Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Mangelndes Selbstwertgefühl oder normale Phase?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Mangelndes Selbstwertgefühl oder normale Phase?

cube

Beitrag melden

Liebe Frau Uebbens, unser Sohn wird in 4 Wochen 5. Es ist ein eher abwartendes/beobachtendes aber auch impulsives Kind und war als Baby ziemlich anspruchsvoll. Die „Trotz“-Phase war eine echte Herausforderung. Zwar rastete er nur 1-2 mal/Woche aus, dann aber langanhaltend und extrem. Sehr verzweifelt und sich kaum beruhigen könnend/lassend, wurde alles, wessen er habhaft werden konnte, geworfen. Es musste offensichtlich irgendetwas kaputt gehen Aber mit viel Geduld hat er das echt gut geregelt bekommen. Nun ist er aber seit einigen Wochen sehr launisch. Das kann im 10-Min.Takt wechseln und teilweise ist kein Anlass ersichtlich oder es ist eine (für uns zumindest) Nichtigkeit. Bspl.: zu viel Müsli in die Packung zurück zu schütten klappt nicht, es fällt etwas daneben – dann wird wütend alles ausgeschüttet. Versuchen wir das zu unterbinden, ist erst recht der Teufel los. Genauso bei Erklärungen, dass das doch jedem mal passieren kann. Ist er bei einem „Anfall“ in seinem Zimmer, will er alleine sein und wütet dann dort. Ist er jedoch im Wohnbereich, kann ich ihn ja auch nicht einfach machen lassen. Ihn mit kurzer Erklärung „hier nicht“ in sein Zimmer zu verfrachten (und dabei zu bleiben, wenn er es wünscht) ist eher ein Ring-Kampf und offenbar die absolute Höchststrafe. Mein Mann war als Kind wohl auch so und hat seine Schwierigkeiten mit Perfektionismus/Selbstwertgefühl und Impulsivität erst im Erwachsenenalter mit Therapeutenhilfe in den Griff bekommen. Das möchte ich unserem Sohn natürlich ersparen! Nach einem Ausbruch kommt er immer zu mir, Trostsuche als auch wohl Entschuldigung. Über seine Gefühle oder Auslöser zu sprechen kann oder will er nicht. Er wirkt während eines Ausbruchs eher verzweifelt und unglücklich. Spricht man abends über den Tag, findet er grundsätzlich „alles war blöd“. Versucht man, schöne Dinge (an denen er auch ganz offensichtlich Spaß hatte!) herauszustellen oder Dinge, die er gut gemacht hat, wird dies alles vehement verneint. Ist das „nur“ Provokation, normale Phase von 5-jährigen oder seine echte Empfindung? Ich mag ihn schon gar nicht mehr fragen... Mir bereit das Sorge und ich weiß gerade nicht, wie ich ihm am besten helfen kann. Oder interpretiere ich doch zu viel hinein? Ach ja: in der Öffentlichkeit, KiGa oder bei Besuch passiert so etwas nie. Da ist er geduldig, fröhlich, „gut erzogen“ und höchsten mal albern /aufgedreht. Vielen Dank für Ihre Einschätzung und Hilfe!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe cube, vermutlich liegt es nicht an einem mangelnden Selbstwertgefühl, denn dieses würde er auch im Kindergarten usw. zeigen. Dennoch weiß Ihr Sohn derzeit nicht mit seinen Gefühlen umzugehen. Er weiß aber, dass er dieses Gefühlschaos zu Hause, bei seinen engsten Bezugspersonen, ausleben darf, da diese ihn immer wieder auffangen und trotzt allen Frustes lieb haben. Sie können ein Wutkissen einführen, das er werfen, treten, beißen, boxen kann. Zeigen Sie es ihm in einem ruhigen Moment und halten es ihm hin, wenn er Frust ablassen muss. Fragen Sie abends nicht nach dem Tag im allgemeinen, sondern nach einer schönen Sache. Antwortet er, dass alles blöd war, dann lassen Sie dies so im Raum stehen und bennen eine Sache, die aus Ihrer Sicht sehr schön war. Viele Grüße Sylvia


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Ubbens, unser Sohn (3,5 J.) hat eigentlich nur noch nachts und in Ausnahmefällen einen Schnuller gebraucht. Ich bin schwanger (28. SSW) und muss seit der 18. SSW liegen und war schon zweimal für mehrere Tage im Krankenhaus. Ich kann unserem Sohn momentan also nicht das geben, was er gewohnt war und er muss viel zurück stecken. Er mach ...

Hallo meine Frage ist ich habe einen Sohn der fast 3 Jahre ist und eine Tochter die 1 geworden ist und krabbelt. Seit dem mein Sohn bei der kleinen sieht das sie krabbelt ist er auch öfters am krabbeln wie seine Schwester. Laufen tut er jetzt immer weniger obwohl ers ja kann nur bei Ausnahmesituationen ist das nur eine Phase oder müssen wir als Elt ...

Liebe Frau Ubbens, wieder mal benötige ich Ihre Meinung. Mein Sohn ist inzwischen 26 Monate und scheint in der Autonomiephase angekommen zu sein. Es ist nun auch so, dass ich im 8. Monat schwanger bin und ich seit März im Beschäftigungsverbot bin. Nun ist es so, dass das morgendliche Bringen in die Krippe seit einigen Wochen mit großem Geschr ...

Liebe Frau Ubbens, Ich wäre dankbar für eine Einschätzung Ihrerseits bezüglich des Verhaltens unserer Tochter. Unsere Tochter ist 3 Jahre alt, geht seit guten zwei Monaten in den Kindergarten und hat vor 3 Monaten ein Geschwisterchen bekommen. Seit ca. vier Wochen provoziert sie sehr gern von Zeit zu Zeit, hört nicht und tut genau das Geg ...

Liebe Frau Ubbens, unsere 18 Monate alte Tochter ist ziemlich in der Autonomie-Phase plus Entwicklungsschub mit Schlafregression. Daraus ergeben sich einige "Schwierigkeiten"und Fragen. Ich hoffe es ist okay, dass ich diese hier zusammen stelle: 1. Sie findet an einigen Tagen nicht in den Schlaf (stillen) und beißt mich dann und spielt im ...

Guten Morgen, Ich brauche mal einen Rat, ich bin total ratlos. Meine kleine ( gerade 2 geworden) isr wie ausgewechselt. Plötzlich bekommt sie ständig Wutausbrüche mit auf den Boden werfen und den Kopf überall gegen. Sie lässt sich nicht mehr anziehen.. sagt zu allem NEIN. Ich bin total überfordert. Sie wird in den Schlaf gedrillt.. seit ein paa ...

Hallo Frau Ubbens, unser 4 jähriger Sohn ist seit einiger Zeit (2-3 Monate schätzungsweise) sehr weinerlich. Fängt ständig wegen tagtäglicher Situationen zu weinen (richtig mit Krokodilstränen) an. Es gibt Tage, da spricht er nicht einen Satz ohne weinerlichen Jammerton. Wegen Corona im Kindergarten war er nun knapp 3 Wochen zuhause. Seit der ...

Liebe Frau Ubbens, Sie haben mir schon oft direkt oder indirekt geholfen. Vielen Dank dafür! Unser Sohn (26 Mo.) hat seit mind. einem halben Jahr eine Mamaphase. Mein Mann darf wenig, soll ständig weg und erhält kaum Zärtlichkeiten bzw. wechseln diese schnell in Beißen/Hauen/Kneifen und wenn darauf ein "Nein!" mit Wegsetzen folgt, wird unser Sohn ...

Guten Tag Frau Ubbens, ich bin aktuell etwas durcheinander. Unser Sohn, mittlerweile 3 Jahre, steckt gerade mal wieder in einer Papa-Phase. Zeiten in denen er mal mehr und mal weniger einen Elternteil braucht, hatten wir schon öfter. Nur irgendwie ist es diesmal anders. Mama ist komplett abgeschrieben. Mama wird nur noch angeschrien, geschlag ...

Liebe Frau Ubbens,  Erstmal danke für die Möglichkeit, eine Frage an Sie richten zu können. Meine Tochter ist 21 Monate alt und hat seit ungefähr 6 / 7 Wochen eine ausgeprägte Mama Phase. Wenn eigentlich bekannte Bezugspersonen da sind, wie beispielsweise die Oma, weint sie und will nur zu mir auf den Arm. Ständig ruft sie nach mir und keine ...