Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind will zu Papa

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind will zu Papa

Voggl

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Guten Abend, ich habe eine Frage bezüglich meiner Tochter. Sie ist 27 Monate alt. Da ich 3 halbe Tage arbeite geht sie 3 bis 4 Tage die Woche in die Kita. Die Tage an denen ich arbeite hole ich sie gegen 15:30 Uhr ab und an den restlichen Tagen verbringe ich Zeit mit ihr. Mein Mann kommt gegen 18:30-19:00 Uhr nach Hause. Am Wochenende sind wir beide für unsere Tochter da und machen beide gleich viel mit ihr. Ich schreibe Ihnen weil ich etwas traurig bin, dass meine Tochter Abends immer von ihrem Papa ins Bett gebracht werden möchte. Sie schubst mich und sagt "geh weg Mama" und zeigt auf die Tür. Ein mal hat sie sogar "böse Mama" gesagt. Wenn dann aber mein Mann weg ist und ich ihr Gute Nacht Geschichten lese, ist alles wieder ok. Wenn sie Nachts unruhig ist, und mal wach wird, fragt sie in der Regel auch zuerst nach "Papa" oder (am Wochenende) morgens wenn sie morgens wach wird, ist die erste Frage meistens auch "Papa??". (Mein Mann muss morgens früh raus, so dass sie ihn eigentlich in der Woche morgens nicht sieht.) Ich frage mich was ich falsch gemacht habe oder immer noch falsch mache. wenn ich mit ihr alleine bin ist alles gut wenn der Papa nach Hause kommt rennt sie zu Tür und freut sich wahnsinnig und springt (- worüber ich mich auch freue. Ich möchte ja auch, dass sie mit ihrem Vater ein gutes Verhältnis hat.) Aber das macht sie bei mir nicht so und danach verbringt sie lieber Zeit mit ihm. Wir haben uns eigentlich mit dem ins Bett bringen immer abgewechselt d.h. ein Abend mein Mann, ein Abend ich. Jetzt frage ich mich ob eine Zeit lang ich sie ausschließlich ins Bett bringen sollte oder was ich sonst machen kann? Und wie ich mich am besten ihr ggü. verhalten soll wenn sie mich z.B. nicht im Raum haben möchte weil ja nun der Papa da ist. Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe voggl, freuen Sie sich darüber, dass Ihre Tochter und Ihr Mann so ein tolles Verhältnis zueinander haben. Ihr Mann ist wenig zu Hause und diese kurze Zeit möchte Ihre Tochter mit ihm verbringen. Der Papa ist meistens morgens nicht da und da fragt Ihre Tochter natürlich "Papa" und nicht "Mama". Mama ist schließlich immer da, warum sollte sie also danach fragen? "Böse Mama" meint Ihre Tochter auch nicht so, wie sie es sagt. Sie kennt die eigentliche Bedeutung von böse noch gar nicht. Sie möchte einfach nur ungestört mit Papa spielen und versucht dieses wirkungsvoll mitzuteilen. Bzgl. des abendlichen Zubettbringens müssen Sie als Eltern überlegen, ob der Papa es eine zeitlang alleine übernimmt, weil Ihre Tochter sich diese Zeit mit Papa wünscht oder sie es abwechselnd machen. Sie sollten nicht dazu übergehen, dass Sie als Mama es nur machen. Bleiben Sie aber aus dem Zimmer raus, wenn der Papa an der Reihe ist. Auch in sonstigen Spielphasen müssen Sie nicht den Raum verlassen, wenn Sie schon drin sind, aber Sie dürfen sich gerne zurückhalten, wenn die Beiden im Kinderzimmer spielen und Sie dort eigentlich nichts zu tun haben. In ein paar Wochen, spätestens in wenigen Monaten, wird sich Ihre Tochter auch wieder vermehrt Ihnen zuwenden, wenn der Papa in der Nähe ist. Haben Sie Geduld. Ihre Tochter liebt Sie und meint es nicht böse. Viele Grüße Sylvia


Mitglied inaktiv

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Ich glaube du machst gar nichts falsch. Deine Tochter sieht Dich viel mehr als ihren Papa und will deshalb instinktiv die Zeit mit ihm so intensiv wie möglich verbringen. Wenn sie sagt "böse Mama" meint sie das garantiert nicht so, sie kann sich vermutlich nur nicht anders ausdrücken. Was sie meint ist "geh raus Mama, ich will meine Zeit mit Papa haben" und das ist halt wirklich Papa-Zeit, da will sie ihn einfach nicht mit Dir teilen. Es ist bei allen Kindern, die ich kenne so, dass sie erst mal zur Tür stürmen, wenn der Elternteil, der nicht da war nach Hause kommt. Unser Sohn macht das auch. Wenn ich auf Arbeit bin und mein Mann Zuhause rennt er genauso zur Tür, sobald er den Schlüssel hört wie wenn es umgekehrt ist. Dann ist der, der Zuhause war erst mal abgeschrieben und es muss alles gezeigt werden, was man gerade spielt. Klar ist das für Dich traurig, wenn nur Papa sie ins Bett bringen kann, aber sie hat vielleicht einfach für sich die Abendzeit in Papazeit (ins Bett bringen) und Mamazeit (Vorlesen) aufgeteilt und will nicht, dass man ihr die Papazeit wegnimmt, indem Mama sie ins Bett bringt. Oder würde in dem Fall dann Papa denn noch vorlesen? Und wenn ja, weiß sie sicher dass das so wäre? Und vielleicht fragt sie beim Aufwachen nach Papa um zu fragen ob Papa denn noch da ist und man mit ihm spielen kann oder ob er schon wieder auf Arbeit ist? LG Lilly


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