Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Klare Konsequenzen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Klare Konsequenzen

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Liebe Frau Schuster, meine Tochter ist zweieinhalb Jahre alt und wohl gerade in der "Trotzphase". Wir kommen immer dann relativ gut klar, wenn ich ihre klare Konsequenzen vor Augen führen kann. Beispiel: Seit einiger Zeit nimmt sie ganz bewusst um mich zu provozieren kleinere Gegenstände in den Mund. Ich "verwarne" sie, sag ihr ganz kurz und klar, dass ich ihr das Ding beim nächsten Mal wegnehme und sie es nicht mehr bekommt, weil das gefährlich ist. Das ziehe ich konsequent durch. Ich habe das Gefühl, dass das langsam fruchtet. Aber nun zu meiner Frage: Einer unserer großen "Streitpunkte" ist, dass sie nie freiwillig vom Freien ins Haus geht. Egal welches Wetter, Uhrzeit etc. - es gibt immer Theater, und zwar richtiges. Das zerrt mittlerweile an meinen Nerven und weil sie schon ziemlich groß und schwer ist, auch an meinem Rücken, weil ich sie letztlich irgendwie ins Haus schleppen muss. Mir fällt für diese Situation absolut keine klare Konsequenz ein, die zur Sache passt und einsichtig ist. Wenn ich sie einfach draußen ließe (abgesehen davon, dass das zu gefährlich wäre, weil der Garten nicht komplett kindersicher ist), täte ich ihr den größten Gefallen. Haben Sie ein Idee? Ist es eigentlich "normal", dass ich ihre Kooperation, ihre "Einsicht" im Moment oft nur erreiche, wenn ich irgendwas Reizvolles in Aussicht stelle oder irgend eine "Strafe" androhe (dass zum Beispiel die Gutenachtgeschichte ausfällt, wenn sie beim Ausziehen/Wickeln abends großes Theater macht). Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich permanent am "Verhandeln" bin bzw. immer mit diesen "wenn.. dann.."-Geschichten arbeiten muss. Danke für Ihren Rat Karin


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Hallo Karin Regen Sie Ihre Tochter zu einer ansprechenden Beschäftigung im Haus an; veranstalten Sie ein Wettspiel, wie "Wer zuerst im Haus ist, darf sich die Nachspeise, den Sitzplatz am Eßtisch o.Ä. aussuchen oder lassen Sie sie konsequent erst gar nicht raus mit der Begründung, dass Sie keine Lust auf Streitereien beim Reingehen haben. Diese Wenn-Dann-Geschichten sind im Moment leider noch notwendig, da 2 1/2-Jährige noch nicht im ausreichenden Maße Zusammenhänge herstellen können, während sie aber lernen müssen, begründete Grenzen und Regeln auch einzuhalten, damit ein Zusammenleben überhaupt möglich ist. Die Gute-Nacht-Geschichte fällt ja z.B. nur deshalb weg, weil zuvor durch das Theater zu viel Zeit verloren gegangen ist, die sonst für die Geschichte da wäre. Das (große)Theater beim Ausziehen ist unnötig und ärgerlich, sodass Sie die anschließend verbleibende Zeit doch lieber zufrieden mit einem Buch, einer pers. Beschäftigung verbringen möchten.- Liebe Grüße und: bis bald?


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Jaja die 2 jaehrigen... Also habe auch so eine suesse zu Hause. Was bei mir oft hilft ist die Frage: Wer ist als erster zu Hause? Kannst du die Schaufel nach Hause bringen... Oder, kannst Du alleine nach Hause gehen oder muss ich dich tragen, laufen wir oder huepfen wir nach Hause... Viel Spass und noch viel mehr Geduld :-) Inge


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Hm, bei uns hat folgendes geholfen (wir hatten nämlich dasselbe Problem). Weil sie,wenn ich sie reingerufen habe zum Abendessen nicht kam, habe ich ein paar Tage nur ihre absoluten Lieblingsessen angeboten, die dann "leider schon alle waren" weil sie sich ja verspätet hat. ein paar Tage später mußte "leider die Gutenachtgeschichte ausfallen", weil sie durch das Draußen herumtrödeln "leider zu spät ins Bett gekommen ist", als sich das zu spät kommen nach einer Weile wieder einschlich, habe ich sie auch einen ganzen Tag im Haus behalten "weil ich mich leider nicht darauf verlassen kann, daß sie pünktlich nach hause kommt und ich dann Angst um sie haben muß". Im Gegenzug war ich aber auch zugänglich, als sie mit mir aushandeln wollte, daß sie erst 20 minuten später rein muß, weil ihre Freundin auch so lange draußen sein darf. Das war dann für mich auch ok, solange es eine verlässliche Zeit ist. Ich finde nämlich, daß auch Eltern verläßlich sein sollten, und nicht ohne Not ein herrliches Spiel unterbrechen sollten. Es ist ein Unterschied, ob mein Kind weiß "um 18 Uhr muß ich ins Haus", oder ob man ständig ohne Vorankündigung und ohne ersichtlichen Grund hereingerufen wird. Das mache ich z.B. nur in Notfällen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert ist. sonst informiere ich Louise immer sehr verläßlich und genau, wie lange sie draußen sein darf.


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Sehe jetzt erst, daß deine kleine erst 2 1/2 ist. Da wird sie mit der Uhrzeit noch nicht so viel anfangen können. Dennoch würde ich dann sagen "du darfst eine Stunde draußen sein" und vielleicht einen kleinen Wecker stellen, der dann klingelt oder "Solange, bis die Straßenlaternen angehen".


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