkommen, allein der gedanke zu wissen, wenn ich mal nicht mehr weiterweiss zu ihr zu gehen hat mir das letzte jahr gereicht....
lg
dani
Mitglied inaktiv - 14.05.2002, 13:33