Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Verhalten bei nächtlichem Aufwachen (Sohn, 21 Mon. alt)

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Verhalten bei nächtlichem Aufwachen (Sohn, 21 Mon. alt)

DaSch1981

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Hallo! Ich möchte mich gern erst einmal vorstellen. Mein Name ist Daniel und ich habe einen 21 Monate alten Sohn (Tim). Vor ca. 6 Monaten haben meine Frau und ich uns getrennt, wir pflegen einen freundschaftlichen Umgang miteinander was unserem gemeinsamen Sohn sehr gut tut. Wir teilen uns die Betreuung unseres Sohnes ca. 75/25, auch mit längeren Phasen von ca. 2 Wochen, wobei der höhere Anteil auf mich fällt. Ferner wird unser Sohn aufgrund unserer Berufstätigkeit tagsüber in einer kleinen Gruppe (5 Kinder) von einem Tagesvater und teilweise unterstützend von seiner Frau betreut. Tim hat sich vom ersten Tag an sehr gut eingewöhnt und zeigt trotz der langen Betreuungszeit (ca. 40-50 Std. pro Woche) keine Auffälligkeiten und ich würde behaupten das er sich gerade wegen der anderen Kinder und dem umfangreichen Platzangebot bzw. der Förderung durch den Tagesvater so gut entwickelt. Tim schläft seit er ca. 9 Monate alt war in seinem eigenen Bett bzw. Zimmer. Er schläft ganz ruhig und entspannt ein, hat sich die Flasche vor ca. 3 Monaten von selbst abgewöhnt und wird sehr selten in der Nacht einmal wach. Seit ca. 2 Wochen ist es jedoch so das er jede Nacht ein- bis zweimal wach wird und ohne "Vorwarnung" nach Papa schreit. Und das so lautstark das mir die Nachbarn leid tun und ich schon aus dem Grund sofort zu ihm gehe. Ich muss dann nur in sein Zimmer, lege mich ohne ein Wort auf den Teppich vor seinem Bett und er legt sich sofort wieder hin und schläft direkt wieder ein. Ich verfolge einen sehr konsequenten "Erziehungsstil" was Verbote und Prinzipien angeht, lasse ihm aber sonst alle Freiheiten die Welt selbstständig zu entdecken und gebe ihm bei allen "Stolpersteinen" vor denen er aufgrund seines Alters bzw. motorischen Fähigkeiten steht, eine Alternative oder Hilfestellung. Meine Frage ist nun, wie ich auf diese nächtlichen "Ringkämpfe" reagieren soll? Sind es überhaupt solche oder ist es eine Phase? Ich kann mich normalerweise sehr gut in ihn reinversetzen und wir haben im Vergleich zu anderen Kindern sehr wenig Konflikte bzw. Wutanfälle zu bewältigen, jedoch fehlt mir beim ersten Kind die Erfahrung ob es sich hierbei um eine Entwicklungsphase handelt (bei der ich mir Notfalls für die kurze Zeit die er zum wiederholten Einschlafen braucht in sein Zimmer lege und es einfach "durchstehe") oder er es tatsächlich einfordert weil er gemerkt hat das Papa schon kommt wenn er danach verlangt. Wie gesagt verfolge ich einen konsequenten Erziehungsstil und mal abgesehen davon das es mir das Herz zerreißt ihn Schreien zu hören, könnte ich es auch durchaus aussitzen und ihn mal 2-3 Nächte einfach Schreien lassen. Bitte verstehen Sie das nicht falsch denn es macht mir prinzipiell nichts aus in der Nacht zu ihm zu gehen weil er schreit, aber ich möchte uns beiden eine angenehme Nachtruhe erhalten und das kann nur klappen, wenn er sich von selbst beruhigt. Mir ist bewusst das es hierzu keine Universallösung gibt, daher würde ich mich einfach über eine objektive Einschätzung freuen und hoffe mit den gesammelten Informationen die Situation besser bewerten und eine Entscheidung für mich treffen zu können, die ich dann auch mir selbst gegenüber vertreten kann. Momentan ist mein Bauchgefühl, welches bisher immer sehr gut gepasst hat, nämlich nicht in der Lage diese Entscheidung zu treffen. ;-) Ich freue mich auf Ihre Antwort! Viele Grüße Daniel


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Lieber Daniel, i.d.R. handelt es sich tatsächlich um eine Phase. Ihr Sohn wird immer selbständiger und nimmt immer mehr Dinge wahr. Dies gilt es zu verarbeiten. Dies geschieht im Schlaf. Oft sind Kinder nachts ein wenig verunsichert. Sie erleben in den Träumen sich selbst und die Träume wirken so wirklichkeitsnah, dass die Kinder eine vertraute Person bei sich haben möchten. Sie sollten ihn nicht weinen lassen. Er darf sich darauf verlassen, dass Papa kommt, wenn er "in Not" ist. Meist dauert diese Phase zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen. Viele Grüße Sylvia


Myfairlady11

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Ich glaube das es eine Phase ist. Wir hatten das um diesen Zeitpunkt rum auch. Die kleinen lernen wieder so viel Neues und das wird nachts verarbeitet. Und dann wird halt nach Papa gerufen um sich zu verweisen das er auch da ist. Ich an deiner Stelle würde sagen Augen zu und durch. Und Hut ab das du dich so ausgiebig mit den Bedürfnissen deines Sohnes auseinander setzt.


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