Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Mies gelaunt, bockig, trotzig - Welche Konsequenzen??

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Mies gelaunt, bockig, trotzig - Welche Konsequenzen??

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Hallo Frau Schuster, ich brauche dringend Ihren Rat. Mein Sohn wird in wenigen Tagen 3 Jahre alt und ist morgens schon schlecht drauf. Sobald man ihm etwas sagt, reagiert er total bockig, verzieht sein Gesicht und fängt das Trotzen an. Es ist egal wie ich das rüber bringe, mit einer Bitte, einem Vorschlag oder streng mit ernstem Ton. Alles ist doof... Heute beim Einkaufen durfte er sich ein Getränk seiner Wahl aussuchen, welches er auch festhalten durfte. An der Kasse habe ich ihn gebeten das Getränk auf das Laufband zu legen, damit abakassiert werden kann. Oh man, da fing er gleich an: Nee und verzog sein Gesicht und wollte sein Getränk verstecken... Ich kann ihn zuhause auch nicht aus den Augen lassen, sobald er nicht unter meiner Aufsicht steht, macht er irgendeinen Blödsinn. Er geht überall bei, grabscht alles an - Wenn ich ihm dann sage, dass ich dies nicht möchte, dann wird er ebenso bockig und es endet meist in einem Streit, weil ich genervt bin von seinem Verhalten und er, weil er nicht machen kann was er will... Für ihn ist alles doof momentan, er ist so negativ eingestellt. Wir waren gestern auf dem Spielplatz und saßen in der Sandkiste. Da kam ein anderes Mädchen dazu und wollte mit spielen. Das fand er so was von doof und hat das auch zum Ausdruck gebracht. Seine Worte waren: Die doof - weg!!! Er möchte auch gar nicht seine Sachen teilen. Heute war er mit seinem Schaufelbagger auf dem Spielplatz. Dieser stand in der Sandkiste und er war schaukeln, es näherte sich ein kleiner Junge dem Bagger und er ist wie von der Tarantel gestochen angekommen und hat seinen Bagger verteidigt. Solche Momente sind mir so peinlich. Er möchte gar nicht teilen und ich weiß auch nicht wie ich ihm das näher bringen kann. Er teilt ja nicht mal mit seinem kleinen Bruder...ich komme nicht an ihn ran... Ich bin auch ein wenig überfordert mit der Trotz und nicht Hören wollen Situation. Ich weiß nicht welche logischen Konsequenzen ich einsetzen soll. Er will gar nicht hören und nimmt mich gar nicht ernst.. Am gestrigen Abend sollte er mal wieder nicht auf seinem Bett hüpfen, ich habe ihm das verboten und er lacht mtit dreist ins Gesicht und hüpft trotzdem. Was soll ich denn da machen??? Wenn man ihn bittet leise zu sein, weil sein Bruder schon schläft, stampft er extra laut auf und knallt extra seine Zimmertür an die Wand.. Er akzeptiert das Gesagte gar nicht und ich weiß nicht wie ich ihm klar machen kann, dass sein Verhalten doof ist... Ich hoffe, Sie können mir nützlihe Tipps geben wie ich meinen kleinen Racker besser händeln kann... viele liebe Grüße Jessy


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Hallo Jessy Bitte erwarten Sie nicht zuviel von Ihrem knapp 3 Jahre jungen Sohn, der zwar Ihr "Großer", aber dennoch auch ein Kleinkind ist. Wie alle Kleinkinder ist er noch ein kleiner Egoist, der ein angemessenes, soziales Verhalten und Rücksichtnahme erst noch lernen muss. Gleichzeitig probiert er altersgerecht aus, seinen eigenen Willen durchzusetzen und Ihre Reaktionen zu testen. Damit er morgens fröhlicher und ausgeglichener aufwacht, achten Sie bitte darauf, dass er genügend Schlaf bekommt und dass er genug Zeit hat, sich von einer Situation: Schlafen, auf die Nächste: Wachen, umstellen zu können. Wecken Sie ihn evtl. 2 mal. Darf er sich beim Einkauf Etwas aussuchen und es auch festhalten und weigert er sich dann, es an der Kasse auf's Band zu legen, weisen Sie ihn darauf hin, dass er dann zukünftig nichts mehr festhalten darf; handeln Sie einige Male entsprechend konsequent. Kinder in diesem Alter haben einen sehr großen Bewegungs- und Erfahrungsdrang, sodass ich Ihnen empfehle, Ihren Sohn so oft wie möglich KONKRET zu beschäftigen und sein Können zu loben. Jedes Lob regt zunehmend zum selbstständigen Tun an. Das Abgeben erlernen die Kleinen nur dann, wenn sie zuvor erfahren durften, dass ihr persönliches Eigentum respektiert wird. Ihr Sohn benötigt darum eine persönliche Spielkiste o.Ä., über Die er der alleinige Bestimmer ist und an dessen Gegenstände sein Bruder nur mit seiner Zustimmung gehen darf. In genanntem Beispiel war sich Ihr Sohn vermutlich nicht ganz sicher, ob er seinen Bagger dann auch wieder zurück bekommt. Verbieten Sie Ihrem Sohn etwas, begründen Sie bitte auch gleich Ihr Verhalten KURZ und bieten Sie ihm eine geeignete Handlungs-Alternative an. Um ihn nicht bitten müssen leise zu sein und auf seinen Bruder Rücksicht zu nehmen, regen Sie ihn bitte zu einer ansprechenden, ruhigen Aktivität an. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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