Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe eine Tochter (3) und einen Sohn (2). Meine Tochter ist momentan sehr schwierig. Sie will grundsätzlich das haben, was es gerade nicht gibt. Egal, um was es geht, es endet meistens mit einem riesigen Geschrei, weil sie keinerlei Grenzen akzeptiert, immer noch mehr will und das Wort "nein" für sie scheinbar keine Bedeutung hat. Ich habe es schon auf verschiedensten Wege versucht: ruhiges, erklärendes Gespräch bis dahin, dass ich sie regelrecht angeschrien habe. Auch der oft gegebene Rat, die Kinder doch ins Zimmer zu schicken, funktioniert nicht. Sie steigert sich dann nur noch mehr rein und schreit wie am Spieß (was ich gerade abends nicht lange tolerieren kann, weil sonst der Kleine wach wird). Sie fordert es auch regelrecht heraus, wie weit sie gehen kann. Grundsätzlich habe ich nicht so viel Zeit für meine Kinder, da ich Vollzeit berufstätig bin und meine Kinder tagsüber bei der Tagesmutter bzw. im Kiga sind und anschließend noch von Uroma bzw. Oma / Papa betreut werden. Meinem Sohn scheint das nicht viel auszumachen, meine Tochter leidet da vielleicht auch etwas darunter. Es erscheint mir zumindest so. Die Zeit, die ich habe, versuche ich aber so gut es geht mit beiden zu verbringen, auch getrennt, dass jeder mal die voll Aufmerksamkeit bekommt. Wir haben auch feste Abendrituale, aber das alles hilft irgendwie nicht. Können Sie mir irgendeinen Rat geben? Ich bin echt am verzweifeln. Gruß Baumann
Christiane Schuster
Hallo tascha44 Bitte schicken Sie Ihrer Tochter nicht als Zurechtweisung in ihr Zimmer. Sie fühlt sich dann noch weniger akzeptiert, verstanden und geliebt, was ihr Verhalten eher verstärken wird, wie Sie bereits erfahren mussten. Bevor Sie selbst ungeduldig, genervt und laut reagieren, verlassen Sie bitte selbst kurz das gemeinsame Zimmer oder drehen Sie sich kurz um, um leise bis 10 zu zählen, bzw. ein Liedchen zu summen/singen/pfeifen. Sie werden feststellen, dass Sie anschließend wieder ruhiger und reflektierter handeln können. Kann Ihrer Tochter Irgendetwas nicht haben, weil es zu dem Zeitpunkt ungeeignet ist, begründen Sie es bitte KURZ und bieten Sie ihr eine Alternative an. Beginnt sie dann verärgert zu schreien, weisen Sie darauf hin, dass ihr das Schreien nicht weiterhelfen kann und informieren Sie freundlich darüber, dass sie dann eben gar nichts haben kann, wenn sie mit dem Ersatz nicht zufrieden ist. Berücksichtigen Sie aber bitte auch, dass Ihre Tochter noch genauso wie Ihr Sohn ein Kleinkind ist, das sowohl Rücksichtnahme, wie auch ein angemessenes Verhalten erst noch lernen muss. Nehmen Sie Ihre Tochter möglichst in den Arm, um mit ihr gemeinsam nach Kompromissen zu suchen. Liebe Grüße und: bis bald?
Hexhex
Hallo, wenn Kinder all unsere 100 Neins am Tag akzeptieren würden, wäre dies nicht so gut für sie. Wir würden sie nämlich dann - um unserer Bequemlichkeit und um des zügigen Ablaufs aller Dinge willen - sehr einschränken und ihrem Forscherdrang und Eigenwillen kaum noch Raum geben. Deshalb hat die Natur es klugerweise so eingerichtet, dass Kinder im sog. Selbständigkeitsalter fast alle unsere Neins hartnäckig in Frage stellen oder versuchen, sie zu übergehen. Sie müssen dies tun, sie können gar nicht anders. Was Deine Tochter macht, ist also kein individuelles Problem, sondern ein Verhalten, dass alle Kinder ihrers Alters mehr oder weniger ausgeprägt an den Tag legen. Ich finde, wenn man das weiß, entlastet es schon etwas. Man nimmt das Verhalten des Kindes dann nicht mehr so persönlich. Ich dachte beim ersten Kind auch noch, nur MEIN Kind sei so - erst, als ich ein bisschen gelesen habe, wurde mir klar, dass dies ein altersgemäßes und sogar wichtiges Verhalten ist. Wenn Deine Kleine Dich aber besonders stark herausfordert mit ihrer Verweigerungshaltung und versucht, Dich auf die Palme zu jagen (was ihr ja oft auch zuverlässig gelingt), könnte dies auch der Wunsch sein, mehr Beachtung, Zeit und Aufmerksamkeit von Dir zu bekommen. Für die Kleinen ist es nicht leicht, wenn die Mama den größten Teil des Tages nicht da ist. Kinder werden ja gern immer dann besonders "anstrengend", wenn sie das Gefühl haben, dass der Erwachsene sich ihnen zu sehr entzieht, das kenne ich von meinen Kindern auch. Sie zwingen dann die Großen, ihren Fokus wieder mehr aufs Kind zu richten. Wenn Du Dich davon nerven lässt und mit Aggression oder Strafen ("Auszeit") reagierst, hilft dies Deiner Kleinen nicht weiter. Ihr Bedürfnis nach Zuwendung bleibt dann ungestillt, ihr Verhalten verstärkt sich eher noch. (Ich habe beim ersten Kind auch noch die Auszeit angewendet, der Erfolg war gleich null.) Versuche, ein Nein jeweils nur kurz zu begründen. Weiter musst Du nicht auf die Sache eingehen. Lange Erklärungen und Schimpfen sind ganz unnötig. Lenk Deine Kleine lieber ab, indem Du sie bittest, Dir bei etwas zu helfen. Die meisten Kinder können hier ja kaum widerstehen, es macht sie stolz und froh, wichtig zu sein und mithelfen zu können. Konzentriere Dich auch nicht so sehr auf das nervige Verhalten Deiner Tochter, sonst geraten Du und sie in einen unguten emotionalen Teufelskreis, der sich selbst erhält. Konzentriere Dich mehr auf das, was Du an Deiner Kleinen gut findest und fördere das. Lobe sie viel, auch das verstärkt positives Verhalten und macht sie zufriedener. Ich wollte Dir am Ende noch kurz das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul ans Herz legen. Ich wünschte, ich hätte das beim ersten Kind schon gelesen. Es hat dabei geholfen, dass das Trotzalter bei meinem Sohn ganz milde verlaufen ist - er brauchte die Dauer-Verweigerung einfach nicht. Das Buch wäre in der jetzigen Situation genau das Richtige für Euch - es ist nicht dick und gut zu lesen. LG
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