Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Krippe Eingewöhnung Umgangston

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Krippe Eingewöhnung Umgangston

Tschassi

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Hallo, ich habe eine Frage bzgl. unserer neuen Krippe. Meine Tochter ist nun 17 Monate alt und für uns ist es der zweite Versuch mit der Eingewöhnung (der erste Versuch war mit 12 Monaten, wir haben in der 8. Woche abgebrochen, weil es leider gar nicht funktioniert hat). Daraufhin habe ich nach einer zeitintensiven Suche zufällig eine Krippe gefunden, die unterjährig noch einen Platz frei hatte (ein totaler Glücksfall, wir wohnen nämlich in einer Gegend in der Kita-Platz-Mangel herrscht). Meinen Chef habe ich Bescheid gegeben, dass ich in 2 Monaten wieder komme (hab extra etwas Puffer eingebaut, damit ich auf der sicheren Seite bin). Jetzt war ich den ersten Tag bei der Eingewöhnung und bin ziemlich geschockt über den Umgangston der Erzieherinnen. Die Kinder (alle U3, meist im Alter zwischen 1 und 2) werden bei jeder Kleinigkeit harsch zurechtgewiesen mit einem sehr unfreundlichen/ teilweiser schreienden Ton. Zum Beispiel hatten sich einige Kinder ein paar Bücher genommen und wurden regelrecht angeschrien, dass sie die Bücher sofort wieder zurückstellen sollen, da jedes Kind nur ein Buch nehmen darf und nicht mehr. Meine Tochter spielte mit Bauklötzchen. Ein Junge, der vielleicht etwas älter war als sie, kam und hob einen Bauklotz vom Boden auf. Auf einmal kam die Erzieherin, nahm ihn den Bauklotz weg und sagte 'nein, Sophia spielt jetzt damit' und hat ihn dann als Strafe in das andere Zimmer geschickt. Ein Junge trat mit dem Fuß gegen einen kleinen Ball und als er es nach dem nein der Erzieherin nochmal tat, nahm sie ihn wütend am Arm und hat lautstark auf ihn eingeredet und geschimpft. Etc. ich weiß jetzt gar nicht was ich machen soll, denn das entspricht so gar nicht meinen Erziehungsstil. Ich habe meine Tochter noch nie angeschrien und versuche ihr immer alles ruhig zu erklären, warum sie etwas nicht darf. Es gibt auch kaum 'neins' außer bei gefährlichen Sachen. Ich lasse sie auch mit allen neuen Gegenständen experimentieren und mische mich auch nicht in die Wahl ihrer Spielsachen ein. Sie ist auch ein wahnsinnig schlechter Esser und man braucht viel Geduld bei ihr (ich habe sie noch nie zum Essen gezwungen, wovor ich jetzt Angst habe, dass die Erzieherinnen das machen werden). Was würden Sie mir in solch einer Situatuion raten? Reagiere ich hierbei zu empfindlich? Ich könnte mir nur vorstellen, dass es auch für meine Tochter sehr verstörend ist, wenn sie daheim alles darf und dann fast nichts mehr. Noch dazu der Umgangston, ohne Erklärungen oder sonstigen. Ich bin gerade echt in der Zwickmühle (v.a. auch wegen meiner Arbeit, das Geld wird auch langsam knapp) Danke und viele Grüße


Sylvia Ubbens

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Liebe Tschassi, wenn Sie als Mutter ein schlechtes Gefühl haben, dann ist die Krippe eine schlechte Wahl. Sie sind ja noch ein paar Tage bei der Eingewöhnung dabei und können sich so ein umfangreiches Bild machen. Ist der erste Tag vielleicht einfach nur "unglücklich" verlaufen und die Erzieher waren in einem Ausnahmezustand? Kinder können aber zwischen den Regeln zu Hause und anderenorts unterscheiden und so wird es Ihre Tochter nicht verstören. Dennoch klingt das, was Sie schildern erst einmal nicht sehr kinderfreundlich. Welchen Eindruck machen denn die anderen Kinder? Wirken sie unglücklich? Letztendlich müssen Sie für sich und Ihre Tochter entscheiden. Hören Sie sich evtl. zeitgleich nach einer Tagesmutter um. Viele Grüße Sylvia


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