Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, unsere Tochter wird demnächst 3 und geht seit September in den Kindergarten. Sie ist von Geburt an ein sehr sensibles und leicht zu beeindruckendes Geschöpf, das viel Aufmerksamkeit braucht, bislang aber auch sehr sanftmütig war. Sie ist auch recht weit für ihr Alter und wollte von sich aus unbedingt in den Kindergarten. Die sanfte Eingewöhnung hat gut geklappt und sie geht jeden Tag sehr gern. Jedoch ist sie anschließend zum einen völlig erschöpft, kann kaum noch essen und braucht dann einen langen Schlaf. Zum anderen ist ihr Verhalten am Nachmittag oft aggressiv geprägt. Schon beim Abholen aus dem Kindergarten motzt sie mich an. Sie ist den Rest des Tages oft nörgelig, quengelig und gleich völlig außer sich, wenn die kleinste Kleinigkeit anders läuft, als sie es sich vorstellt. Sie ist anderen Kindern gegenüber ganz anders geworden. Bislang war sie immer strahlend, freundlich, zugewandt. Nun ist sie eher "zickig", teilt ihr Spielzeug nicht mehr etc. Sie erscheint mir insgesamt sehr unausgeglichen. Im Kindergarten ist die das liebste Kind.Auch ihr Schlaf ist unruhiger geworden und sie ruft nachts manchmal sehr ängstlich nach mir. Mache mir Sorgen,ob sie doch überfordert ist, obwohl sie so gern geht. Würde sie auch ohne Weiteres nochmal rausnehmen, sollten das Zeichen von Überforderung sein. Wie ist Ihre Einschätzung hierzu? Gestern wurde mir im Familienkreis zudem nahe gelegt, das Verhalten meines Kindes im Auge zu behalten. Sie übernimmt Grimassen und Worte der anderen Kinder im Kindergarten- ich denke jedoch, das ist erstmal normal? Wie reagiere ich da richtig? Ignornieren oder erklären warum wir das nicht machen? Bin momentan ziemlich verunsichert über mein so sehr verändertes Kind und danke schon im Voraus für Ihre Antwort. Viele Grüße.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Den sehr ausführlichen Worten von Mimi kann ich nur zustimmen: lassen Sie Ihre Tochter vorerst "an der langen Leine" und tolerieren Sie so gut es geht ihr verändertes Verhalten. Nachdem der Kiga-Morgen ihre volle Konzentration gefordert hat, muß sie sich zu Hause, in vertrauter Umgebung erst einmal abreagieren und "Dampf ablassen". Da sie sich durch den Kiga-Eintritt auch noch "groß" fühlt, weil sie den großen Schritt geschafft hat, sich ein wenig von Ihnen zu lösen, möchte sie auch sprechen wie die "Großen" in ihrer Gruppe und orientirt sich entsprechend sprachlich :-( Fragen Sie sie hin und wieder, bzw. bei gänzlich unpassender Ausdrucksweise doch einmal ganz ruhig, ob sie überhaupt weiß, was das betreffende Wort bedeutet oder ob Sie es ihr erklären sollen.- Wenden Sie sich ihr so oft es geht und so oft sie es zulässt liebevoll zu und nehmen Sie sie nach dem Motto "Wir schaffen das" in Ihre Arme. Sie braucht jetzt verstärkt Ihre liebe- und verständnisvolle Zuwendung, um zu ihrer sicheren Orientierung zurückzufinden. Liebe Grüße, viel Geduld und: bis bald?
Mitglied inaktiv
...mein Eindruck ist, dass sich ihr Verhalten extrem verschlimmert, wenn wir z.B. Besuch von den Großeltern haben und diese sich viel und liebevoll ihrem kleinen Bruder zuwenden. Da kommt dann noch die Eifersucht ins Spiel (was ich den Großeltern leider nur schwer verständlich machen kann). Daraufhin werden die Großeltern nur noch angeschrien "geh weg" und im schlimmsten Fall weggeschubst. Ein Teufelskreis, denn die abgewiesenen Omas und Opas wenden sich dann natürlich wieder dem freundlich lächelnden Baby zu. Wie können wir speziell diese Situation wieder entspannen? Ich habe da leider ein wenig das Gefühl mit Gesprächen nicht viel auszurichten. Danke nochmal.
Mitglied inaktiv
Liebe Minimaus, unsere Tochter ist auch sehr sensibel und dünnhäutig und hat sich beim Kiga-Start mit drei Jahren genauso verhalten, wie Eure Tochter: Sie war morgens im Kiga eher still und lieb, mittags war sie total geschafft und brauchte wieder den Mittagschlaf, den wir vorher auf ihren Wunsch schon abgeschafft hatten. Und den Rest des Tages war sie oft gereizt, bockig und aggressiv. Ich glaube, das ist normal. Die meisten Kinder bei uns im Freundeskreis werden anstrengender und zeitweise aggressiver, sobald sie in den Kiga gehen. Kiga stresst ja erstmal: Die neue, unübersichtliche Gruppe, in der man seinen Platz finden muss; die unbekannten Kinder, die man noch nicht einschätzen kann; der ständige hohe Lärmpegel, die Unruhe etc. Diese nervliche Belastung muss das Kind erstmal verdauen und auch ausagieren. Hinzu kommt ja noch, dass das Kind mit dem Kiga ein Stück Selbständigkeit und Unabhängigkeit gewinnt. Es entfernt sich wieder einen kleinen Schritt mehr von der engen Bindung an die Eltern. Und diese neugewonnene Stärke äußert sich bei Kindern eben auch in zeitweise aggressiverem Ton. Auch meine Tochter ging als frisches Kindergartenkind ziemlich energisch und zum Teil auch wutentbrannt verbal auf mich los, wenn ich etwas bei ihr durchsetzen wollte. (Meist schnappen die Kinder im Kiga zudem viele neue Schimpfwörter auf, die auch erstmal zu Hause ausprobiert werden wollen, seufz...) Langer Rede kurzer Sinn: Ich würde Deine Tochter auf keinen Fall wieder aus dem Kiga nehmen, wenn sie dort gut zurechtkommt. Dass sie den Kiga-Start erstmal verarbeiten muss, etwas "schwieriger" oder nachts unruhiger wird, ist nichts Ungewöhnliches. Hilf Ihr, indem Du für einen regelmäßigen Tagesablauf und ausreichend ruhige, entspannte Phasen sorgst. Wir haben es z.B. so gemacht, dass wir abends vor dem Schlafengehen den Tag nochmal zusammen Revue passieren haben lassen. Was sie alles erlebt hat, was wir gemacht haben etc. Das hilft dem Gehirn, die Ereignisse schon etwas "vorzuverdauen" und zu ordnen, so dass die Nacht ruhiger wird. Außerdem habe ich zwei Bücher zum Thema "Ich komme in den Kindergarten" gekauft und abends vorgelesen. Diese Bücher (es gibt übrigens sehr viele Titel zu diesem Thema) waren zeitweise ihre Lieblingsbücher. Auch das zeigt, dass sie ihr geholfen haben, diese Neuerung zu verarbeiten. Meine Tochter ist inzwischen sechs. Ich habe nie bereut, sie mit drei in den Kiga gegeben zu haben. Sie ist zwar im Kiga ein eher zurückhaltendes, ruhiges Kind geblieben (im Gegensatz zu zu Hause...), hat aber sehr davon profitiert, finde ich. Auch ging sie gern dorthin. Liebe Grüße, Mimi
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Sobald die Großeltern oder andere Personen zu Besuch kommen, wenden Sie sich bitte verstärkt liebevoll Ihrer "Großen" zu und heben Sie ihre Stärken vor den Großeltern... lobend hervor, damit auch der Besuch gar nicht anders kann als festzustellen, wie selbständig, hilfsbereit und: unentbehrlich Ihre "Große" ist. Bei etwaigen Geschenken, die nur das Baby erhält, werden Sie für einen Ausgleich sorgen müssen; am Besten sofort, damit der Besuch sieht, dass zwei Kinder da sind, die beschenkt werden möchten oder eben gar keins-. Liebe Grüße und: viel Erfolg!
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