Moonmoth
Hallo Frau Ubbens, Wir haben 3 Kinder (Zwillinge Jungs 4,5 Jahre, Mädchen 9 Monate). Ich erziehe recht bedüfnisorientiert, versuche mich in die Kinder hineinzuversetzen, begleite bei verschiedenen Gefühlen, erarbeite gemeinsam Lösungen für Konflikte etc. Mein Mann hingehen ist sehr geräuschempfindlich und ungeduldig und erzieht so, dass er ungewünschtes Verhalten (Streiterein, Gequengel, nicht hören wollen etc) meistens mit ins Zimmer schicken „löst“ (wer nicht freiwillig geht, wird halt unsanft hingebracht.) ICH weiß, dass das nicht der richtige Weg ist und eigentlich müsste er nach Jahren auch bemerkt haben, dass dies eher zu mehr Eskalation als zum Nachdenken über das Verhalten seitens der Kinder führt, dem ist aber offensichtlich nicht so. Ich habe mehrfach mit ihm gesprochen, ihm Links zu Erziehungspodcasts und Internetseiten geschickt, wo erklärt wird, dass seine Methoden nicht zielführend und verletzten sind aber er möchte davon nichts hören. Ich muss also wohl oder übel seinen autoritären Erziehungsstil akzeptieren (und er meinen, den er zu inkonsequent findet). Meine Frage ist, was das mit den Kindern macht? Kommen die unabhängig davon, ob ein Erziehungsstil jetzt „gut“ oder „schlecht“ ist, damit zurecht, wenn Elternteile recht gegensätzlich in bestimmten Situationen agieren? Also ich muss dazu sagen, dass wir uns vor den Kindern da nicht reinreden. Wenn er ein Kind aufs Zimmer schickt, sage ich nicht im Beisein des Kindes, dass ich das nicht gut finde und ebenso sagt er mir (zumindest meistens) nicht in Anwesenheit der Kinder, dass ich „alles durchgehen lasse“ (was ich nicht tue, nur so sieht bedürfnisorientierte Erziehung für ihn aus). Wir akzeptieren also in der entsprechenden Situation was der andere Elternteil macht. Glücklicherweise verbringe ich wesentlich mehr Zeit mit den Kids, da er viel arbeitet. Die Kinder kommen bei Konflikten natürlich eher zu mir, da gibt es halt meistens eine Lösung, was ja am Ende allen hilft und keine Strafe (was ins Zimmer schicken für mich in den meisten Fällen ist). Manchmal komme ich natürlich in die Bredouille, wenn zb der Papa aufs Zimmer schickt und das Kind dann nach einer Weile zu mir runter kommt und fragt ob es wieder raus aus dem Zimmer darf. Was mache ich denn da? Bislang habe ich immer gesagt, dass Papa ja die Auszeit verordnet hat und daher auch entscheidet wann sie zuende ist!? Kann man das so Weitermachen mit diesen doch sehr verschiedenen Methoden, die die Elternteile zwar stillschweigend hinnehmen aber nicht gut finden (bemerken die Kinder halt teilweise auch „Mama, das fandest du jetzt nicht gut was Papa gesagt hat oder?“). Schadet das den Kindern? Entschuldigen Sie bitte den langen und etwas verwirrenden Text, ich hoffe Sie verstehen was ich meine. Liebe Grüße
Liebe Moonmoth, Kinder können mit den unterschiedlichen Erziehungsstilen umgehen. Schließlich gelten bei der Oma, dem Freund, im Kindergarten usw. auch andere Regeln als zu Hause. Wichtig ist, was Sie als Eltern ja meist beherzigen, sich in den jeweiligen Situationen nicht reinzureden, um die Kompetenz des Anderen nicht zu untergraben. Inwiefern ist Ihr Mann gesprächsbereit? Können Sie sich ganz in Ruhe mit ihm austauschen, wenn es um Erziehungsfragen geht, nur dass sie trotzdem beide andere Ansichten haben? Sie schreiben, dass Sie mehrfach mit ihm gesprochen haben, er aber nichts davon hören will. Hat er denn auch schon mit Ihnen gesprochen? Und wie sieht solch ein Gespräch aus? Setzten Sie sich doch mal ggf. erst einmal alleine hin und notieren typische Situationen, in denen Sie oder der Papa erzieherisch tätig werden müssen. Schreiben Sie auf, wie Sie reagieren und in eine andere Spalte, wie Ihr Mann reagiert. Sehen Sie die Möglichkeit eines Kompromisses? Notieren Sie auch diesen. Entweder Sie haben diesen Kompromiss gemeinsam erarbeitet oder aber Sie können in einem freundlichen Gespräch darum bitten, dass er sich Ihre Ideen anhört und anguckt. Vielleicht mag Ihr Mann sich dann auf ein paar Veränderungen einlassen. Wichtig ist, dass Sie auf Ausgewogenheit achten und nicht nur Ihr Mann nachgeben muss. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie können sich auf keinen Kompromiss einlassen, dann ist es besser, jeder Elternteil geht weiterhin seinem Erziehungsstil nach, denn wie gesagt, Kinder können gut damit umgehen. Viele Grüße Sylvia
SuJam
Nein, Eltern müssen sich grundsätzlich zu 100% vorab absprechen. Sonst kommen die Kinder keinesfalls zurecht. Auch Oma und Opa und Tante, Freunde und sowieso. Ich hoffe du erkennst sofort, dass das Unsinn ist. Sonst wären wir alle gleich. Das geht gar nicht. Und bitte überdenke auch mal deine Haltung gegenüber deinem Mann. Sie ist sehr respektlos. Deine Kinder werden deine Haltung eventuell kopieren und das hat dann wirklich Auswirkungen. Dein Mann ist wie er ist. Je mehr du ihn und seinen Ansatz akzeptierst und ihn als Erziehungspartner wertschätzen kannst, desto geschmeidiger wird vielleicht auch dein Mann in seinen Erziehungstaten. Vielleicht ist es dir möglich auch mal zu schauen, wo deine Bedürfnisorientierung Macken im System hat und ob seine Haltung nicht hin und wieder auch eine gute Ergänzung ist. Liebe Grüße
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