Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kita Probleme mit drei Jahren

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Kita Probleme mit drei Jahren

Momofonegirl

Beitrag melden

Hallo Frau Ubbens, Unsere Tochter wird in drei Wochen drei Jahre alt. Im November vergangenen Jahres wurde sie in den Kindergarten eingewöhnt. Am Anfang wollte sie sich gar nicht von mir lösen. Aber wir haben es dann wirklich sehr gut hinbekommen und Mitte Dezember war die Eingewöhnung abgeschlossen. Danach war es morgens immer eine kleine Diskussion, weil sie nicht hinwollte. Dort angekommen, klingelte sie aber immer, ging mit mir bereitwillig rein, weinte aber beim Abgeben bis auf drei Ausnahmen immer etwa eine Minute. Die Erzieherin muss sie mir auch immer vom Arm nehmen. Sie ließ sich aber immer binnen einer Minute beruhigen und blieb dann bis zum Abholen mittags ohne Probleme dort. Am Montag wollte sie plötzlich nicht hin. Sie weinte, aber nicht so nach dem Motto: ich habe keine Lust, sondern wirklich traurig. Ich war erstaunt, ließ sie zu Hause. Gestern war es ähnlich. Aber wir schafften es hinzulaufen. An der Klingel angekommen, drehte sie sich auf meinem Arm fast schon panisch weg. Sind trotzdem reingegangen. Dort war es dann richtig schwierig. Sie wollte partout nicht dort bleiben. So war es noch nie. Die Erzieherinnen haben sie dann übernommen. Sie hat sich wieder sofort beruhigt als ich weg war und der Vormittag wäre super gewesen, laut Erzieherin. Heute wollte mein Mann sie hinbringen, ich war schon auf der Arbeit. Aber auch bei ihm hat sie schrecklich traurig geweint. Sie wolle nicht hin. Die Nächte sind auch noch schlechter als sonst. Ich stille noch Tags und nachtsüber und sie wird alle ein bis zwei Stunden wach. Schon immer. Jetzt mit dem Stress in der Kita, wacht sie alle paar Minuten auf und stillt. Seit sie in der Kita ist, hat sie immer wieder mit Verstopfung zu kämpfen. Haben Sie eine Einschätzung dazu? Einen Elterngesprächstermin in der Kita haben wir nächste Woche. Bin ratlos, ob ich es morgen irgendwie „durchziehen“ soll oder nicht. Sie kann mir halt nicht sagen warum sie nicht hin will. Einfach nur Trotzphase kann ich mir nicht so gut vorstellen, weil sie da eher wütend und nicht traurig ist. Vielen Dank für Ihre Hilfe.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe Momofonegirl, da sich Ihre Tochter binnen sehr kurzer Zeit beruhigen lässt, sollten Sie sie weiterhin täglich in den Kindergarten bringen. Wie meine Vorrednerin schon schrieb, merkt Ihre Tochter sehr schnell, dass sie "nur" weinen muss und Mama und Papa schwanken und sie kann dann doch zu Hause / bei Mama oder Papa bleiben. Finden Sie liebevolle und klare Worte, ohne zu viel zu reden. "Mama und Papa gehen zur Arbeit. Du darst in den Kindergarten. Mama und Papa sind nicht zu Hause." Die Verabschiedung halten Sie kurz. Wenn es generell so üblich ist, dass die Kinder an der Tür von den Erziehern abgeholt werden, dann sollten Sie den Weg auch nur bis dahin mitgehen. Ansonsten wird der Trennungsschmerz nur in die Länge gezogen. Die Verstopfung kann daher rühren, dass Ihre Tochter womöglich an den Tagen zu Hause mehr flüssige Nahrung (Muttermilch) als an Kindergartentagen, an denen Ihre Tochter mehr feste Nahrung zu sich nimmt, bekommt? Bleiben Sie liebevoll konsequent beim Verabschieden. Ihre Tochter wird Ihre Sicherheit spüren und auch, dass Sie nicht einknicken. Dafür müssen Sie als Eltern bei einem klaren Vorgehen bleiben und sollten Ihre Tochter in den nächsten Wochen nicht zu Hause lassen. Viele Grüße Sylvia


cube

Beitrag melden

Mhhh - ich bin etwas zwiegespalten. Einerseits ist es schon so: beruhigt Kind sich innerhalb von 5 Minuten durch/bei den Erzieherinnen, ist alles ok. Ein bisschen Abschiedsschmerz ist nicht direkt schädlich - solange Kind sich eben in angemessener Zeit beruhigt/trösten lässt und dann auch Spaß im KiGa hat. Das ist hier ja der Fall. Ich glaube euch natürlich, dass eure Tochter auch Tage hat, an denen sie gar nicht will und wirklich bzw. mehr traurig ist, dass sie sich von euch gleich trennen muss und entsprechend weint - sie dann aber zu Hause zu lassen oder gar wieder umzudrehen wird ihr vermitteln: ach, wenn ich nur "genug" weine, muss ich gar nicht in den KiGa. Sie beruhigt sich nämlich auch, sobald u weg bist. Ist ganz normal alles - aber ihr dürft euch auf dieses "Spielchen" nicht einlassen. Letztendlich verunsichert das eure Tochter dann wirklich - "Mama/Papa sind sich unsicher, dann muss ich es auch sein". Zwiegespalten deswegen, weil offenbar mit KiGa eine Verstopfung auftritt. KiG ist neben aller Freuden und Spaß dort auch ein Einschnitt im Leben, der sich auch in unruhigeren Nächten zB äußert. Das ist soweit aber auch normal. Die Verstopfung hingegen ... sicher, dass dies wirklich mit dem KiGa zusammen hängt? Ich nehme an, beim KiA wart ihr bereits und organisch ist alles ok? Bitte nicht falsch verstehen - ich habe selber sehr lange gestillt. "Klassisches" Stillkind - erst wirklich essen, wenn man auch wirklich alles kauen kann :-) Da waren wir auch weit im 2 LJ - aber da wurde nur noch zum Einschlafen gestillt. Ich kann mir halt auch vorstellen, dass gerade Tagsüber noch zu stillen, dem Entwicklungsschritt in Richtung mehr Selbstständigkeit sozusagen ein Stück weit entgegen steht. Euro Tochter nutzt das Stillen ja nun nur noch zur Selbstregulation - heißt halt auch: sie hat es bisher nicht geschafft oder nicht "nötig" gehabt, andere Wege zu finden, mit Stress umzugehen. Nun geht sie tagsüber aber in den KiGa und dort kann eben nicht gestillt werden um Stress abzubauen. Ich könnte mir halt auch vorstellen, dass dies auch ein Stück weit eine Rolle spielen könnte, dass der Übergang zum KiGa-Kind - der für die meisten Kinder auch etwas mit "ich bin jetzt groß" zu tun hat - dadurch noch etwas schwieriger wird. Denn Stilen ist gleichzusetzen mit "ich bin noch klein". Ist nur so ein Gedanke und bestimmt nicht vorwurfsvoll gemeint - ich kenne nämlich die ganzen Sprüche selbst, wenn ein Kind nicht mit 1 Jahr spätestens fröhlich am Tisch mit isst.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, mein Sohn kam mit 1 Jahr und 7 Monaten in die Kita auf Wunsch meines Mannes. Ich fand es zu fruh, holte ihn in den ersten 4 Wochen immer nach bereits ein/zwei Stunden ab und brach Kita nach 6 Wochen komplett wieder ab. Er ging dann mit genau 2 bis 2,5 für einige Monate. Dann gingen wir ein halbes Jahr ins Ausland ohne Kita. Insgesamt ging e ...

Guten Abend, meine Tochter wird im Juli 3 und ist eigentlich ein sehr aufgewecktes und auch liebes (bis auf manche Tobsuchtsanfälle die ich aber unter "normal"verbuche) Kind. Sie geht seit sie 18 Monate ist in die Kita. Die Eingewöhnung hat super funktioniert und meine Tochter ist eher auch eine Kandidatin die sehr viel einsteckt und selten sch ...

Hallo Frau Ubbens,   bezugnehmend zu meiner Frage vom 24.04 - herzlichen Dank für Ihre vorherige Nachricht. Wir sind sehr verunsichert mit der Situation, deswegen schildere ich den weiteren Verlauf.    Wir hätten wohl keinen Kita Platz zum Sommer bekommen, weil wir nun über Vitamin -B aufgrund einer Kündigung zum Mai reinrutschen konnten. ...

Hallo, Mein Sohn ist 5,5. Zuhause trägt er schon seit über einem Jahr Unterhosen, seit kurzem sogar auch nachts. Auch bei kleineren Ausflügen und auf dem Spielplatz. Am Wochenende ist bei uns jetzt windelfrei. Das klappt gut. Aber im Kindergarten sowie bei Kursen wie Turnen, wo er ohne uns ist, besteht er auf Windel. Er war noch nie in Unterhose i ...

Liebe Frau Ubbens, meine Tochter ist 19 Monate alt und seit 2 Wochen machen wir die Kita Eingewöhnung. Vorab ist es Vl wichtig zu wissen, dass meine Tochter generell ein sehr reizoffenes Kind ist. Als Baby hat sie sehr viel geschrien, war von alltäglichen Dingen (Bus fahren, einkaufen, etc.) überfordert. Wir haben ihr viel Zeit gegeben und i ...

Sehr geehrte Frau Ubbens, unser Sohn ist drei Jahre alt und geht seit etwa zwei Jahren in die Kita. Zunächst war er in der Krippe, nun ist er in derselben Einrichtung im Kindergarten. Wir haben immer mal Tränen beim Abgeben gehabt, aber in den letzten Tagen brüllt er hysterisch und weint schon auf dem Weg dorthin. Er ist gerade generell in eine ...

Liebe Frau Ubbens, meine Tochter wird im September 4. Momentan bin ich im Beschäftigungsverbot, da ich eine Plazenta Praevia habe.  Meine Tochter möchte sich morgens nicht anziehen und waschen, tanzt dann vor mir rum und singt, sie geht nicht zur Kita. Es ist jeden Morgen das Gleiche. Ich kann sie mir auch nicht einfach schnappen, da ich sie n ...

Hallo liebe Frau Ubbens, Situation ist folgende: unser sohn, 3,5, geht seit letztem jahr in die kita. nach einer langwierigen aber erfolgreichen eingewöhnung ging er zumeist recht gern hin. hatte auch einige Freunde, laut den erzieherinnen spielte er nicht allzu häufig mit denen- bei privaten treffen allerdings schon. dann auch recht gut und ko ...

Hallo,  ich suche Rat, wie ich die Eingewöhnung besser gestalten kann. Zur Lage:  Kind ist 19 Monate alt, hat eine große Schwester, die bereits in den Kindergarten geht. Seit 2 Wochen läuft die Eingewöhnung in der Krippe (gleiche Einrichtung). Die ersten Tage waren gut, sie zeigte Interesse, lief herum mit dem Bezugserzieher, erkundete. Erst ...

Liebe Frau Ubbens, mein Sohn Elias ist nun 16 Monate alt, die Eingewöhnung läuft seit ca. 6 Wochen ( 1.8.24), leider aktuell nicht gut. Da ich arbeiten muss, wechseln mein Partner, meine Schwiegermutter und ich uns ab mit dem hinbringen. In der ersten Woche verhielt sich Elias noch etwas zurückhaltend, löste sich aber immer wieder mal von uns, ...