Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster... Mein Sohn wird jetzt 3 Jahre alt und war bislang immer ein extrem liebes und einfaches Kind, sehr hilfsbereit, nie aggressiv oder dergleichen. Seit nunmehr einer Woche zeigt er ganz neue erschreckende Verhaltensweisen, und dies aus einem für mich nicht erkennbarem Grund. Plötzlich sagt er zu allem "NEIN". Ob ich ihm sage, er soll aufräumen, oder ihn zum Essen rufe, ob ich ihn frage ob er Lust hat mit mir zu spielen oder ob er eher Lust hat auf den Spielplatz zu gehen (was er normalerweise liebt), es kommt eine Weigerung. Aber das ist nicht alles. Ich möchte ihnen mal etwas ausführlicher einen Vorfall schildern: Joel möchte gern ein Knäckebrot haben. Ich frage ihn, ob er es so essen möchte, oder lieber mit was drauf, er möchte gerne etwas drauf haben, aber verrät mir nicht was. Ich gebe ihm also das trockene Brot und frage ihn erneut was er denn drauf haben wolle und wieder verweigert er die Aussage. Also bekommt er eben nur das trockene Knäckebrot (was er eigentlich auch gern mag). Er nimmt es wirft es auf den Boden und tritt es kaputt. Ich sage ihm zwar streng, dennoch sachlich, dass es verboten ist Brote zu zertreten und schicke ihn in sein Zimmer (bei uns eigentlich die übliche "Bestrafung"), er weigert sich. Ich zähle langsam bis 3, was eigentlich immer wirkt, er bleibt ungerührt stehen. Ich bringe ihn unter heftiger körperlichen Gegenwehr in sein Zimmer und als er dort erkennt, dass ich ihm körperlich überlegen bin meint er ganz trocken: "Dann eben alle Spielsachen putt machen!" Ich sage ihm, wenn er meint kann er das gerne tun, es sind ja seine Sachen, aber er braucht nicht zu denken, dass er dann neue von mir bekommt. "Mir egal! Dann eben keine Spielsachen mehr, alle putt, Pech!" auch dies wieder ganz ruhig gesprochen und knall - schlägt er mir die Tür vor der Nase zu. Ich denk mir nichts weiter dabei, nach einer halben Stunde kommt er wieder aus seinem Zimmer, ich frage ihn, ob er jetzt wieder lieb ist, bekomme aber keine Antwort. Schnurstraks geht er zurück zum zerkrümelten Brot "Mama komm, zusammn aufräumn!" (das machen wir immer so, wenn er mal was umgeschüttet hat oder so) und das machen wir dann auch. Dabei erkläre ich ihm nochmal ganz in Ruhe, dass es doch gar nicht so schlimm gewesen sei, und dass er doch nur hätte sagen brauchen, was er auf seinem Brot wollte. Darauf ging er gar nicht ein, stattdessen sagte er mir: "Joel nie mehr was essen, ich jetzt verhungern! Nie mehr Mittagessen, nie mehr Abendessen, ich jetzt verhungern, Pech!" Ich war ziemlich schockiert und sagte ihm, dass es Quatsch sei, natürlich kriegt er was zu essen, aber er meinte "Nein, Joel nie mehr was essen, Joel verhungern, nie im Leben essen will!" Natürlich hat er schlussendlich doch gegessen, aber ich hab mich erst mal erschreckt! Dann hab ich auch noch sein Lieblingskuscheltier im Klo gefunden und als ich ihn fragte warum denn der arme Bär im Klo sei, sagte er ganz trocken: "Alle Spielsachen putt machen, Schlaffreunde auch Spielsachen sein, Bär jetzt auch putt machen." Sobald er seinen Willen nicht bekommt fängt er an auf stur zu schalten und Drohungen auszusprechen wie z.B. "Mama, ich dein Bein brechen, pass auf!" oder "Ich dich tot machen." Dabei ist er nie wirklich aufgebracht, er weint nicht und schreit nur selten rum, meistens ist er ganz ruhig! Langsam weiss ich echt nicht mehr wie ich auf dieses Verhalten reagieren soll, ich schätze er versucht seine Grenzen auszutesten, aber er müsste doch merken, dass er damit nicht durchkommt (denn darauf achte ich doch sehr). Bisher konnte ich eigentlich immer ruhig bleiben, aber langsam fällt mir echt nichts mehr ein. Wenn ich ihm was erkläre, schaltet er auf taub, wenn ich ihn in sein Zimmer schicke beeindruckt ihn das gar nicht und ihn anschreien oder dergleichen will ich nicht! Auch andere Erziehungsmaßnahmen, wie Fernseh- oder Computerverbot, nur kurzes Duschen anstatt seines geliebten Badens erwiesen sich als völlig unnütz. Was meinen sie, welche Ursachen kann ein solch plötzlich auftretendes Verhaltensmuster haben und wie soll ich am besten damit umgehen? Liebe Grüße Joelina PS: Es ist anscheinend nichts passiert, Joel geht auch nicht in den Kindergarten und war nicht bei anderen Leuten.
Christiane Schuster
Hallo Joelina Irgendwo muß Ihr Sohn diese Worte wie :tot, kaputt, verhungern, Pech...gehört haben, die ihn scheinbar so beschäftigen, dass er sie in seinen Tagesablauf mit einbaut ohne sie wirklich zu verstehen. Das Austesten der eigenen Grenzen -wie in diesem Alter üblich- bietet dafür ein breites Anwendungs-Spektrum.- Überhören Sie seine "Androhungen" und handeln Sie konsequent wie bisher, wenn er Ihre begründeten Wünsche nicht akzeptiert. Versuchen Sie gleichzeitig die Ursache für sein Verhalten herauszufinden, indem Sie ihn verstärkt zu Rollenspielen anregen. Hilfreich sind Dabei seine Kuscheltiere, aber auch Hand- oder Fingerpuppen, sowie eine mit einem Tuch/einer Decke halb verschlossene Türöffnung (wie ein Kasperle-Theater). Es kann auch durchaus sein, dass sich Ihr Sohn in häuslicher Umgebung -ohne ausreichend Kontakt zu (gleichaltrigen) Kindern unterfordert fühlt und deshalb unausgeglichen ist.- Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Nochmal ich... Die "Bestrafungen" wie z.B. Fernsehverbot, werden immer nur in direktem Zusammenhang mit seinem Verhalten gegeben. Schaltet er z.B. einfach den Fernseher aus, oder tritt ihn, weil "Der Bär im blauen Haus" zu Ende ist, darf er auch nicht mehr die "Hoops" sehen (seine tägliche Fernsehstunde), wenn er schon beim Wassereinlaufen sein gesamtes Duschbad absichtlich auf dem Boden verteilt anstatt in der Badewanne, darf er eben nicht baden, sondern wird nur kurz geduscht usw... Habe ich vorhin etwas missverständlich ausgedrückt. Hoffe auf eine Antwort Joelina
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