Kristiana
Liebe Frau Ubbens, mein Sohn (23 Monate) besucht nun seit einem Jahr eine Großtagespflege. Die Eingewöhnung verlief problemlos und er verbringt 3 lange Tage (di-do, jeweils von 7-16 Uhr dort. Die restlichen Tage der Woche wird er von uns selbst betreut. Seit etwa 3 Wochen weint er früh ganz fürchterlich, wenn ich ihn dort „abgebe“. Gefühlt wird es mit jedem Tag etwas schlimmer. Die Tagesmütter berichten mir, dass er teilweise auch in der Betreuung sehr weint und sich schlecht beruhigen lässt. Teilweise plötzlich während des Essens, oder in anderen Situationen. An anderen Tagen wiederum ist er fast schon überdreht. Auch zu Hause ist das Verhalten ziemlich wechselhaft. Teilweise überschwänglich fröhlich, oft auch extrem weinerlich, anhänglich, man kann kaum einen Schritt allein tun. Außerdem habe ich das Gefühl er träumt schlecht, wacht meist weinend auf, ist schwer zu beruhigen. Zu Hause „spielt“ er vermehrt Baby, (sagt „Baby“ und möchte dann im Arm gehalten werden). Heute berichteten mir die Tagesmütter, dass er extrem eifersüchtig auf die jüngeren Kinder in der Gruppe reagiert. Es befinden sich gerade zwei kleinere Kinder zur Eingewöhnung dort, die natürlich auch etwas mehr Fürsorge benötigen. Dies kann er sehr schwer verkraften und reagiert mit Wut und Weinen. Ich bin mir einfach sehr unsicher, wie ich mich richtig verhalte. Leider fehlt uns eine Alternative für die Betreuung, Omas, Opas und jegliche Verwandtschaft wohnen hunderte Kilometer entfernt. Ist dieses Verhalten normal, kann ich meinem Kind aktiv helfen? Ist das eine „Phase“? Er bekommt von uns (meinem Mann und mir) sehr viel Zuwendung, er steht eigentlich immer im Mittelpunkt. Erwähnen muss ich vielleicht noch, dass ich ihn auch noch stille (nur zu Hause, schon immer). Nicht immer, wann er möchte, aber doch noch sehr häufig. Auch ist das Verlangen nach der Brust seinerseits in letzter Zeit wieder stark gestiegen. Seine Launen sind schon immer recht wechselhaft und ich würde ihn grundsätzlich als sehr impulsiv bezeichnen. Meist hat er außerhalb der Betreuung nicht mit gleichaltrigen Kindern zu tun, da wir privat wenig Kontakt zu Eltern von gleichaltrigen (oder Kindern im Allgemeinen) haben. Ist dies problematisch? Entschuldigung für den langen Text und ich danke Ihnen schon im Voraus herzlich für Ihre Antwort! Kristiana
Liebe Kristiana, viele Kinder durchlaufen Phasen, in denen sie unzufrieden sind, die Welt oft nicht verstehen und aus dem Grund weinerlich sind. Da heißt es die Ruhe zu bewahren und Geduld zu haben. Erzwingen Sie nichts. Sprechen Sie mit den Tagesmüttern, inwiefern Ihr Sohn wieder etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt, um seinem Bedürfnis gerecht zu werden. Viele Grüße Sylvia
Kristiana
Heute muss ich meinen Post von gestern noch ergänzen: in der Früh war es heute so extrem wie noch nie. Nachts hat er wieder sehr unruhig geschlafen und als ich ihn waschen wollte, ist er VÖLLIG ausgeflippt. Er hat total die Fassung verloren, anders kann ich es gar nicht ausdrücken. Es ist meinem Mann und mir absolut nicht gelungen ihm auch nur eine neue Windel anzuziehen. Er hat geschrien, gekreischt, sich mit aller Kraft gewehrt und er hat wirklich unheimlich viel Kraft. Er wollte unbedingt ein Traktor-Video sehen, was wir ihm nicht gestattet haben, da wir versuchen, sehr verantwortungsvoll mit digitalen Medien umzugehen. Ein Traktor-Buch oder ähnliches hat er völlig außer sich weggeworfen. Es ging nur auf dem Arm halbwegs. Ich habe ihn dann kurz gestillt, woraufhin er sich sehr schnell beruhigt hat. Dann, als sei ein Schalter umgelegt worden, gut gelaunt und fröhlich. Er hat sehr schön gefrühstückt. Als es dann ans Zähneputzen und anziehen für die Kita ging, wieder totale Eskalation. Er hat dann die ganze Zeit geweint und gekreischt. Auch das Zähneputzen führt regelmäßig zum Totalausfall. Wir haben wirklich ALLES versucht. Dennoch bin ich immer sehr konsequent. Es gibt dazu keine Alternative. Umso unglücklicher macht es mich. Ich kann weder bei Kita noch beim Zähneputzen sagen: jetzt lassen wir es erst mal eine zeitlang und starten nun erneut. Ich bin wirklich verzweifelt und hoffe auf einen Rat. Viele Grüße und vielen lieben Dank!
Liebe Kristiana, Ihr Sohn möchte keine Vorgaben bekommen. Er möchte mitsprechen. Er ist in der Autonomiephase. Lassen Sie ihn Kleinigkeiten mit entscheiden, wie z.B. was er essen möchte, welchen Pullover er anziehen mag usw.. Sie können versuchen, wenn Ihr Sohn bei notwendigen Dingen protestiert, wie z.B. dem Windelwechseln, eine Pause zu machen und es ein paar Minuten später noch einmal zu versuchen. Wählen Sie dazu einen anderen Ort, statt Wickeltisch vielleicht den Teppich im Badezimmer. Zähneputzen statt im Bad auf dem Arm in der Küche usw.. Das soll natürlich nicht heißen, dass er alles bestimmen darf. Sie sorgen für liebevolle Konsequenz. Falls es regelmäßig Geschrei gibt nach digitalen Medien gibt, sollten Sie den Konsum für einen längeren Zeitraum komplett einstellen. Ihr Sohn kann auf diese Weise zur Ruhe finden und wird vermutlich nicht mehr danach verlangen. Viele Grüße Sylvia
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