Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Verhalten Kind 15 Monate

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Verhalten Kind 15 Monate

Ju_le

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Liebe Frau Ubbens, seit geraumer Zeit beschäftigen mich Fragen zum Verhalten unserer 15monatigen Tochter. Sobald man ihr etwas verbietet, weil es zum Beispiel gefährlich ist, beginnt sie regelrecht zu kreischen. Nun musste ich mir schon sagen lassen, sie sei schlecht erzogen, was mich natürlich irgendwann stutzig gemacht hat. Auch wenn sie etwas nicht erreicht, was sie erreichen möchte, lässt sie ihrem Frust sehr laut heraus. Ich habe es einfach auf ihren Charakter geschoben. Ebenso beginnt sie das Weinen und Jammern, wenn ich nur vom Esszimmer in die Küche gehe. Generell kann sie nicht wirklich ohne meine Nähe sein, was natürlich anstrengend ist, wenn man selbst zu nichts kommt. Auch wenn der Papa zuhause ist und ich den Raum verlasse, beginnt sie zu weinen. Manchmal quengelt/„nölt“ sie den ganzen Tag, was mit natürlich auch sehr leid tut, da ich es auch anstrengend für sie finde. Schätzen Sie dieses Verhalten als „normal“ in diesem Alter ein oder besteht tatsächlich Handlungsbedarf? Liebe Grüße und Danke!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Ju_le, das Verhalten Ihres Kindes ist ganz normal. Ihre Tochter ist dabei, sich selbst zu finden. Sie merkt, dass sie Entscheidungen treffen kann, weiß aber nicht immer, was sie wirklich will. Das führt zu Frust. Ihre Tochter quengelt und kreischt zum Frustabbau. Andere Kinder werfen mit Spielzeug, hauen sich selbst und vieles andere. Viele Kinder mögen mit 15 Monaten noch nicht alleine sein. Verlässt Mama den Raum, bzw. verschwindet aus dem Sichtfeld, wird gejammert. Nehmen Sie Ihre Tochter, wenn Sie alleine mit ihr sind, von vorneherein mit in den Raum, in den Sie wechseln. Ist der Papa bei seiner Tochter, dann gehen Sie gerne ohne sie. Sie bleibt ja nicht alleine. Sie kann sich von Papa ablenken lassen oder aber Papa und Tochter müssen das Weinen aushalten. Viele Grüße Sylvia


cube

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Handlungsbedarf im Sinne von "Kind ist schlecht erzogen" oder so sicher nicht. Sie entdeckt halt ihren eigenen Willen, möchte neue Dinge ausprobieren und hat noch nicht die sprachlichen Fähigkeiten, Mißerfolge, Ärger etc anders mitzuteilen. Und tatsächlich gibt es eben Kinder, die dabei das laute Kreischen entdecken. Das ist nervig - aber nicht unnormal. Manche Kinder werfen sich im Supermarkt auf den Boden - andere nicht. Manche nölen - andere kreischen. Das Nähebedürfnis ist ebenfalls normal. Sie selbst kann weg gehen/laufen - und realisiert, dass du das auch könntest. Teils ist es vermutlich wirklich die Furcht davor, du könntest zu weit weg gehen - teils aber sicher auch ein Stück weit "bestimmen" wollen, wo du bleiben sollst. Der Papa ist aber da - sie ist nicht alleine. Und das solltest du im Kopf haben - du tust ihr nichts an damit, dass du auch mal nicht sofort umdrehst oder sie mitnimmst. Ein bisschen müssen Kinder eben auch lernen damit umzugehen, dass nicht immer alles zu 100% nach ihren Wünschen laufen kann. Wie gesagt: sie ist ja nicht alleine. Nimm sie mit, binde sie ein, soweit es geht - und wenn es mal nicht geht, dann wird sie das Stück für Stück lernen auch mal akzeptieren zu müssen.


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