Hallo Frau Ubbens,
mein Sohn (wird im November 4) ist im August in den Kindergarten gekommen (ist also nun seit 7 Wochen dort).
Zuvor war er bereits 2 Jahre lang für 7 Stunden täglich bei einer Tagesmutter, kennt also Fremdbetreuung und ist vom Kopf her relativ weit, wie uns Tagesmutter und KiGa erklärten.
Die erste Woche KiGa (täglich 2-3 Stunden) lief super. Seitdem ab der zweiten Woche die erste Euphorie verflogen war, haben wir große Probleme beim Abgeben. Grundsätzlich macht dies mein Mann, da er sich bei ihm besser lösen kann. Selten klappt es problemlos, häufig versteckt er sich hinter ihm, weint, weigert sich reinzugehen und lässt sich durch keinen Vorschlag der Erzieherinnen motivieren. Manchmal beginnt bereits zuhause das Theater und er weint, will nicht zum Auto und klammert sich an mir fest. Wenn ich ihn bringe, klappt es noch viel schlechter. Dann braucht er 30-45 Minuten bis er in der Gruppe ist.
Einmal wurde eine schnellere Trennung seitens des KiGas versucht, die aber total in die Hose ging, er hat sich mit Händen, Füßen und Zähnen gewehrt, den Erzieher gebissen und ein Glas durch die Gegend geworfen (ich wurde dann gebeten ihn abzuholen bzw wieder mitzunehmen, was ich natürlich aber nicht ständig machen kann, wenn er mal „keine Lust“ oder schlechte Laune hat).
Vermutlich hat er sich in dem
Moment bedrängt/eingesperrt gefühlt, weil sie mit weinenden Kindern in den Nebenraum gehen, damit nicht alle anderen Kinder davon verunsichert werden.
Sobald er einmal „angekommen“ ist, bleibt er problemlos bis nachmittags, fragt nicht einmal nach uns, ist fröhlich, spielt mit den anderen Kindern und erzählt später wie schön es war.
Aber bei dem täglichen „Kampf“ morgens ihn irgendwie abzugeben, wissen wir langsam nicht mehr weiter. Die Erzieher/innen auch nicht. Ist denen in der Form auch noch nicht untergekommen.
Jetzt lief es zwei Tage super gut, was uns auch grade nach dem Wochenende doch sehr wunderte, aber natürlich freute.
Und jetzt grade wieder der Rückschlag: mein Mann wollte ihn ins Auto setzten, da fing es schon hier zuhause an mit weinen, an mir festkrallen und absolut nicht dahin wollen.
Haben sie einen guten Rat?
Im Kindergarten ist nichts vorgefallen, was das Verhalten erklären könnte.
Vielen Dank schonmal!
von
Moonmoth
am 14.09.2021, 08:42
Antwort auf:
Kind (fast 4) Probleme bei Trennung KiGa
Liebe Moonmoth,
der guten und richtigen Antwort meiner Vorrednerin kann ich nichts mehr hinzufügen. Ich werde die Worte hier nicht wiederholen.
Ihr Sohn wird sich sicherlich schon ganz bald ohne Geschrei etc. in den KiGa bringen lassen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 15.09.2021
Antwort auf:
Kind (fast 4) Probleme bei Trennung KiGa
Erst mal vorweg: diese Phasen, in den Kinder plötzlich nicht in den KIGa oder auch Schule wollen, kennen bestimmt 90% aller Eltern und es wird nicht das letzte Mal sein, das plötzliche Unlust aufkommt und man sich wieder in alte Zeiten zurück versetzt fühlt.
Wenn im KiGa nichts vorgefallen ist - bei euch zu Hause evt. Veränderungen? Geschwisterchen, Hund/Katze/Goldfisch bekommen oder gestorben, Umzug steht an/war gerade oder irgendetwas, was ihn beschäftigt? Auch solche Dinge können sich auf die Bereitschaft, in den KiGa zu gehen beeinflussen.
Wenn aber auch zu Hause nichts vorgefallen ist oder ansteht würde ich mal ein Gespräch mit ihm führen. Kind-/Altersgerecht erklären, dass hr Verständnis dafür habt, dass man nicht jeden tag Lust auf etwas hat. Ihr aber eben beide arbeiten geht (gehen möchtet und werdet) und er in dieser Zeit im KiGa spielen darf. Punkt. Das ist Fakt und wird sich nicht ändern - ganz egal, welchen "Aufstand" er probt.
Bei uns hat auch geholfen, dass die Erzieherin in sofort an der Eingangstüre empfangen hat. Also im Prinzip dort schon in einem Rutsch abgeben, Tschüss bis später und sofort umdrehen & gehen während gleichzeitig die Erzieherin ihn an die Hand genommen und zugetextet hat. "Schön dass du da bist, wir gehen mal sofort deine Jacke aufhängen. Was magst du denn gleich spielen ... blablabla.
Ja, das hat etwas von "überrumnpeln" - aber eben auch den Spielraum nehmen, dich oder Papa überhaupt in ein Szenario zu verwickeln bei dem gleich 2 Seiten auf ihn einreden. Ab dem Moment, wo Papa/du schon anfangt, ihn zu überreden, ist das "Spiel" sozusagen eröffnet bzw. die Möglichkeit, den Abschied jetzt maximal heraus zu zögern.
von
cube
am 14.09.2021, 09:04
Antwort auf:
Kind (fast 4) Probleme bei Trennung KiGa
Huhu,
Ja, das kenne ich auch. Versuch doch mal, Deinem Sohn etwas von Dir mitzugeben. Bei uns hat ein Halstuch (Buff), das ich gern getragen habe, Wunder gewirkt. Beim Verabschieden bekam das Kind das Halstuch, um damit etwas Mama mitzunehmen. Und beim Wiedersehen bekam ich es zurück, damit es frisch aufgeladen wird :-).
Viel Glück!
von
zweizwerge
am 17.09.2021, 15:37