Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Misslungene Eingewöhnung - was tun?

Frage: Misslungene Eingewöhnung - was tun?

Seepferdchen0110

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Guten Morgen, meine Tochter ist jetzt 3 1/2 Jahre alt. 2 Jahre besuchte sie eine Kinderkrippe mit 10 Kindern. Die Eingewöhnung verlief damals ohne jegliche Probleme (ihr Bruder war zwei Wochen noch in der gleichen Gruppe). Jetzt ist sie seit August in den Kindergarten meines Sohnes gewechselt, dort aber in einer anderen Gruppe. Ich habe zunächst die Rückmeldung erhalten, dass sie zwar in der ersten Std. noch schreie, weine und sich dann zurückziehe (nicht frühstücke), der restliche Tag aber normal verlaufe und sie keinen unglücklichen Eindruck mache. Da die Loslösung von meinem Mann, der sie morgens bringt, auch zunehmend problemloser klappte, habe ich dann die KG-Zeit nach einigen Wochen ausgedehnt und sie in letzter Zeit zwischen 14 und 15 Uhr abgeholt. In der letzten Woche habe ich plötzlich erfahren, dass es ein riesiges Problem gibt. Sie lässt sich von den Erzieherinnen gar nicht ansprechen, geschweige denn anfassen, macht kein einziges Angebot mit, kein einziges Ritual. Sie bleibt beispielsweise draußen, wenn alle reingehen etc. Stundenlang bleibt sie nur im Flur sitzen oder legt sich mit Daumen im Mund auf eine Fußmatte. Beim Spielen draußen klammert sie sich sehr stark an meinen Sohn, der sich gestört fühlt. Die Erzieherin hat geäußert, dass sie Angst vor Situationen mit meiner Tochter habe, in denen sie eine Regel einfordern müsse. Wenn sie sie reintragen wolle, werde meine Tochter auch sehr aggressiv, spucke, trete, kratze. Sie sei mit ihren Nerven am Ende und habe so etwas noch nie erlebt (In Jahrzehnten). Mich hat das alles sehr überrascht, denn ich kenne meine Tochter als offen und gar nicht aggressiv. Einzelne Situationen, in denen sie sich schon mal in Rage geschrieen hat, kommen sehr selten in den Abendstunden vor, wenn sie sehr müde ist und nicht in den Schlaf findet. Vom KG kamm leider kein einziger Vorschlag zur Lösung des Problems. Ich werde sie jetzt wieder um 12 / 13 Uhr holen, aber das scheint mir das Problem auch nicht zu lösen. Zuhause ist sie total entspannt und so wie immer, es sei denn, es gab im KG eine Eskalation, dann ist sie anhänglicher und klammert tw.. Wir wissen nicht, wie eine Lösung des Problems aussehen könnte. Ist die EIngewöhnung noch zu retten oder steht sogar ein Wechsel in einen anderen KG an? Ich habe den Eindruck, dass meine Tochter schon als Problemkind abgestempelt wurde. Bisher hat sie aber weder Familie noch Freunden gegenüber jemals ein solch ablehnendes Verhalten gezeigt.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Seepferdchen0110, haben Sie die Möglichkeit, Ihre Tochter noch einmal für eine Woche den ganzen Vormittag zu begleiten? Ihre Tochter war in der Krippe eines der ältesten Kinder, nun ist sie eines der jüngsten. Sie hat noch nicht in diese Rolle hineingefunden. Gehen Sie für Ihre Tochter noch einmal einen großen Schritt zurück. Ihre Tochter braucht die Bestätigung, dass sie spielen, essen, singen usw. darf. Sprechen Sie mit der Erzieherin. Fragen Sie nach einer ehrlichen Antwort, ob sie das Verhältnis zu Ihrer Tochter als gestört sieht oder glaubt, dass sie in Zukunft unbefangen auf Ihre Tochter zugehen kann. Ist ersteres der Fall sollte über einen Gruppenwechsel nachgedacht werden. Viele Grüße Sylvia


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