Richtige Konsequenzen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Richtige Konsequenzen

Mein Sohn ist gerade 4 geworden. Leider gibt es immer wieder Situationen, in denen ich nicht weiter weiß. Z.B. gehen wir einkaufen und er sieht etwas, das er haben möchte. Ich kann und möchte ihm aber nicht dauernd etwas kaufen. Also sage ich nein, mit kurzer Begründung (zu teuer, nicht schon wieder, ist nichts für dich etc.). Das interessiert ihn aber nicht und dann fängt er an, mich zu hauen und/oder zu beschimpfen. Oder er ist sehr müde und schläft im Auto ein. Ich habe ihm schon vorher oft erklärt, dass er schlafen darf, dass ich ihn dann auch ins Haus trage, dass er also nicht böse werden muss. Leider klappt das in 95% der Fälle nicht. Jedesmal fängt er an zu hauen, treten, schreien, wenn ich ihn dann ins Haus bringen möchte. Das Problem ist halt, dass ich ihn im Sommer nicht so lange im Auto lassen kann, bis er sich beruhigt, da es zu warm wird! Im Großen und Ganzen ist es oft so, dass er einfach nicht tun möchte, was ich sage, um seine Grenzen zu testen. Aber ich habe nicht immer Zeit und Lust, alles mit ihm zu diskutieren oder auszufechten. Wenn wir z.B. einkaufen müssen, kann ich das nicht ändern, er muss dann mit (fängt aber auch oft an, zu toben). Oder ich muss zur Arbeit, da können wir nicht trödeln. Meine Fragen dazu wären: 1. Welche Konsequenzen bei Hauen/Treten/Schreien? Zu Hause gehe ich dann schon mal weg, aber gerade, wenn wir unterwegs sind, fällt mir keine Lösung ein. In ein Kissen o.ä. will er nicht hauen. Ich sage dann oft, dass ich dafür zu Hause nicht mit ihm spiele, weil ich über sein verhalten traurig bin und daher nicht mit ihm spielen möchte. 2. Das Schlafen im Auto: bei kühleren Temperaturen lasse ich ihn dann schon mal im Auto (unter Beobachtung), aber im Sommer geht das ja nicht. Und gerade beim auf den Arm nehmen haut er mich dann voll ins Gesicht. Und wie gesagt alles ruhige reden, erklären, vorher oder dabei hilft rein gar nicht!! 3. Welche Konsequenzen allgemein bei aggressivem Verhalten? Bekommt seinen Willen nicht, will nicht helfen oder aufräumen. Und eine letzte Frage: Kann es sein, dass er das alles (noch) nicht begreift? Dass er anderen wirklich weh tut? Dass man darüber traurig ist? Ich habe manchmal das Gefühl, dass ihm das überhaupt nicht klar ist. Ist das nicht Empathie? Und sollte er die nicht schon empfinden können?

Mitglied inaktiv - 04.08.2010, 19:48



Antwort auf: Richtige Konsequenzen

Hallo Josie Bitte versuchen Sie zuerst einmal, ein Hauen, Treten usw. zu vermeiden, indem Sie Ihre Bitte kurz begründen, Ihrem Sohn aber gleichzeitig eine geeignete Handlungsmöglichkeit vorschlagen, bzw. ihn konkret beschäftigen. Ein "zu teuer; ist nichts für dich" o.Ä. versteht er noch nicht. Wird er nach einem Schläfchen im Auto plötzlich geweckt, ist es nur zu verständlich, dass er erst einmal ungehalten ist. Kleinkinder benötigen viel mehr Zeit als wir Erwachsenen, um sich von einer Situation auf die Nächste umstellen zu können. Wecken Sie ihn darum etwas zeitiger, bevor Sie das Auto verlassen und regen Sie ihn zu einer Aktivität an, indem Sie ihm z.B. ein Auto zum Spielen anbieten, ihn auf bestimmte, vorbeifahrende Autos o.Ä. aufmerksam machen usw. Bereiten Sie ihn darauf vor, dass Sie gleich zur Arbeit müssen, da er auch dann mehr Zeit für eine Umstellung benötigt. Kommt es dennoch zum Hauen, halten Sie so rechtzeitig wie möglich mit einem ruhig gesprochenen und KURZ begründeten Nein seine Hände fest und lenken Sie ihn mit einem Spiel von seiner Wut ab oder bitten Sie ihn, seine Wut in den Müll zu werfen, damit er wieder schön spielen, mit Ihnen kuscheln o.Ä. kann. Schaffen Sie einen Anreiz aus dem Auto zu steigen, wie z.B. ein Wettspiel: wer zuerst in der Wohnung ist, darf aufschließen, bestimmen, welchen Nachtisch es gibt usw. Berücksichtigen Sie bitte stets, dass auch ein 4-Jähriger noch ein Kleinkind ist und kein kleiner Erwachsener. Er versteht tatsächlich viele Zusammenhänge noch nicht und handelt sehr spontan, ohne gleichzeitig über die Folgen seines Handelns nachzudenken. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 05.08.2010



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