Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Verhalten 18 Monate

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Verhalten 18 Monate

k_ristina

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Liebe Frau Ubbens! Mein Sohn wird demnächst 18 Monate alt und er ist das totale Mama-Kind. Es ist für mich teilweise nicht möglich in Ruhe meine Zähne zu putzen, da er immer bei mir bzw. gehalten werden möchte. Auch das Kochen oder Sachen im Haushalt erledigen ist schwierig (obwohl ich ihn immer miteinbeziehe). Er hat einen Lernturm, doch dieser wird kurz genutzt und dann möchte er doch lieber bei mir auf den Arm. Wenn mich mein Mann vor unserem Sohn umarmt, dann kommt unser Sohn und schupst den Papa weg. Mir gehen schon langsam die Ideen aus, was ich mit meinem Sohn machen/spielen soll, denn Spielsachen sind für ihn uninteressant - am liebsten will er bei mir sein. Auch wenn ich mit ihm gemeinsam spiele, interessiert es ihn nicht. Türme bauen, Becher stapeln, Puzzle, Malen oder Bobby car fahren,.. all die Sachen sind uninteressant bzw. er schmeißt die Sachen auf den Boden. Ich erkläre ihm, dass dies nicht in Ordnung ist, aber ich glaube, dass er das noch nicht versteht. Er räumt gerne die Schubladen in der Küche aus und wischt und kehrt sehr gerne den Boden. Natürlich soll/darf :-) ich mich von ihm nicht entfernen, denn dann kommt er sofort hinterhergerannt. Er ist gerne draußen, doch wenn ich mit ihm raus gehe, dann will er nur getragen werden, anstatt auch einmal selber zu gehen. In letzter Zeit ist er auch anstrengender geworden, vielleicht steckt er wieder in einem Entwicklungsschub - >er steht im Hochstuhl auf und hüpft, er spuckt das Essen aus (hat gelernt wie man spuckt). Wenn er etwas nicht darf, dann wird er wütend und er macht viel Blödsinn bzw. er probiert Sachen aus und schaut was dann passiert, zB. Sachen in das Wasserglas stecken, mit offenem Tee spielen, Sachen angreifen die evtl. zerbrechlich sind(obwohl ich Nein gesagt habe), auf der Couch hüpfen(obwohl er das nicht darf), sich auf den Sitz vom Lernrad draufstellen,... Wenn ich ihn mit einem anderen gleichaltrigen Kind beobachte, dann sehe ich, wie das andere Kind ruhig und konzentriert spielt und die Eltern in Ruhe daneben sitzen und etwas Anderes machen. Wenn ich neben meinem Kind daneben sitze und etwas Anderes mache, dann wird mir das aus der Hand genommen und auf den Boden geschmissen oder ich kann vielleicht nicht einmal in Ruhe daneben sitzen, da ich schauen muss, dass er keinen Blödsinn macht. Mein Sohn war immer der ruhige und vorsichtige Typ und das ist er auch,nur in letzter Zeit ist er aber ständig auf den Beinen und kann oder will nicht einmal, beim Essen ruhig sitzen. Wenn ich ihm sage, dass er etwas nicht darf, dann macht er es trotzdem. Ich frage mich, ob ich ihm da zu viel erlaube oder falsch reagiere, wenn er so ist? Ich möchte, dass er lernt wie er sich zu benehmen hat, aber ich möchte auch nicht, dass er weint. Ich denke mir dann immer, ein Baby/Kind soll man nicht weinen lassen, aber das trifft dann eher nur auf Babys zu!? Und jeden Abend stelle ich mir die Frage: Was mache/spiele ich morgen mit ihm, wenn ihn nichts interessiert? Ich verbringe sehr gerne die Zeit mit ihm und wenn er einmal mit dem Papa spazieren ist, dann fehlt er mir, nur es ist anstrengend, wenn er den ganzen Tag nur bei mir und auf meinem Arm sein will, sobald ich mich ein bisschen entferne oder auch nur auf die Couch setze. LG Kristina


Sylvia Ubbens

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Liebe Kristina, haben Sie noch ein wenig Geduld. Schon bald wird sich Ihr Sohn von Ihnen lösen und im Haus eigene Wege gehen. Nehmen Sie sich Auszeiten in der Form, dass Sie auch mal das Haus alleine verlassen, wenn z.B. der Papa da ist. Vielleicht haben Sie aber auch Großeltern oder Freunde, die Spaß daran haben Zeit mit Ihrem Sohn zu verbringen. Ein Spaziergang nur für sich alleine beispielsweise wird Ihnen Energie bringen für die Zeit mit Ihrem Sohn. Wenn Ihr Sohn nicht laufen mag, so mag er vielleicht im Kinderwagen/Buggy spazieren gefahren werden? Auf diese Weise bauen Sie auch gerne regelmäßig Pausen für sich ein. Sie dürfen gerne Nein sagen, wenn Ihr Sohn Dinge macht, die er nicht machen soll, wie z.B. im Hochstuhl aufstehen oder auf dem Sofa hüpfen. Lassen Sie auch gerne Konsequenzen folgen. Bestenfalls passen diese auf die nicht gewünschte Handlung. Ihr Sohn spuckt Essen aus, dann ist die Mahlzeit (erst einmal) beendet. Stellen Sie das Essen außer Reichweite. Ihr Sohn hüpft auf dem Sofa, dann wechseln Sie mit ihm den Raum. Usw.. Ihr Sohn sollte nicht weinen müssen, weil er sich alleine fühlt und Ihre Nähe braucht. Geht es aber darum, dass Sie ihm etwas verbieten müssen, dann darf Ihr Sohn seinen Unmut gerne durch Weinen zeigen. Viele Grüße Sylvia


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