calimero7713
Hallo Frau Schuster! Ich würde gerne Ihre Meinung zu folgendem Problem hören: Mein Sohn (23 Monate) geht jetzt seit Mitte September 2-3x die Woche in die Krippe. Es ist mir jedoch nicht möglich, aus der Krippe raus zu gehen, da er extrem klammert. Er hängt wirklich fast die ganze Zeit an mir, sucht extrem meine Nähe und kann sich einfach nicht lösen. Ich finde es sehr anstrengend 1. für mich und 2. auch für ihn, da er ja mit Sicherheit gerne spielen möchte, er es aber einfach nicht schafft. Ich muss dazu anmerken, dass er bisweilen bei manchen Sachen es durchaus schafft von mir weg zu gehen, aber nur ganz kurz und dann auch sofort wieder zurück kommt. Mein Sohn hat eigentlich mich als Hauptbezugsperson, weil ich MO-Fr. mit ihm alleine bin. Der Papa ist zwar auch toll aber wird von ihm oft ignoriert, was den Papa natürlich auch frustriert. Mein Sohn hat schon einiges im 1. Lebensjahr hinter sich, Krankenhaus, Helmtherapie, Untersuchungen die nicht so schön waren, eine OP mit 15. Monaten. Die Erzieherin in der Krippe meint, dass das vielleicht der Auslöser ist, dass er so schlimm klammert. Ich bekomme im Juni unser 2. Kind und möchte einfach so gern, dass er es schafft sich bissl zu lösen, habe Angst, dass wenn das 2. Kind da ist, das Klammern noch heftiger wird. Was kann ich machen? Die Erzieherin meint halt auch, ich muss mit da bleiben, weil sowie ich den Raum verlasse weint er total schlimm und ist nicht mehr zu beruhigen. Wenn ich einfach gehen würde, würde das das Vertrauen zerstören und wir würden alle kleinen Erfolge zunichte machen. Sehen Sie das auch so? Oder sollten wir doch den radikaleren Weg gehen und ich geh auch wenn er schreit und völlig außer sich ist? Ich glaube wirklich, dass er echte Angst hat, ich komm nicht wieder! LG und danke für die Hilfe
Christiane Schuster
Hallo calimero7713 Bitte lassen Sie Ihren Sohn nicht alleine und verängstigt in der Gruppe zurück. Versuchen Sie für ihn in der Krippe einen "Freund" zu finden, der an Ihrer Stelle zunehmend die Beschützerrolle übernehmen kann. Vielleicht kann die Erzieherin ein älteres Kind zum Paten ernennen? Beschäftigen Sie sich dann gemeinsam mit Ihrem Sohn, laden Sie diesen Paten oder Freund zum Mitspielen ein. Heben Sie das Können Ihres Sohnes und die Hilfsbereitschaft des anderen Kindes lobend hervor und geben Sie zunehmend Beiden das Gefühl, dass sie zusammen doppelt stark sind. Geben Sie Ihrem Sohn zusätzlich ein nach Ihnen duftendes Nickituch o.Ä. und auch einen Talismann/Schlüsselanhänger für den Hosenbund als Mutmach-Zwerg o.Ä. mit. Zeigen Sie ihm auf einer Uhr, wann Sie ihn wieder abholen kommen und lassen Sie sich von ihm, sowie von seinem Beschützer mit Hallo aus der Gruppe schieben, deren Mobiliar ja extra nur für Kinder gebaut wurde. Freuen Sie sich mit Ihrem Sohn schon jetzt auf den Umzug in eine größere Wohnung. Zeigen Sie ihm, wie stolz Sie auf ihn und seine Größe sind, sodass er als "Großer" auch bei der Einrichtung des Kinderzimmers helfen und dann dort bei seinen Kuscheltieren, seinen selbst gemalten Bildern an der Wand usw. schlafen DARF. Vielleicht möchte er ja auch jetzt schon mal weiter weg von Ihrem Bett (wenn kein Kinderzimmer vorhanden) schlafen, während er statt Ihrer Hand ein besonderes Kuscheltier halten oder auf einem kleinen Kissen ("Fritzchen") aus Ihrem Bett liegen DARF? Viel Erfolg, aber auch Geduld, liebe Grüße und: bis bald?
calimero7713
Mir ist gerade noch etwas eingefallen: Da wir ja im Juni Nachwuchs bekommen und unsere Wohnung zu klein ist, müssen wir nächstes Jahr auch noch umziehen. Ich möchte dann, dass mein Sohn im eigenen Zimmer schläft. Momentan schläft er in seinem eigenen Gitterbett direkt neben meinem Bett, so dass ich nachts wenn er unruhig ist einfach nur zu ihm rein langen muss. Er will dann immer meine Hand halten. Das stört mich im Prinzip nicht, aber wenn er ein eigenes ZImmer hat, dann mag ich mich nicht ewig neben sein Bett nachts stellen zwecks Hand halten. Wie stelle ich das ganze am besten an?! Nochmals danke!!!
calimero7713
Danke für die schnelle und ausführliche Antwort!! In der Krippe sind leider keine wesentlich älteren Kinder als mein Sohn, sonst wäre die Idee wirklich gut. Ich kann es ja mal probieren ob er auch mit gleichaltrigen da mitmachen würde. Das mit dem Talismann ist ne klasse Idee! Das könnte ich wirklich probieren und n Tuch lässt sich bestimmt auch finden. Mein Sohn schläft bereits mit Kuscheltieren im Bett. Er schläft damit ein und liegt auch auf seinem eigenen Kissen. Werde probieren, ob er nachts auch sein Kuscheltier als Tröster akzeptiert. Wir haben ja leider kein Kinderzimmer und von meinem Bett weg schieben ist schwierig, da er dann direkt an der Balkontür stehen würde und da zieht es leider durch die Ritzen rein....ich überleg mir mal was dazu. Ich versuche mich in Geduld zu üben, meine Ausdauer ist aber schon ziemlich erschöpft. Meinen Sie als Expertin, dass sich das ganze irgendwann bessert? Irgendwie hab ich die Hoffnung schon aufgegeben...
Christiane Schuster
Hallo calimero7713 Ganz bestimmt wird Ihr Sohn sich zunehmend mehr von Ihnen lösen! :-) Auf Grund seiner vielen Erlebnisse im 1. Jahr wird er für diese Lösung allerdings etwas länger als andere Kinder benötigen. Haben Sie schon mal über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht? Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
calimero7713
Hallo Frau Schuster! Ja über so eine Kur habe ich schon nachgedacht, aber ich bin jetzt mit dem 2. Kind schwanger und somit wird das erst mal nichts werden. Ich werde jetzt abwarten und mich in Geduld üben. Denke später werde ich evtl. so eine Kur mal machen, täte uns beiden wirklich mal gut :o).. Vielen lieben Dank nochmals!!!! LG
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