Mitglied inaktiv
Mir fallen nicht immer die geeigneten logischen Folgen für das Handeln meines Sohnes (fast 21 Monate) ein. Beispiele: Spielen: Er spielt mit mir, z.B. mit einem zusammengesteckten Lego-Zug. Diesen wirft er dann zu Boden und bringt mir die Einzelteile damit ich ihn wieder zusammenbau, kaum ist der Zug wieder zusammen, dann wirft er ihn wieder zu Boden und das Spiel fängt von vorne an. Wie richtig handeln? Alles wegnehmen und zu was anderm animieren? Macht er ja eigentlich mit allen Spielsachen. Essen: Er sitzt im Hochstuhl, turnt oft darin rum, spielt mit dem Essen oder wirft es aus Spaß runter. Was tun? Ihm erklären dass, wenn er keinen Hunger hat, Spielen gehen soll und es dann nichts mehr zu essen gibt? Wieviele Tage sollte ich das mit Erklärung durchziehen und dann nur noch handeln? Zähneputzen: Geht nur zu zweit mit festhalten auf dem Wickeltisch, ok. er bekommt grade einen Eckzahn, aber es ist generell ein Problem. Ich zeige ihm vorher wie sich Mama und Papa die Zähne putzen, da steht er am Waschbecken mit seiner Zahnbürste und schrubbt selber im Mund rum, aber Nachputzen muss nun mal sein. Ich möchte nich dass seine bisher hervorragenden Zähne Schaden nehmen. Nach Hause gehen vom Spielplatz: Hier ist immer Gebrüll, dabei ziehe ich das nach Hause gehen schon so spät wie möglich raus, wir sind meist die letzten die den Spielplatz um 18 h oder 18:30 Uhr verlassen, die meisten gehen schon um 17 und 17:30 Uhr. Ich erkläre ihm, dass wir nach Hause müssen, weil Mama noch Abendessen machen muss und er bestimmt Hunger hat. Wickeln und Anziehen: Geschrei und Gebrüll, er sagt zu allem "Nein". Morgens klappt es mit seiner Flasche noch halbwegs, die er leernuckelt während ich ihn fertig mache. Manchmal klappt es gut mit Schuhe anziehen, aber immer öfters rennt er weg und will einfach nicht. Generell wäre es kein Problem ihn bei der TaMu im Schlafanzug abzuliefern, da macht er kein so ein Theater. Das einzige wo wir erstaunlich wenig Probleme haben ist das Schlafen, egal ob Mittags oder Abends. Er bekommt eine CD von Nena mit Schlafliedern angemacht und schläft dann alleine ein. Falls er doch mal nachts wach wird, biete ich ihm was zum trinken an, ein paar tröstende Worte und er schläft weiter. Ist sehr selten der Fall. Was kann ich denn alles als logische Folgen umsetzen und dann konsequent durchziehen. Möchte ja nicht dass er mir immer mehr auf der Nase rumtanzt.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Im Gegensatz zu BB sehe ich das Lernen aus logischen Folgen nicht als Methode an, da die logischen Folgen stets auf die Individualität des Kindes und auf die konkrete Situation bezogen sein sollten und niemals eine "Erziehung nach Rezept" bedeuten. Da Ihr Sohn in einem Alter ist, in Dem er verstärkt Gegenstände auf ihre Beschaffenheit hin untersucht, was für seine Entwicklung verständlicher Weise auch von großer Wichtigkeit ist, empfehle ich Ihnen in konkreter Situation: Schimpfen Sie bitte nicht mit ihm, dass er seinen Lego-Zug "untersucht"; weisen Sie ihn sachlich daraufhin, dass der Zug nun zerstört ist und erneut gebaut werden muß und lassen Sie sich von ihm beim Aufbauen helfen. Er ist durchaus schon in der Lage, Ihnen die großen und kleinen Bausteine anzureichen, die Steine aufeinanderzusetzen, die Sie ihm geben und mit Ihnen zu überlegen, wo welcher Stein hingehört. Bitten Sie ihn dann, den Zug nicht erneut hinzuwerfen, da der Aufbau viel Arbeit macht und bieten Sie ihm dann eine geeignetere Möglichkeit an zu beobachten, wie Etwas in zig Teile zerfällt: Ein Turm aus Holzbausteinen, eine umgekippte Lego-Kiste o.Ä. Bezüglich des Essens überlegen Sie einmal zuerst, ob der Hochstuhl für ihn noch die geeignete Größe hat, ob er nicht zu unbequem ist und ob Ihr Sohn sich nicht lieber an Ihrer Art zu sitzen orientieren möchte. Weisen Sie ihn daraufhin, dass das Essen eben zum Essen und nicht zum Matschen, Bauen, Herunterwerfen gekocht wurde und wecken Sie in ihm die Freude, NACH dem Essen mit Ihnen das Werfen-Spiel zu spielen o.Ä. Matscht er dann weiter, bieten Sie ihm an spielen zu gehen, wenn er keinen Hunger hat. Handeln Sie entsprechend, wenn er weiterhin matscht. Gestalten Sie das Zähneputzen weiterhin spielerisch, indem Ihr Sohn z.B. Ihre Zähne putzen darf, während Sie seine Zähne putzen. Informieren Sie ihn darüber, dass Sie keine Lust haben, sich immer sein Geschrei anzuhören, wenn Sie den Spielplatz wieder verlassen und erst gar nicht mehr auf den Spielplatz gehen werden, wenn er so ein Theater macht. Handeln Sie ggf. einmal entsprechend und begründen Sie ihm das Wegbleiben. Lassen Sie Ihren Sohn beim Anziehen usw. helfen und gestalten Sie es spielerisch, indem z.B. eine Handpuppe beim Anziehen mithilft. In manchen Situationen werden Sie sich "einfach" ohne große Erklärungen, die Ihr Sohn noch nicht verstehen kann, durchsetzen müssen. Je zügiger Sie dann handeln, umso weniger Theater wird es geben. Mit 21 Mon. ist er noch nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen, sodass Sie sein "Sprachrohr" sein und für ihn Entscheidungen treffen müssen. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo, Du hast sehr genau den Haken der Methode "Kinder lernen aus den Folgen" erkannt: Sie ist auf viele Situationen schlicht nicht anwendbar, und wird daher auch von vielen Fachleuten als zu mechanistisch kritisiert. Es gibt für Kinder eben keine Gebrauchsanweisungen nach der Art: "Wenn Ihr Kind dies macht, tun Sie einfach jenes!" Die Kinderpsychologin und Autorin Ursula Neumann ("Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel") betonte in einem Interview: "Der Mensch ist auch im Atomzeitalter kein lösbares Rätsel geworden." Diesen Satz finde ich sehr schön. Sie meint damit, dass jede Situation mit einem Kind eine eigene, individuelle Lösung braucht. Und dass man diese Lösung nicht in einer Methode findet, sondern, indem man sein Kind anschaut. Und so herausfindet, was hinter seinem Verhalten steckt, was es damit ausdrücken möchte und welches Bedürfnis es jetzt hat. Das ist natürlich viel schwerer, als eine starre und (allzu simple) anzuwenden - aber Erziehung IST eben mit Mühe verbunden. Wer Kinder nur mit "Folgen" erziehen will, fragt sich nie, warum das Kind sich eigentlich jetzt so verhalten muss, wie es das tut. Er sieht ständig haarscharf am Kind vorbei, nimmt es nie wirklich direkt wahr. Ich muss gestehen, ich habe die Methode mit der logischen Folge beim ersten Kind auch ausprobiert - und habe ebenso schnell wie Du gemerkt, dass sie meist nicht funktioniert. Ganz konkret zu einer von Dir beschriebenen Situation: Wenn Dein Sohn seinen Lego-Zug immer wieder auf den Boden wirft, wäre eine "Folge" ja völliger Blödsinn. Er macht dies ja, weil es einfach ungeheuer faszinierend ist, wie so ein Zug zuerst in seine Einzelteile zerspringt und dann von der Mama (die anscheinend wirklich fast alles kann!) ganz toll wieder zusammengesetzt wird. Was sollte eine künstliche "Folge" hier bringen? Er lernt doch schon ganz viel: Dass viele Dinge nämlich aus anderen Dingen zusammengesetzt sind, und das sie - als Folge des Hinschmeißens - auch wieder in ihre Einzelteile zerfallen können. Wenn Du auf dieses Spiel keine Lust mehr hast, dann sage einfach, dass Du es jetzt oft genug gemacht hast und fertig. Gleiches gilt fürs Essen: Er macht das Herunterwerfen nicht aus Renitenz, sondern weil es ihn fasziniert, es ist ein Spiel mit der Schwerkraft. Du kannst aber sagen, dass Du das nicht möchtest und den Teller wegstellen. So habe ich das in diesem Alter bei den Kindern gemacht. Natürlich klappt es nicht von heute auf morgen, das Essen wanderte noch viele Male abwärts. Mit der Zeit verstehen die Kinder aber, dass es am Tisch ein paar Regeln gibt - auch ohne logische Folge :-). LG BB
Mitglied inaktiv
Im zweiten Abschnitt fehlt natürlich das Wort Methode (hinter "allzu starre"), sorry!
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