Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Respektvollen Verhalten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Respektvollen Verhalten

timeisnow3

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Liebe Fr. Ubbens, nach vorangegangener Trennungsangst mit 7 Jahren zeigt mein noch 9 jähriger Zwillingssohn ein immer wieder respektloses und uneinsichtiges Verhalten an den Tag, auch in der Schule, seiner Leherinnen gegenüber, uns Eltern, auch anderen Kindern gegenüber. Er kann schwer mit negativer Kritik umgehen, er fühlt sich oft unfähr und ungerecht behandelt. Nach aussen hin zeigt er teilweise übertriebenes Selbstvertrauen, aber ich denke, das Thema ist auch sein geringes Selbstvertrauen. Ich muss sagen, sein Verhalten hat sich auch gebessert, jedoch würde ich ihn gerne stärker vermitteln, dass alles mehr Grenzen hat und respektvolles Verhalten sehr wichtig ist. Sein Zwillingsbruder leidet manchmal darunter, wenn er sich in der Schule nicht benimmt und das weiß er auch. Momentan gehen sie noch in die selbe Klasse, möchte die beiden ab Herbst , wenn neue Schule ansteht, trennen, damit sie sich individueller entwickeln können, da der Konkurrenzkampf schon sehr groß ist zwischen den beiden. Sie teilen auch das gleiche sportliche Hobby und spielen in einem Leistungssportverein Fussball seit bald 3 Jahren. Bei den Fussballtrainern hat er noch nie ein solches Verhalten gezeigt, ausser das er dann eher in die Negativspirale gleitet und aufgibt. Man muss sagen, das da schon Druck da ist, jedoch auf wirklich hohem Niveau wird gespielt. In der Schule läuft es leistungsmäßig sehr gut, er tut sich sehr leicht, erfasst sehr schnell und erledigt seine Dinge bis dato selbstständig. Was können Sie für ihn empfehlen? Ein respektvoller gemeinsamer Umgang ist mir sehr wichtig und ich bin sehr froh, dass die Lehrerinnen mir das mitteilen, wenn es in der Schule nicht gut läuft.... Wie können wir zuhause mehr die Grenzen setzen? Um bei seinem Selbstwert zu arbeiten, würden sie einen Mentalcoach oder Psychotherapie empfehlen? Ich bedanke mich sehr für eine Antwort!


Sylvia Ubbens

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Liebe timeisnow3, es hört sich für mich so an, als ob das Verhalten Ihres Sohnes aus dem (unbewussten) Konkurrenzgedanken hervorgebracht wird. Die Kinder in unterschiedliche Klassen zu geben, wenn der Schulwechsel ansteht, wird beiden Jungs gut tun. Beiden wird gut tun, für sich Erfolge (und Misserfolge) zu verbuchen und eigene Freundschaften entwickeln zu können, ohne dass der Bruder aus den gleichen Kindern Freunde auswählen "muss". Getrennte Hobbys können zudem hilfreich sein. Ein gut strukturierter Tagesablauf mit festen Regeln und Pflichten, aber auch Freiheiten und Mitentscheidung können auf längere Sicht helfen, einen respektvolleren Umgang zu pflegen. Setzen Sie sich mit den Kindern zusammen und entwerfen gemeinsam einen Plan. Wem ist was wichtig. Erstellen Sie vielleicht ein Plakat - lassen Sie gerne die Kinder schreiben -, wann, was zu erledigen ist und notieren auch, wie die Wünsche bzgl. der gemeinsamen Freizeitgestaltung sind, wie z.B. Gesellschaftsspiele, Spaziergang im Wald usw... . Auf diese Weise merken die Kinder, dass alle gleich wichtig sind und ernstgenommen werden. Besprechen Sie auch mögliche Konsequenzen bei Nichteinhaltung bzw. respektlosem Verhalten. Diese können Sie positiv verpacken. "Wenn ihr eure Aufgaben erledigt habt, gibt es einen Sticker / Stern / ... . Bei 10 Stickern geht ein Elternteil alleine mit dir ein Eis essen, darfst du dir ein Buch aussuchen, gehen wir ins Schwimmbad, backen wir zusammen einen Kuchen ... ." Verhält sich ein Kind respektlos, dann darf es mit 9 Jahren auch schon mal des Raumes verwiesen werden. Oder, wenn das Kind nicht geht, verlassen Sie selbst den Raum, damit daraus kein Machtkampf wird. Bzgl. des Selbstwertgefühls sprechen Sie mit Ihrem Arzt / Kinderarzt. Dieser kann eine Ergotherapie verschreiben, die oft sehr hilfreich sein kann. Viele Grüße Sylvia


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