Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schwieriges Verhalten bei 1.Klässler zu Hause

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schwieriges Verhalten bei 1.Klässler zu Hause

Hinze

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Hallo Frau Schuster, Mein Sohn ist 6 Jahre alt und zeigt seit nun mehr vielen Monaten ein für mich unverständliches Verhalten, mit dem ich nicht umzugehen weiß. Mittlerweile bin ich sehr viel am Schimpfen und Strafen, was ich aber eigentlich gar nicht will. Einige Beispiele: Er muss dringends auf Toilette, geht aber nicht. Gestern war es soweit, er hat vor der Toilette in die Hose gemacht. Ich frage ihn schon oft, warum er nicht geht, er will nicht. Warum weiß er nicht oder er wiederholt dern Satz den er schon ab und zu gehört hat "er habe Angst was zu verpassen" Wir haben versucht ihm immer wieder zu sagen, er solle auf Toi gehen, dann meinte er er müsse nicht und ging dann 2min später doch. Wir haben versucht sein Gezappel zu ignorieren, (in der Hoffnung er geht dann eher, als wenn wir was sagen) bis es soweit kam, das er kein Spiel spielen konnte, keine Hausi machen konnte, weil er vor lauter "ich muss mal" nicht still halten konnte. Er spielt sehr gern Nintendo. (hat ihn zum 6.Geb. bekommen) Es ist meist Fußball oder Schach, was er spielt. Wir hatten seine Zeit auf ne 1/2 Stunde pro Tag begrenzt. Leider hat es nie richtig funktioniert. Er ist regelmäßig ausgeflippt, weil die Zeit rum war. Ok, er durfte dann in den Ferien mal spielen so lange er wollte, dann ist er wirklich nur zu den Mahlzeiten ohne Nintendo gewesen, auch wenn wir ihm angeboten haben, das wir etwas gemeinsam machen. Es kommt oft vor, das er nach dem Spielen total aufgedreht ist (deshalb hatten wir die Zeit auch begrenzt) Jetzt haben wir das Ding weg. Er geht nicht auf Vorschläge ein, die wir ihm machen, wenn es nicht Fußball spielen ist. Aber er beschwert sich, wir würden nichts mit ihm machen. Leider ist nicht oft am Tag die Möglichkeit dazu, weil wir noch ein kleines Mädel haben (2 Jahre). Aber sobald diese schläft und ich frage, ob wir was spielen, kriegte ich zur Antwort, er möchte Nintendo spielen. Fragen wir ihn, was er machen will, ist es Fußball spielen. Ok, ist ja schön das er Spaß daran hat, aber wir können und wollen nicht immer Fußball spielen. Andere Vorschläge kommen nicht. Hausaufgaben macht er in ständiger Bewegung. Er kann nicht still sitzen, redet immerzu, vor allem Dinge, die nix mit der Hausi zu tun haben. Die Tage ist er vom Stuhl gefallen, weil er so gezappelt hat. Leider ist seine Schwester aufgewacht und wir hatten wieder einmal keine Möglichkeit zu spielen. Er weiß ganz genau was er tun müsste, das es sich ändert, aber... Er ist ein seht guter Schüler, was die Intelligenz anbelangt, er bekommt Zusatzaufgaben, weil er seine Hausis zum Teil schon in der Schule geschafft hat, er macht auch die Hausi sehr schnell. Er ist seinen Mitschülern einiges voraus. Ich weiß, wir sollten versuchen im so viel Bewegung wie möglich zu bieten, aber wenn wir sagen wir gehen raus, will er nicht mit, er tobt duch die Woh nung, aber raus, nein. Zwingen wir ihn zum Rausgehen, ist er maulig. Er will immer Fußball spielen, was aber nicht immer geht, da ich ja die Kleine auch noch habe. Und selbst wenn er Fußball spielen konnte, ist er nicht zufrieden. Nach dem Training (dauert ca 1 Stunde, einmal die Woche) ist er noch längst nicht ausgepowert. Oje, ist lang geworden, ich könnte noch Beispiele schreiben, aber ich denke es reicht. Ich hoffe sehr Sie verstehen mein Problem. Ich will nicht nur schimpfen und Strafen, aber ich weiß nichts anderes mehr. Wir haben es sogar versucht, das wir ihm Aufmerksamkeit ohne Ende geben, mit ihm auf die Chouch kuscheln und lesen, Sa oder So früh im "großen" Bett kuscheln, Spiele spielen, basteln usw usw. Das meiste hat er nicht ausgehalten oder ist danach ausgeflippt. Können Sie mir helfen ?? Dankeschön schon mal und liebe Grüße


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Hallo Hinze Treffen Sie mit Ihrem Sohn die Absprache, dass Sie ihn vorübergehend regelmäßig (alle 2 Std.?) zur Toilette bringen werden, wo er dann jedes Mal wenigstens versuchen sollte, ob er muß. Begründen Sie diese Vorgehensweise mitfühlend damit, dass Sie nicht möchten, dass er krank wird, aber auch nicht, dass er von seinen Freunden ausgelacht wird. Auch wird ein großer Bogen um ihn gemacht, weil er unangenehm zu riechen beginnt. Handeln Sie möglichst entsprechend konsequent. Vielleicht zieht er es dann doch vor, lieber selbstständig zum WC zu gehen. Bezüglich des Nintendo-Spielens stellen Sie Ihren Sohn mit einer kurzen Begründung vor die Wahl: entweder, er ist es zufrieden, während der Kiga- oder Schulzeiten 1/2 Std. am Tag, am Wochenende und in den Ferien 1Std./Tag zu spielen oder eben nicht; dann wird das Spiel höchstens nur noch an freien Tagen herausgegeben! Überlegen Sie bitte einmal, ihn an einer zusätzlichen sportlich orientierten Interessengruppe teilnehmen zu lassen, um ihn insgesamt mehr zu fördern, aber auch zu fordern. Dabei fällt mir z.B. das Erlernen eines Musikinstrumentes, Reiten, wenn auch für Kinder vorhanden: Jugendfeuerwehr, Pfadfinder-Gruppe o.Ä. ein. Insgesamt scheint Ihr Sohn unterfordert zu sein und höhere Anforderungen an sich selbst zu stellen, was er mit beschriebener Verhaltensweise zu überspielen, bzw. auszugleichen versucht. Liebe Grüße und: bis bald?


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