Mitglied inaktiv
Liebe Christiane Schuster, meine Tochter ist nun schon acht Monate alt und hat leider trotz aller liebevoller Bemühungen noch enorme Probleme mit dem Einschlafen. Nichts klappt: Spieluhr, Kuscheltier, Vorsingen, Bettgehritual, Kuschelecke. Sie schläft vormittags nur ca. 30 Minuten im Kinderwagen und selbst das ist harte Arbeit, denn sie schläft meist nur nach 1 Stunde herumlaufen und unter Gebrüll ein obwohl sie offensichtlich fast den ganzen Vormittag müde ist. Dann ist sie nach dem Mittagessen um 11.30 Uhr schon wieder müde und schläft aber meist erst gegen 13.30 Uhr ein. Dazu muß ich etwa 30 Minuten am Bett sitzen, sie beruhigen und streicheln. Dann schläft sie eine geschlagene Stunde, manchmal kürzer und ist dann etwa 2 Stunden wach bevor sie wieder hundemüde wird. Ihr fallen faktisch beim Spielen die Augen zu, aber sie reißt sie immer wieder auf. Legt man sie hin, gibt es Protest. Im Grunde ist man von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr nur dabei, sie abzulenken und herumzutragen. Sie schläft dann um ca. 19.00 Uhr nach erneutem 30minütigen Einschlafgeplänkel ein. Nachts wacht sie bis zu 4x auf und verlangt nach dem Nuckel. Manchmal haben wir dann 1 1/2 Stunden Einschlaftheater und um 6.00 ist sie wieder wach. Übrigens will sie seit neuestem nur mich und auf keinen Fall meinen Mann am Bett sitzen haben, dann schreit sie manchmal sogar noch mehr. Wenn sie durchschlafen würde wäre sie dann ja sicherlich fit, aber sie schläft eben so schlecht. Bis vor kurzem habe ich sie auch noch nachts gestillt, jetzt bekommt sie nachts aber nichts mehr zu trinken. Tagsüber stille ich sie noch bis auf das Mittagessen. Im Grunde bin ich jetzt reif für das Buch "Jedes Kind kann Schlafen lernen", aber ich wollte meine Tocher Anfang Oktober für täglich 3 Stunden vormittags in die Krippe geben. Kann ich ihr das alles zumuten? Oder soll ich abwarten welche Veränderungen die Krippe mit sich bringt, wo ja sicherlich selbst die halbe Stunde Schlaf am Vormittag wegfällt. (Übrigens bekommt sie gerade auch Zähne...). Für einen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar. Viele Grüße Antje
Christiane Schuster
Hallo Antje Die Vorgehensweise nach dem Buch: Jedes Kind kann schlafen lernen, erfordert von Ihnen sehr starke Nerven. Ob Sie das im Moment durchhalten?- Der Besuch in einer Krippe ist eine grosse Veränderung im Leben Ihrer Tochter. Vielleicht trägt allein diese Veränderung dazu bei, dass Ihre Tochter einen eigenen Schlafrhythmus findet. Es ist auch die Aufgabe der Erziehenden, den Kindern zu zeigen, wie mehrere Menschen nebeneinander friedlich leben können. Dies erfordert eine gegenseitige Rücksichtnahme, die man nicht früh genug lernen kann. Schon jetzt muss ihre Tochter lernen, dass auch Sie schlafen müssen und ein wenig Zeit für sich und Ihren Mann benötigen. Lassen Sie sie ruhig einmal wenige Min. weinen, wenn Sie vorher mit ihr gesprochen, ausreichend gespielt, sie gefüttert und gewindelt haben. Damit sie sich selbst beschäftigen kann, legen Sie sie unter ein Spieltrapez oder ein Mobile, ziehen ihr eine Spieluhr auf und geben ihr ein Kuscheltier in die Hand. Mehr können Sie nicht tun -vorausgesetzt,Ihre Tochter ist gesund-! Rufen Sie ihr nachts ein paar tröstende Worte durch die leicht geöffnete Zimmertür zu, damit sie merkt, dass sie nicht allein ist. So bekommt sie ekine Angst und hat alles, was sie braucht. Erfüllen Sie all` ihre Wünsche umgehend, lernt sie nicht sich selbst zu helfen. Versuchen Sie`s noch einmal ohne die in dem Buch beschriebene Methode und freuen Sie sich auf die 3Std., wenn Ihre Tochter in der Krippe ist und Sie einmal zum Luftholen kommen. Starke Nerven und: bis bald?
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