Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Alles nur eine Phase?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Alles nur eine Phase?

Jana0319

Beitrag melden

Liebe Frau Ubbens, wieder mal benötige ich Ihre Meinung. Mein Sohn ist inzwischen 26 Monate und scheint in der Autonomiephase angekommen zu sein. Es ist nun auch so, dass ich im 8. Monat schwanger bin und ich seit März im Beschäftigungsverbot bin. Nun ist es so, dass das morgendliche Bringen in die Krippe seit einigen Wochen mit großem Geschrei und Weinen verbunden ist..er betont bereits im Auto, dass er nicht in die Krippe möchte. Ich erkläre ihm dann, dass ich noch Termine habe oder einkaufen muss und seine Erzieherinnen derweil gut auf ihn aufpassen und ich ihn wie immer nach dem Mittagschlaf abholen. Zu Erwähnen ist noch, dass er seit einigen Wochen nun auch in die Gruppe für die älteren Kinder gewechselt ist, d.h. neuer Garderobenplatz, etwas spätere Mittagszeit, ein anderer Schlafraum. Insgesamt lebt die Krippengruppe aber ein offenes Konzept und er hat wohl nach wie vor Kontakt zu seinen "ehemaligen " Stammerzieherinnen und den Kindern. Dadurch, dass ich nun zuhause bin, kann ich ihn morgens ausschlafen lassen und bringe ihn knapp 1,5h später als sonst in die Krippe...ich dachte, dass ich ihm damit eigentlich etwas Gutes tue. Es kam aber auch öfter vor, dass er nun bis halb 8 in der Früh schläft und wir die Abgabe bis um 8 Uhr eben nicht mehr schaffen, sodass er dann mit mir zuhause bleibt. Zudem kommt er seit der Zeitumstellung im März auch immer erst gegen 20-20:30 Uhr ins Bett, vorher war es eine Stunde eher. Ich frage mich nun, was den kleinen Kerl so durcheinander bringt, dass seit Ende März nun nichts mehr klappt... In der Krippe läuft es tagsüber wohl gut, nachdem er ausgezogen wurde, ist das Geschrei auch vorbei. Er isst dort gut und schläft wohl auch gut. Mir wurde jedoch auch von Erzieherinnen berichtet, dass er in der letzten Zeit sehr anhänglich ist und es durchaus Momente gab, in denen er sich nur schwer beruhigen ließ, bspw. beim umziehen. Nun wird dort auch vermehrt geübt aufs Töpfchen oder die Toilette zu gehen. Das bieten wir ihm zuhause auch an, allerdings lehnt er das meistens ab. Hole ich ihn nachmittags ab, freut er sich ,jedoch erzählt er nicht mehr viel von der Krippe..das war vorher auch anders. Zuhause spielt er dann aber gut und entspannt und erzählt auch viel mit uns,aber eingestreute Fragen zur Krippe werden meist ignoriert. Ich frage mich nun, was den kleinen Kerl so durcheinander bringt.. Das morgendliche weinen macht mich unheimlich traurig und ich frage mich manchmal in welche Hölle ich ihn da bringe,dass er das seit Wochen so ablehnt. Gibt es in diesem Alter so Phasen, in denen die Kinder so hin und hergerissen sind und irgendwie einfach alles falsch ist? Bereiten Ihnen die Schilderungen aus der Krippe Sorgen? Muss ich da hellhörig werden? Meine Schwangerschaft thematisieren wir zuhause nicht permanent, er sagt seinem Bruder aber öfter hallo und gibt dem Bauch ein Küsschen, aber alles so wie er das möchte. Auch haben wir hier zuhause noch nichts an Möbeln, etc. verändert. Ich würde mich sehr über eine Einschätzung freuen und hoffe, dass es nicht zu wirr geschrieben ist. Viele Grüße Jana


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe Jana, Kinder haben immer wieder Phasen, in denen Dinge, die vorher in Ordnung schienen, nicht so gerne gemocht werden. Wecken Sie Ihren Sohn morgens gerne, damit er jeden Tag in die Krippe gehen kann. Gerade für die derzeitige Situation ist es wichtig, dass Ihr Sohn merkt, dass es eine Regelmäßigkeit gibt. Dies wird ihm gut tun. Das Wecken schadet Ihrem Sohn nicht. Vielmehr kann dies dahin führen, dass er abends wieder eher schläft und dann auch morgens generell früher wach wird. Dies können Sie auch schrittweise einführen. Wecken Sie z.B. Ihren Sohn jeden Tag 15 Minuten vor der bisher üblichen Aufwachzeit und legen ihn 15 Minuten früher schlafen. Nach 5 Tagen verlegen Sie die Weck- und Schlafensgehzeit noch einmal um 15 Minuten, bis Sie bei einer für Ihre Familie passenden Zeit angekommen sind. Sicherlich ist der neue Krippenalltag (noch) anstrengend für Ihren Sohn. Von den älteren Kindern wird mehr erwartet, sie spielen anders, usw.. Zudem weiß Ihr Sohn von den Tagen, an denen er zu Hause bleiben kann, dass Sie zu Hause sind und versucht aus dem Grund Sie zu überreden, dass er nicht in die Krippe geht. Die meisten Kinder erzählen wenig bis nichts aus ihrem Krippen- und Kindergartenalltag. Kinder leben für den Moment. Was davor war ist unerheblich. Wenn Kinder erzählen wollen, tun sie das von sich aus. Da helfen auch keine eingestreuten Fragen. Auch hat dies "Nicht-Erzählen" keine Bedeutung für "es war toll" oder "es war nicht toll". Wichtig ist, dass Sie hinter der Entscheidung stehen, dass er in die Krippe geht und ihm dies auch so vermitteln. Viele Grüße Sylvia


Jana0319

Beitrag melden

Prima, vielen Dank für die schnelle Antwort! Ihre Aussagen beruhigen mich sehr!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Ubbens , ich habe eine Frage , mein Sohn ist 26 Monate alt und hat wohl grade die ich will das nicht, ich mag das grade nicht Phase. Das ist immer schwierig in Alltagsituationen wenn er das sagt . Wie reagiere ich richtig darauf ? Danke

Liebe Frau Ubbens, unser Sohn (3,5 J.) hat eigentlich nur noch nachts und in Ausnahmefällen einen Schnuller gebraucht. Ich bin schwanger (28. SSW) und muss seit der 18. SSW liegen und war schon zweimal für mehrere Tage im Krankenhaus. Ich kann unserem Sohn momentan also nicht das geben, was er gewohnt war und er muss viel zurück stecken. Er mach ...

Hallo meine Frage ist ich habe einen Sohn der fast 3 Jahre ist und eine Tochter die 1 geworden ist und krabbelt. Seit dem mein Sohn bei der kleinen sieht das sie krabbelt ist er auch öfters am krabbeln wie seine Schwester. Laufen tut er jetzt immer weniger obwohl ers ja kann nur bei Ausnahmesituationen ist das nur eine Phase oder müssen wir als Elt ...

Liebe Frau Ubbens, Ich wäre dankbar für eine Einschätzung Ihrerseits bezüglich des Verhaltens unserer Tochter. Unsere Tochter ist 3 Jahre alt, geht seit guten zwei Monaten in den Kindergarten und hat vor 3 Monaten ein Geschwisterchen bekommen. Seit ca. vier Wochen provoziert sie sehr gern von Zeit zu Zeit, hört nicht und tut genau das Geg ...

Liebe Frau Ubbens, unsere 18 Monate alte Tochter ist ziemlich in der Autonomie-Phase plus Entwicklungsschub mit Schlafregression. Daraus ergeben sich einige "Schwierigkeiten"und Fragen. Ich hoffe es ist okay, dass ich diese hier zusammen stelle: 1. Sie findet an einigen Tagen nicht in den Schlaf (stillen) und beißt mich dann und spielt im ...

Guten Morgen, Ich brauche mal einen Rat, ich bin total ratlos. Meine kleine ( gerade 2 geworden) isr wie ausgewechselt. Plötzlich bekommt sie ständig Wutausbrüche mit auf den Boden werfen und den Kopf überall gegen. Sie lässt sich nicht mehr anziehen.. sagt zu allem NEIN. Ich bin total überfordert. Sie wird in den Schlaf gedrillt.. seit ein paa ...

Hallo Frau Ubbens, unser 4 jähriger Sohn ist seit einiger Zeit (2-3 Monate schätzungsweise) sehr weinerlich. Fängt ständig wegen tagtäglicher Situationen zu weinen (richtig mit Krokodilstränen) an. Es gibt Tage, da spricht er nicht einen Satz ohne weinerlichen Jammerton. Wegen Corona im Kindergarten war er nun knapp 3 Wochen zuhause. Seit der ...

Liebe Frau Ubbens, Sie haben mir schon oft direkt oder indirekt geholfen. Vielen Dank dafür! Unser Sohn (26 Mo.) hat seit mind. einem halben Jahr eine Mamaphase. Mein Mann darf wenig, soll ständig weg und erhält kaum Zärtlichkeiten bzw. wechseln diese schnell in Beißen/Hauen/Kneifen und wenn darauf ein "Nein!" mit Wegsetzen folgt, wird unser Sohn ...

Guten Tag Frau Ubbens, ich bin aktuell etwas durcheinander. Unser Sohn, mittlerweile 3 Jahre, steckt gerade mal wieder in einer Papa-Phase. Zeiten in denen er mal mehr und mal weniger einen Elternteil braucht, hatten wir schon öfter. Nur irgendwie ist es diesmal anders. Mama ist komplett abgeschrieben. Mama wird nur noch angeschrien, geschlag ...

Liebe Frau Ubbens,  Erstmal danke für die Möglichkeit, eine Frage an Sie richten zu können. Meine Tochter ist 21 Monate alt und hat seit ungefähr 6 / 7 Wochen eine ausgeprägte Mama Phase. Wenn eigentlich bekannte Bezugspersonen da sind, wie beispielsweise die Oma, weint sie und will nur zu mir auf den Arm. Ständig ruft sie nach mir und keine ...