Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schläge in der Öffentlichkeit - Wie sollte man sich verhalten?-an alle

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schläge in der Öffentlichkeit - Wie sollte man sich verhalten?-an alle

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Hallo zusammen, ich habe hier ziemlich viel über das Thema "Schlagen" gelesen. Ich habe es zweimal mit erlebt wie ein Kind in der Öffentlichkeit geschlagen wurde. Das erste mal war es im Supermarkt. Die Mutter hat ihrer schätzungsweise 5-7 jährigen Tochter sowas von einer gewischt! Ich wollte was sagen, habe es mir aber dann anders überlegt, weil die Tochter daneben stand und die Mutter sowieso schon auf 180 war. Ich glaubte die Situation würde eskalieren. Ein 2.Mal habe ich es an der U-Bahn-Station mitbekommen, dass ein fremder Mann einen 12 jährigen Mädchen (das zuvor ziemlich frech war) einen Oberschenkeltritt verpasste. Eine ältere Dame begrüsste diesen tätlichen Angriff. Unglaublich! Diesmal mischte ich mich ein. Ich glaube, weil es ein Fremder war. Wenn es der Vater gewesen wäre, hätte ich mich wieder rausgehalten. Das ist doch aber falsch? Heisst es nicht das Gewalt von den Umstehenden (also der Gesellschaft) toleriert wird? Habt Ihr sowas auch schon mal erlebt? Wie würdet ihr Euch verhalten? Isabell


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Hallo Isabell Da das Schlagen meist ein spontaner Ausdruck von Hilflosigkeit ist und in den seltensten Fällen aus Überzeugung geschieht, ist ein helfendes Einschreiten -wie Silvia es beschreibt- ganz bestimmt erfolg-versprechend ohne dass u.U. weitere Aggressionen gegen das "Opfer", bzw. den Helfenden gerichtet werden. Ein Kind lässt sich da noch relativ leicht ablenken (während der Mutter gleichzeitig geholfen werden kann) im Gegensatz z.B.zu dem von Ihnen beschriebenem Vorfall an der U-Bahn: Nicht nur der Mann, auch die ca. 12-Jährige haben sich unangemessen verhalten, weil Beide wahrscheinlich nicht wußten, wie sie sich anders "ausdrücken" konnten. Hier helfend einzugreifen halte ich für eine aussichtslose Handlungsweise, da Sie mit einer Kurzreaktion nicht gleich Beiden "Kontrahenten" Hilfestellung geben können. Hier sollten Sie nur dann eingreifen, bzw. sich nach Möglichkeit professionelle? Hilfe durch einen Aufseher holen, wenn eine ernste Gefahr zu befürchten ist. Friedliches Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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Da gehört schon viel Zivilcourage dazu, sich einzumischen, und trotzdem kann es nur das richtige sein. Ich denke, in der Theorie würde ich sagen, ich würde mich IMMER einmischen, in der Praxis muß ich ganz offen sagen, sähe es vielleicht auch anders aus. Was ich auf jeden Fall immer mache, ist giftige Blicke verteilen, den Kopf schütteln und eine Bemerkung machen. Je nach Reaktion würde ich dann aber schon auch mit der betreffenden Mutter/ Vater sprechen. Aber klar, das ist natürlich auch zuwenig, ich geb´s zu. LG Hanna


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mit bekannten habe ich mich kürzlich auch darüber unterhalten und nach einigem grübeln kamen wir zu dem ergebnis, dass es oft leichter wäre, das kind anzusprechen als die eltern. auf diese weise erspart man sich den konflikt mit den eltern (der wahrscheinlich eh nicht viel bringt) und kann dem kind deutlich zeigen, dass "die gesellschaft" es nicht billigt, dass es nicht in ordnung ist. die beispiele, die wir uns überlegt haben, lagen eher im bereich "verbale angriffe" der eltern auf ihre kinder. bei tätlichen übergriffen wird es noch schwerer. hab gerade aber gar keine zeit, das hier genauer mit beispielen auszuführen. bin aber gespannt, ob hier noch schlaue tipps kommen, das thema beschäftigt mich nämlich auch! m.


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ja Moni das habe ich mal getan! im DM hat es bei uns jetz eine Klingel dami man bimmeln kann wenn die schlange zu gross ist an der Kasse! da hat ein so ungefär 3 Jähriges KInd ständig gebimlet, die an der Kasse rief der Kolegin ,es ist nur ein Kind das so bimmelt! die Mama ging hinn und klapste das Kind heftig .. es bimmelte aber wider!! die mutter wollte gerade die Hand aus.. da bückte ich mich zum Kind und sagte was bimmelst du denn da? .. gell die ist neu?? aber guck mal.. da sind nur wenig Leute wenn da jetz eine laaange laange schlange wäre dann darf man bimmeln, dann weiss die Frau, die dort Arbeitet ich muss an Kasse und helfen!! Die Mutter lächelte und sagte Danke!!! ich glaube sie hat es nur getan weill paar Kunden sie immer so herausvordernt beguckten, aber sie hatte noch ein Baby dabei das weinte! LG silvia


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Das ist ja ne gute reaktion, silvia. oft sind die eltern ja einfach überfordert, wie diese frau bestimmt. ich finde auch, dass man sich immer einmischen sollte. manchmal sage ich den erwachsenen, dass es verboten ist. (viele wissen das nicht). mit dem kind reden ist sicher auch gut, ich weiß nur nicht, ob man es damit nicht in einen loyalitätskonflikt bringen kann. aber für das kind ist es auch gut, zu wissen, dass da unrecht geschieht. mit deiner reaktion, silvia, hast du die situation gleichzeitig ja auch noch entschärft. einmal waren meine kinder sehr quengelig und ich wollte gerade sauer auf sie werden und sie zurechtweisen, als eine frau auf der strasse meinte, jaja, mittags sind sie dann immer ganz schön müde. das hat + mich aus dem trott gebracht + mich abgelenkt + sympathie und verständnis für die kinder geweckt. danach konnte ich ganz entspannt auf ihr bedürfnisse eingehen und wir hatten einen guten nachhauseweg. ich denke, es ist zu viel verlangt, in dem moment, wo das hauen geschieht, gleich auch die eltern vom gegenteil überzeugen zu wollen. entweder sie wissen es, oder sie finden es leider richtig, was sie tun, dann muss man ´das in ner ruhigen minute klären. wenn mir bekannte sagen, dass sie ihr kind klapsen, weil es schimpfwörter sagt etc., dann ist der richtige zeitpunkt für überzeugungsarbeit. LG leo


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"Hier helfend einzugreifen halte ich für eine aussichtslose Handlungsweise, da Sie mit einer Kurzreaktion nicht gleich Beiden "Kontrahenten" Hilfestellung geben können. Hier sollten Sie nur dann eingreifen, bzw. sich nach Möglichkeit professionelle? Hilfe durch einen Aufseher holen, wenn eine ernste Gefahr zu befürchten ist." Ich sehe das anders: wenn ein KIND *frech ist* (es emfpindet da jeder anders was das ist) rechtfertigt dies NIE körperliche Gewalt seitens eines Erwachsenen, also würde ich mich auf die Seite des Kindes stellen, auch verbal, da ein Kinde in meinen Augen (im Gegensatz zu dem Erwachsenen) Hilfestellung benötigt. Gruß Lotte


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Hallo Lotte Durchaus bin auch ich Ihrer Meinung, denke aber, dass ein 12-Jähriges Kind in der Lage sein müßte, einen angemessenen Umgangston zu wahren und dass ein voraussichtlich hilfloser erwachsene spontan Gewalt anwendet ohne eigentlich zu wissen, was er Damit anrichtet. Deshalb mein Rat an Isabell. Diese Diskussion ist wirklich spannend, zeigt sie doch, wie wichtig dieses Thema für Alle ist und wie hilflos wir uns eigentlich Alle fühlen. Fachwissen-Gesunder Menschenverstand. hin oder her!- Nachdenkliche Grüße


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