Wir sind eine klassische Familie Papa, Mama, Tochter (3 Jahre) und Sohn (9 Monate). Es geht um meine im Juli 3 gewordene Tochter.
Sie hört sehr schlecht und ist häufig sehr unkonzentriert. Tageweise ist sie voll dabei, an anderen Tagen ist sie total abwesend und unkonzentriert. An diesen Tagen gelingt ihr überhaupt nichts. es ist nicht möglich dass sie still sitzen bleibt oder zuhört. Sie hüpft dann herum, fordert ständig Aufmerksamkeit und beginnt bei der kleinsten Kleinigkeit zu Weinen. Von Geschichten diese man ihr x Mal vorgelesen hat, versteht sie den Inhalt nicht oder kann ihn sich nicht merken.
Sie ist leider häufig nur in Aktion und mag alles selbst machen. Beobachten und abwarten kennt sie nicht. Noch ein ergänzendes Bespiel ist, wenn man sie nach dem Alter fragt, sagt sie immer sie wäre 2 obwohl sie 3 ist. Ich habe ihr das bestimmt auf 10 verschiedene Arten erklärt.
Auf den Kindergarten freut sie sich sehr. Sie geht gern aber oft hole ich sie nach 3 Stunden schon total k.o. ab. Sie geht seit 01.09.
Meine Tochter hat auch eine andere Seite. Sie malt Stunden lang alleine und malt auch Menschen, Gefühlsausdrücke etc. wie ein 5 Jähriges Kind. Wenn sie möchte kann sie toll Puzzeln, Basteln und auch oft ganz normal mit all den anderen Spielsachen Spielen.
Hat sie adhs? Scheinbar ist es so dass sie wirklich Probleme hat sich zu konzentrieren und oft einfach gar nicht zu hören kann.
Ich selbst (Mutter) neige auch zu einer Art Unruhe. Ich mache mir selbst zu viele Gedanken und komme nur schwer zur Ruhe.
Ich brauche dringend Hilfe denn der Alltag ist oft geprägt von Stress, weinen und schimpfen und wir alle Leiden sehr darunter. Was wären für mich Anlaufstellen an die ich mich wenden kann. Sollte ich mich vielleicht zunächst selbst behandeln lassen oder hilft vielleicht eine Beratung für die ganze Familie?
Ich fühle mich sehr allein. Ich habe hier keine Freunde und meine Familie (hab seit kurzem nur noch Vater) ist auch keine wirkliche Unterstützung.
von
Tata_Tata
am 05.10.2021, 10:51
Antwort auf:
Tochter (3) kann nicht zuhören, sich konzentrieren oder Rücksicht nehmen.
Liebe Tata_Tata,
meine Vorrednerinnen haben gut und richtig geantwortet. Ich werde die Worte hier nicht wiederholen. Die meisten Städte und Landkreise bieten kostenlose Familienberatungen an sowie Caritats, AWO usw..
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 06.10.2021
Antwort auf:
Tochter (3) kann nicht zuhören, sich konzentrieren oder Rücksicht nehmen.
Ich würde zu einer Familienberatung tendieren und Hilfe für dich.
Denn so, wie du deine Tochter beschreibst, ist sie eine normale 3-jährige.
Mit 3 kann man noch nicht auf "Kommando" still sitzen, zu hören etc. Auch zu sagen, man wäre 2 statt der korrekten 3 ist ganz sicher kein Zeichen für ADHS oder das sie nicht zuhört/nicht versteht. Ebenfalls nicht, dass sie sich Geschichten nicht merkt oder (deiner Meinung nach) nicht versteht - ich glaube, du legst die Messlatte ziemlich hoch.
Dazu noch ein Säugling - der sowohl dich fordert, als auch für eure Tochter ja etwas ist, mit dem sie sich zurecht finden muss und auch Abstriche machen was die volle Aufmerksamkeit für sie selbst angeht.
Ich denke, entscheidend ist, was du zum Schluss schriebst: dass du dich überfordert und alleine gelassen fühlst. Daher ja, such dir für dich Hilfe und für euch als Familie. Ich glaube nämlich nicht, dass eure Tochter ADHS hat oder sonst irgendwie auffälliges Verhalten zeigt.
von
cube
am 05.10.2021, 12:19
Antwort auf:
Tochter (3) kann nicht zuhören, sich konzentrieren oder Rücksicht nehmen.
Hallo!
Du beschreibst haargenau meine Tochter, die ebenfalls im Juli 3 geworden ist! Ich denke nicht dass unsere Kinder ADHS haben, sondern jedes Kind hat eben seine eigenen Stärken und Schwächen. Du schreibst, deine Tochter malt zeitweise sehr konzentriert und gegenständlich, kann aber noch nicht so gut einer Geschichte folgen. Ich finde das nicht ungewöhnlich für eine dreijährige. Manche Kinder können in dem Alter vielleicht schon gut eine Weile stillsitzen und sich auf eine Sache konzentrieren, andere haben Hummeln im Hintern und hetzen von einer Aktivität zur nächsten. Finde ich ganz normal, Temperamente sind eben verschieden. Ich denke auch, du musst dir um deine Tochter keine Gedanken machen, solltest dich aber um deine eigenen Probleme kümmern. Eine Familienberatungsstelle ist sicher eine gute erste Anlaufstelle. Vielleicht wäre auch eine Mutter-Kind-Kur etwas für euch. Und ich rate dir, so oft wie möglich nach draußen zu gehen, wenn ihr die Möglichkeit habt. Auf dem Spielplatz oder im Wald oder im Park kann deine Tochter sich auspowern und ihre überschüssige Energie loswerden und du kriegst an der frischen Luft auch eher den Kopf frei und bist entspannter als in den eigenen vier Wänden. Alles gute!
von
Yvon
am 05.10.2021, 15:02