Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Verhalten meiner Nichte / ihrer Eltern

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Verhalten meiner Nichte / ihrer Eltern

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Hallo alle zusammen, ich habe ein recht kompliziertes, aber ernstes Problem. Mein Bruder und seine Frau wohnen seit kutzem in unserer Nähe. Ihre Tochter (5) zeigt auffälliges Verhalten. Sie weint sehr viel und bei jeder Kleinigkeit. Sie will alles (!) bestimmen. Wer beim Essen wo sitzt, wer wann mit ihr spielen muß usw.. Klappt das nicht, weint sie sofort los und rennt zur Mama. Dazu kommt, daß sie schwer allergisch ist (Neurodermitis und Asthma mit vielzähligen Auslösern). Meiner Meinung nach liegt das Problem bei den Eltern (sehr jung, 18 und 20 Jahre alt). Sie beschäftigen die Kleine meiner Meinung nach zu wenig. Er sitzt meistens am PC, sie liest oder spielt Playstation und die Kleine ist auf sich allein gestellt. Unternehmungen gestalten sich durchaus schwierig, weil die Kleine so vieles nicht darf (Schwimmen geht nicht --- Chlorallergie, Spazieren nur eingeschränkt, Waldgebiete muß sie meiden wegen dem Asthma usw.). Ich habe durchaus Ideen und beschäftige mich viel mit ihr, wenn wir da sind und sie findet das klasse. Hat mir sogar schon gesagt, daß sie es schön findet, wenn wir da sind (mein Mann und ich mit unserem Sohn). Problem ist, daß ich (wie sensibel auch immer ich es versuche) ständig mit meinem Bruder aneinander gerate, wenn ich was sage. Er wäre alt genug und läßt sich nicht bevormunden. Haben uns deshalb schon richtig gestritten und er wollte den Kontakt ein paar Tage lang nicht. Dazu kommt der lässige Umgang mit den Krankheiten der Kleinen. Sie war letztens vom KiGa aus mit im Wald. Soll sie eigentlich nicht, aber nu war's passiert. Und prompt fing sie an dem Nachmittag wieder an zu husten. Das war Donnerstags. Ich erfuhr erst am Sonnatg davon, weil sie in der Nacht einen Asthma-Anfall hatte und am nächsten morgen zum Arzt mußte (logisch). Ich war so entsetzt und habe mir richtig Sorgen gemacht (habe das erlebt, als sie mal bei uns waren und sie aufgrund von Daunenbettwäsche bei uns nen Anfall hatte und mit dem Rettungswagen in die Kinderklinik mußte. Das war heftig und ich habe selbst geweint). Warum haben sie das ganze Wochenende verstreichen lassen, obwohl sie wußten, daß die Kleine im Wald war??? Sie hat doch Donnerstags schon gehustet. Wie soll ich mich verhalten? Es geht immerhin um die Gesundheit der Kleinen. Jetzt muß sie dringend zur Kur und die Eltern kümmern sich nicht. Sie wissen das seit 2Wochen und waren noch nicht mal bei der Krankenkasse, um das in die Wege zu leiten. Ich habe etwas Angst um die Kleine und möchte den Eltern gerne helfen. Auch was das Essen angeht (es gibt fast nur TK-Ware, kein frisches Gemüse oder so). Ich fühle mich aber wieder wie ein Oberlehrer, wenn ich der Mutter Rezepte gebe. Dann heißt es wieder, sie könne das schon alleine und bräuchte keine Hilfe. Wie kann ich da einwirken? Möchte ihnen auch gerne vermitteln, daß die Kleine in ihrem Alter noch viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung braucht, aber auch Grenzen. Es wird ständig auf sie eingegangen. Jeder macht, was sie will. Da wird sich 3x umgesetzt am Tisch, damit sie ihren Frieden hat. Das kann's doch auch nicht sein, oder? Bin um jeden Rat dankbar, die Kleine tut mir total leid. Habe ihr z.B. zum Geburtstag nen Bastelgutschein geschenkt (1Stunde Basteln mit mir und diverses Zubehör dafür). Die Mutter meldet sich allerdings nicht, wann wir den mal einlösen. Die Kleine wird doch dananch fragen, denke ich. Will mich aber eben nicht schon wieder aufdrängen. Es ist echt schwierig. Danke für jeden noch so kleine Tip. Liebe Grüße aus dem Harz BETTY


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Hallo Betty Diese Situation ist wirklich sehr verzwickt, obwohl ich Ihnen nur raten kann, sich aus den familiären Angelegenheiten Ihres Bruders rauszuhalten, wenn Sie den Kontakt aufrecht erhalten wollen -schon um Ihrer Nichte willen-. Sie können lediglich ganz bewußt Ihre Hilfe anbieten und auch Ihre Erfahrungen weitergeben, wenn Ihr Bruder und Ihre Schwägerin es möchten und wenn die Beiden mit einer entsprechenden Bitte an Sie herantreten. Sagen Sie Das den Beiden klipp und klar. So hart es für Sie auch ist: Bemühen Sie sich um Ihre Nichte nur dann, wenn sie bei Ihnen ist, bzw. wenn Sie quasi die Aufsicht über sie übernommen haben. Mehr können Sie leider nicht tun! Mitfühlende Grüße und: bis bald?


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