Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Trennung - Verhalten 4- jähriger (leider sehr lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Trennung - Verhalten 4- jähriger (leider sehr lang)

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Liebe Frau Schuster! Ich habe drei Kinder, zwei Jungs 1Jahr und fast 6 Jahre alt und eine Tochter fast vier Jahre alt. Vor ca. einem halben Jahr haben mein Mann (er hatte eine Neue...) und ich uns getrennt. Wir wohnen allerdings immer noch im gleiche Haus in getrennten Wohnungen, da es mit unserem Umzug leider nicht so klappt, wie geplant. Das Verhältniss zu meinem Mann ist noch immer sehr schlecht und spannungsgeladen, was wohl daran liegt, daß er jede Kommunikation mit mir ablehnt. Es sei denn, es geht ums finazielle. Leider kümmert er sich auch nur sporadisch um die Kinder. Grad mal dann, wenns in seinen Zeitplan paßt. Er hat sich allerdings noch nie sonderlich viel an seinen Kindern gestört... Kurz nach der Trennung sind die Kinder viel zu ihm gegangen, geholt hat er sie nie. Irgendwann ist das eingeschlafen, die Kinder wollten von sich aus wohl nicht mehr. Das kann ich nachvollziehen. Während dieser Zeit war das Verhalten meiner Tochter, sie wird im Dezember Vier, schon schwierig. Aber verwunderlich ist das ja nun nicht. Sie hat immer schon bei jeder Kleinigkeit einen Riesenaufstand mit viel Gebrüll gemacht. Ein kleiner Dickkopf halt und ganz zickiges Mädchen. Kurz nach der Trennung hat sie das noch intensiver gemacht. Dazu kamen viele Alpträume, sie schläft seitdem fast nur bei mir im Bett. Ich lasse sie halt auch, es ist ja auch eine besondere Situation. Besser wurde es interessanter Weise, als sie ihren Papa nicht mehr gesehen hat. Wir kamen alle vier mit der Situation zurecht, auch wenn es oft schwierig war/ist. Seit ca. zwei Wochen will mein Mann plötzlich wieder regen Kontakt zu den Kindern. Und meine Tochter tickt aus...: Sie hört nicht mehr sondern macht, was sie will. Verbiete ich ihr etwas, z.B. daß man bei Tisch sitzten bleibt bis man fertig ist (bei uns gilt die Regel: Alle bleiben sitzen, bis zumindest alle Kinder mit Essen fertig sind), steht sie immer wieder auf (sie ist selbst noch nicht fertig), obwohl ich konsequent darauf bestehe, daß sie sich immer wieder setzt. Sie hört mir gar nicht zu! Das Schreien ist noch viel schlimmer geworden. Eben haben die beiden Großen miteinander gespielt. Über irgendwas waren sie sich nicht einig... Sie fing wie wild an zu schreien. Ich versuchte raus zubekommen, was los ist, bin nicht zu ihr durchgekommen. Sie stand vor der Tür und schrie, sie wollte zu Papa, ich hab sie dann gelassen... Und so ist das oft. Sie schreit, wenn sie auf Klo muß, wenn sie die falsche Gabel bekommt, wenn ich sage, sie soll sich ausziehen oder auch anziehen und ich komme nicht zu ihr durch. Bin schon ganz verzweifelt, muß ich sie doch oft auch anschreien, einfach weil ich sonst zu leise bin. Das bessert die Situation natürlich auch nicht. Auch Auszeiten in ihrem Zimmer bringen nichts. Wenn sie sich beruhigt hat, versuche ich ihr zu erklären, daß das so nicht geht. Daß sie einfach sagen muß wenn sie auf Klo muß, denn ich kann das ja nicht wissen. Und da haben wir das nächste Problem: Sie hört nicht zu! Sie überhört mich regelrecht. Ich will nicht behaupten mit Absicht, aber auch da bekomme ich sie nicht zum zuhören. Ganz nach dem Motto: Ich kann nicht gemeint sein. Ich versuche meine Verbote immer kurz logisch zu begründen: z.B. sie darf ihre Geschwister nicht schlagen, daß tut weh und sie sind traurig. Wenn sie allein den Streit nicht schlichten kann, soll sie zu mir kommen, aber nicht schlagen. Ist das falsch? Ihr Verhalten bei mir (im KiGa scheint das nicht so zu sein) wird immer schlimmer, je häufiger sie ihren Papa sieht. Sie scheint mit dem Hin- und Her nicht klarzukommen. Liegt das an diesem nur sporadischem kümmern des Vaters? Wäre es besser, ich verbiete das? Bisher dachte ich, besser wenig, wie gar nicht... Oder ist es wichtig, daß wir schnellstmöglich auch in getrennten Häusern wohnen? Vielleicht realisiert sie sonst nicht, daß der Papa nie wieder bei uns wohnen wird?! Wie kann ich die Erziehung verändern,daß ich besser mit ihr klarkomme? Bei meinen Jungs klappt meine Erziehung gut, da gibt es seltener Probleme, aber auch sie haben mit der Situation Schwierigkeiten. Ich hoffe, sie können mir weiterhelfen, damit es wieder etwas friedlich bei uns wird! Liebe Grüße! Marion


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Hallo Marion Ganz bestimmt wäre eine räumliche Trennung von Ihnen und Ihrem Mann empfehlenswert, damit die Kinder sich wieder sicherer orientieren können und nicht ständig hin- und hergerissen sind. Ihre Tochter, das sog. Sandwichkind hat es da am Schwersten, da sie häufig entweder über- oder unterfordert ist: mal erwartet man von ihr genausoviel Verständnis, wie von Ihrem großen Bruder; auf der anderen Seite wird sie aber behandelt, wie der Kleine.- Bitte gönnen Sie ihr möglichst viel Kontakt zu ca. Gleichaltrigen, da sie sich dann wohl zu fühlen scheint, wie im Kindergarten auch. Heben Sie ihre Stärken immer mal wieder lobend hervor und lassen Sie sie etwas Besonderes tun, was weder der Große tun darf, noch der Kleine tun kann. Wenn möglich, organisieren Sie regelmäßig eine Zeit, die Sie ausschließlich mit Ihrer Tochter verbringen und verplanen können. Ebenso sollte die Zeit, die die Kinder beim Vater verbringen dürfen, bzw. möchten, fest geplant werden, damit sie sich wieder sicher orientieren können. Da der Papa seine Kinder liebt und sicherlich genauso wie Sie nur das Beste für sie erreichen möchte, sollten Sie Alles versuchen, um auch in diesem Punkt der Besuchsregelung mit ihm einig zu werden -entweder ohne oder notfalls mit Unterstützung des Jugendamtes-. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


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Jetzt hat der Papa sie grad hochgeschickt. Weiß nicht, warum. Ist ihm vielleicht zuviel geworden... Seit mind. 15 Minuten sitzt sie nun in ihrem Zimmer und schreit. Ich komm nicht zu ihr durch. Wenn ich sie in den Arm nehme, stößt sie mich weg. Sie sagt, sie hat mich nicht lieb und ich soll weggehen. Dann schreit sie nach ihrem Papa... Ich habs mehrfach versucht, hilft auch sonst meistens. Ich versteh ja, daß es schwer für sie ist! Und ich weiß auch, daß sie mich doch trotzdem lieb hat. Aber ich muß ihr doch irgendwie helfen können...


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