Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schlechtes Verhalten abgeschaut? (Lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schlechtes Verhalten abgeschaut? (Lang)

Mitglied inaktiv

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Ich habe seit 2 Wochen circa Probleme mit meinem fast 3 jährigen Sohn und hätte gerne einen Tipp wie ich das "beheben" kann. Folgendes: Ich hab mir immer sehr viel Mühe gegeben meinem Sohn gewisse Werte zu vermitteln die mir wichtig sind. Er sagt Bitte und Danke, Gesundheit wenn jemand niest, Mahlzeit wenn ein Rülps rausrutscht etc. Alles ohne Zwang, ich bin mit gutem Beispiel voran gegangen und er macht es gern und ohne dass ich etwas sagen muss. Das alles empfinde ich als normal :wink: Er wird im Sommer 3, geht seit Januar in eine christlich geleitete Spielgruppe wo er das nötige Sozialverhalten mit Kindern lernt. Dass man nicht schubst, tritt, haut etc. Er hat auch eine spezielle Lieblingsfreundin und es klappt alles sehr gut. Nun unser Problem was uns wirklich nervt und ratlos macht. Wir wohnen in einem 3 Parteien Haus. Über uns wohnt eine Familie mit einem Sohn der 1 Jahr älter ist. Er ist ein Mischlingskind, seine Mama stammt aus China, spricht nicht fließend deutsch, redet mit ihrem Sohn nur chinesisch. Der Vater deutsch. Der Kleine geht ganztags in den Kindergarten und kommt erst um 5 nach Hause. Er ist Einzelkind (bin ich auch), aber in seinem Fall würd ich sagen dass er ein verwöhntes Einzelkind ist. Ich hab das Gefühl der Kleine erzieht seine Eltern und nicht andersrum. Er darf einfach alles und setzt seinen Kopf auch immer durch. Die Eltern machen mir den Anschein dass sie den geringstens Weg des Widerstands gehen und lassen eben vieles Durchgehen. Das wär mir alles völlig wurscht! ABER: Wir haben das Gefühl dass unser Sohn sich die negativen Eigenschaften abguckt. Wenn die 2 zusammen spielen, schreit der Junge sofort los wenn unser Lütte auch nur sein Spielzeug schief anschaut. Er will mit ihm in "unserem"Sandkasten spielen, reißt ihm aber jegliches Spielzeug aus der Hand wenn unser Großer es auch nur berührt. Er schreit auch wie wild. Scheinbar ist dieses Kind unfähig eine normale Lautstärke an den Tag zu legen und unser Zwerg macht es ihm nach. Ich bin ja nicht taub, aber es muss einfach nicht sein dass die Kinder wie wild brüllen. Kinder dürfen spielen und laut sein, aber so wie es hier ist ist es unmöglich. Ständig heißt es "Das ist MEINS! Das darfst du nicht!" "Meins ist viel schöner, größer, besser.. bla" Solch ein Getue geht mir wirklich auf den Keks. Ehrlich! Ich hab meinem Sohn beigebracht zu teilen, dass man gemeinsam spielen kann, dass man nicht einfach jemandem was abnimmt sondern wartet bis derjenige damit fertig ist usw. Das sind die Werte die ihm auch in der Spielgruppe vermittelt werden. Mir wird schlagartig alles kaputt gemacht hab ich das Gefühl. Und das wo die 2 seit 2 Wochen ca. ab und an bei uns im Garten spielen :cry: Zu Hause heißt es plötzlich neuerdings "Das ist meins!" "Meiiins!" Nix wird hergegeben. Seiner Schwester wird alles abgenommen ("Das is Meins!") und gestern hat er ein Kind beim Arzt derb auf die Finger gehauen weil er was haben wollte was der Junge hatte. Sowas hat er nie gemacht vorher! Noch ein Beispiel: Der Junge wirft einen Ball zu unseren Nachbar die Treppe runter. Jeder würde runter gehen und ihn hochholen. Tja.. dieses Kind holt die Mutter was den Ball holt. Uns so ists nun bei uns daheim.... Unser Sohn wirft was runter. Ich bitte ihn das aufzuheben wie ich es immer tue und es heißt "Mama, auf heben!" Macht er bei meinem Mann auch neuerdings. Er hebt die Sache dann ums verrecken nicht mehr auf. ICH ERKENN MEIN KIND NICHT MEHR :!: Ich könnt noch x Beispiele geben. Mein Mann ist derart entsetzt dass er schon sagte dass er den Kontakt unterbinden wird wenn das weiter so geht. Und ich bin auch fast davor :? Wie geh ich damit um? Wie erklär ich den Eltern dass ich sowas nciht tolerieren will? Danke im voraus


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Hallo Ratsuchende Bitte setzen Sie sich Ihrem Sohn gegenüber Ihren Vorstellungen entsprechend und konsequent durch. Informieren Sie ihn wiederholte Male in konkreten Situationen, dass es in Ihrer Familie ganz bestimmte Regeln gibt, die er auch schon kennt und dass sich Jede(r) an diese begründeten Regeln auch zu halten hat! Weisen Sie ihn darauf hin, dass jede Familie anders als andere Familien zusammenleben. Lassen Sie die beiden Kinder möglichst nicht unbeaufsichtigt spielen und setzen Sie auch dann jeweils kurz erklärend Ihre Vorstellungen durch. Hält der Nachbarjunge nicht an diese Regeln, kann er gerne gehen, während Ihr Sohn ein anderes Kind zum Spielen einlädt. Weisen Sie darauf hin, dass und wie man auch mit einem Spielzeug spielen kann, indem gemeinsam gespielt, sich abgewechselt oder auch mal ein Spielzeug getauscht wird. Möchte das Nachbarkind nicht, dass mit seinem Spielzeug gespielt wird, wird er eben auch nicht mit dem Spielzeug Ihres Sohnes spielen dürfen und muß den Sandkasten verlassen! Lassen Sie Ihren Sohn zusätzlich aus möglichst logischen Folgen seines Fehlverhaltens lernen: hebt er etwas Heruntergeworfenes trotz Ihrer Bitte nicht auf, wird betreffendes Spielzeug ganz verschwinden, wird er nur noch in Ihrer unmittelbaren Nähe spielen dürfen usw.! Möchten Sie mit den Eltern des Jungen sprechen um eine für Alle befriedigende Lösung zu erzielen rate ich Ihnen zu der Absprache: in Ihrem "Haus und Garten" läuft es nach Ihren Vorstellungen und in der Wohnung der anderen Familie haben auch die Anderen das Sagen! Mit entsprechend begründeter Konsequenz wissen die Kinder sehr schnell, wie sie sich bei Wem zu verhalten haben. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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in wieweit das nciht einfach altermäßig ein normales Verhalten ist, was dein Sohn an denTag legt und nur für dich scheinbar mti dem anderen Jungen in Zusammenhang steht. Unsere Zwillinge haben sich wie dein Kind auch super verhalten und genau in dem Alter ging es auch los mit mein, mein,meins und weeggeworfene Sachen nicht aufheben wollen. Hier in der Nachbarschaft wohnen viele Kleinkinder und mir scheint, dass alle um und bei 3 Jahre in so eine Phase kommen. Röumt man den Kindern ein,ad ss gewisse Dinge auch wirklich seines sind, Dinge, die aber zum gemeinsamen Spielen bereitliegen dann auch während des Spielens geteilt werden müssen, dann läuft das eigentlich gut. Bei Gekreische oder "Nicht-aufheben-wollen" setzen wir uns durch. Ich kann bei einigen Kinder der Nachbarschaft keine veränderten Einflüsse erkennen, die für vergleichbares Verhalten infrage kämen. Vielleicht hängt es bei deinem Sohn also gar nicht mit dem Nachbarjungen zusmamne, der war vieleicht nur der Impulsgeber einer Entwicklugn, die eh gekommen wäre?!? MuckelsMama


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