Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kita nach Krankheit eine Katastrophe

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kita nach Krankheit eine Katastrophe

Coco0815

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Liebe Frau Ubbens, wir würden uns nochmal über eine professionelle Einschätzung von Ihnen freuen. Wir sind aktuell ratlos. Wir haben bei unserer Tochter im Juni als sie 18 Monaten alt war die Eingewöhnung in die Kita gestartet. Zunächst mit mir, was gar nicht funktioniert hat - Trennungen waren eine Katastrophe. Dann hat nach ein paar Wochen mein Mann übernommen. Dann lief es etwas besser, geweint hat sie zwar fast immer beim abgeben, aber sie ließ sich zumindest nach einer Weile von den Erzieherinnen beruhigen und hat auch oft mitgespielt etc. Nach 2,5 Monaten kamen dann die Sommerferien - bis dahin hatten wir zumindest mal ein paar Tage Frühstück + Mittagessen dort geschafft, es verlief aber immer wechselhaft. Kurz vor den Ferien haben wir sie auch 2-3 mal früher abholen müssen weil sie zu sehr geweint hat. Dann kamen 3 Wochen Ferien die uns allen gut getan haben und als diese dann Mitte August vorbei waren ist sie auf einmal tatsächlich für ein paar Tage gerne hingegangen. Sie hat sogar 4 Tage am Stück mal nicht geweint beim abgeben und sogar das erste mal und gut dort geschlafen, was wir vorher nie für möglich hielten. Wir waren erleichtert und hatten gehofft, der Knoten sei endlich geplatzt. Tja und dann kam ein Bruch rein weil sie als es grad so gut lief dann krank wurde und dann ca. 2 Wochen zuhause war. Seit dieser Woche (sie ist mittlerweile 21 Monate alt) geht sie wieder hin und die Kita ist schlimmer als je zuvor. Sie fängt schon zuhause an zu weinen sobald sie den Namen der Erzieherinnen oder das Wort "Kita" hört, sie schreit beim abgeben als würde sie zur Schlachtbank geführt, weint wohl immer mal wieder vor Ort, macht nicht mit und isst auch nichts dort. Wir haben schon gehört, dass es nach Krankheiten oft einen Rückschritt gibt, aber von "es läuft super" zu "es läuft schlimmer als jemals"? Die Erzieherinnen sagten es sei nichts vorgefallen o.ä. Leider hat sie soweit wir das aus der Ferne beurteilen können auch keine Erzieherin, zu der sie ein richtig gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut hat, auch wenn sie eine feste Erzieherin hat und sich alle drei aus der Gruppe mal bei ihr versucht haben als sie merkten es läuft mit einer anderen besser etc. Es ist ein komplettes auf und ab und gerade sind wir nach 3,5 Monaten Kita gefühlt am absoluten Tiefpunkt angekommen. Ich bin mitterweile schon wieder zurück im Job und wir können nicht einfach so abbrechen. Aber wir wollen sie natürlich auch nicht traumatisieren. Macht es vielleicht Sinn nochmal weniger Stunden zu machen? Aber sie hatte ja bereits den gesamten Zyklus gut durchlaufen, vielleicht wirft uns das eher noch mehr zurück? Oder vielleicht ein Gruppenwechsel weil sie dort (offenbar) keine richtige Vertrauensperson hat? Man sagt ja, dass das U3 das wichtigste ist. :-( Oder eine andere Kita? Momentan finden 3 neue Eingewöhnungen in ihrer Gruppe statt. Aber das wird ja überall mal so sein, ist ja logisch der Betrieb muss ja weiterlaufen und sie hatten sich schon 2,5 Monate exklusive Zeit für sie genommen da sie als einzige eingewöhnt wurde. Wir sind echt ein wenig verzweifelt und es ist so deprimierend, weil andere Kinder einfach normal in den Raum laufen, sich verabschieden und fertig. Nur unsere Tochter ist komplett fertig mit den Nerven und sitzt diese Woche wohl auch primär traurig mit ihrem Kuscheltier in der Ecke, das bricht uns das Herz.


Sylvia Ubbens

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Liebe Coco0815, ein Gruppen- oder gar Einrichtungswechsel wird nichts an der Situation verändern. Da Sie selbst wieder arbeiten und aus dem Grund vermutlich auf eine Fremdbetreuung angewiesen sind, machen Sie erst einmal weiter wie bisher. Ggf. kürzen Sie die Betreuungszeiten und bringen Ihre Tochter morgens später oder holen sie etwas früher ab, damit der Tag für Ihre Tochter nicht so anstrengend ist. Wenn Ihre Tochter schon gerne in die Kita, bzw. zumindest ohne zu weinen, gegangen ist, wird das auch wieder kommen. Sie können bis dahin versuchen, die Namen der Erzieher oder das Wort Kita nicht schon zu Hause zu erwähnen, damit Ihre Tochter nicht schon da anfangen "muss" zu weinen. Sollte sich auch in der kommenden Woche keine Veränderung einstellen, überlegen Sie, wenn Sie die Möglichkeit haben, noch einmal neu mit der Eingewöhnung zu starten. Vielleicht hat ja eine Oma oder ein Opa Zeit dies zu übernehmen, wenn Mama und Papa arbeiten müssen. Viele Grüße Sylvia


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