Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Schuster, ich (31) wende mich Rat suchend an Sie, da ich beruflich als Kindergärtnerin momentan am ende meines Lateins bin. Ich habe im Februar eine Gruppe 2-3 jährige übernommen, 15 Kinder, unterstützt werde ich von einer Helferin im Freiwilligen Sozialen Jahr. Ich bin neu in dem Kiga und der Kontakt zu Kindern und Eltern ist positiv, Resonanz ebenso. Soweit, so gut. Nun ist es so, dass meine Vorgängerin, (59), ganz anders als ich, wie ich nun nach und nach erfuhr, einen sehr autoritären Führungsstil an den tag gelegt hat, und die Kinder somit ruhig gestellt hat, laut Aussagen anderer Kolleginnen haben sich die Kinder gg Ende nicht mehr getraut, mal ausgelassen zu rennen, laut zu spielen, es muss zugegangen sein wie beim Militär, die Vorgängerin hat sich durch lautes Schimpfen und Schreien, auch Drohungen, grobes Anfassen ect. "Respekt" verschafft und so nach außen hin eine päd. Kompetenz vorgetäuscht, denn bei ihr waren ja sie Kinder "ach so schön ruhig".............. Keiner hat sich getraut, ihr mal Kontra zu geben, da sie wohl fast 40 Jahre in der Einrichtung gearbeitet hat. Sie Kinder mussten still an den Tischen spielen, da ihr Aufräumen zu viel Arbeit war, wurden mit Windeln versehen, keine Versuche, das Trockenwerden zu unterstützen, da es viel Arbeit war, mit jedem auf Toilette zu gehen usw. Mein Problem ist leider nun, dass die Kinder mit meinem ruhigen und liebevollen Stil nicht klarkommen, und nun nach und nach auftauen und toben, und merken, dass ich sie nicht unterdrücke, aber sie nutzen diese neu gewonnene Freiheit auch aus, und lassen sich kaum noch bändigen. Schlafwache wird zum Horrortrip, (Aufstehen, Geräusche machen etc., sodass die andere Gruppe, die bei uns mit im Schlafraum schläft, auch wach liegt und es auf mich zurückfällt), bei der ausgeschiedenen Koll. wurden sie grob auf die Matratze auf die Seite geworfen und Decke über den Kopf gezogen, sodass sie sich nicht mehr zu bewegen trauten. Im Waschraum rennen sie durcheinander, Aufräumen tun sie auch nicht, still sitzen sie auch nicht, rennen bei den Mahlzeiten durcheinander, Frau Schuster, ich bin manchmal teilweise fast am Heulen. Ich kenne so etwas nicht. Ich habe auch 8 Jahre Berrufserfahrung und seit 6 Jahren immer eigene Gruppen, und kam mit meinem Stil immer reibungslos gut zurecht. Nur diese Kinder sind so geschädigt von der Unterdrückung die sie vor der neu gewonnenen Freiheit hatten, dass ich jetzt mich völlig hilflos ausgeliefert fühle und befürchte, dem Druck nicht mehr gewachsen zu sein. Sie folgen einfach nicht, nicht auf gutes Zureden im Ruhigen, nicht auf Erklärungen, nicht auf lauteres Reagieren. 15 Kinder, wovon höchstens noch 4 das tun, was ich sage und keinerlei Probleme machen. 11 halten mich zum Narren, was weder mir noch meiner beruflichen noch privaten Persönlichkeit entspricht, ich muss zum ersten Mal solche Erfahrungen machen. Soll ich gg meine Prinzipien verstoßen, und in dieser Gruppe, nun nach ca 3 Monaten, einen lauten, unterdrückenden, stillhaltenden Stil einführen? Es widerstrebt mir, aber ich habe auch keinen Nerv mehr, mich von 2 - 3 jährigen zum Narren machen zu lassen. Am Ende fällt das noch auf meine beruflichen Fähigkeiten zurück. Was meinen Sie? Finden Sie 1 Erzieherin + 1 Praktikantin (auch Vollzeit) auf 15 2-3 jährige Wickelkinder (keines ist auch nur ansatzweise trocken!) zu wenig? Wie ist der aktuell empfohlene Betreuungsschlüssel für diese Altersgruppe? Ich hoffe im Voraus dankend auf Antwort und praktische Tips, mir graust, Montag auf Arbeit zu müssen, wobei ich meinen Beruf liebe. Mit besten Grüßen, Nina T.
Christiane Schuster
Hallo Nina Auch wenn es Ihnen "gegen den Strich" geht: Die Kinder wissen mit ihrer neuen Freiheit überhaupt nichts anzufangen, sodass sie vor lauter Unsicherheit schon "über Tische und Bänke" gehen, um eine sichere Orientierung geradezu einzufordern. Planen Sie den Kiga-Tag so präzise wie möglich. Informieren Sie die Kinder zuerst mit Worten und anschließend praktisch, dass zuerst eine ganz konkrete Aktivität stattfindet und anschließend auch mal getobt werden DARF. Dieses Toben kündigen Sie mit einem Tambourin an, bzw. beenden es auf die gleiche Weise. Als Anschlußaktivität wählen Sie dann eine bewegungsreiche, aber zunehmend ruhiger werdende Beschäftigung, wie z.B. eine Polonaise oder ein Kreisspiel oder einen Tanz. Beispiel: Sie spielen Tierpark: watscheln wie Enten, trampeln wie Elefanten,... schleichen wie ein Tiger, ganzleise sein wie ein Mäuschen. Dann kommt ein Fingerspiel und dann wieder etwas Ruhiges am Tisch. Zum Schlafen stellen Sie nach Absprache mit der anderen Erzieherin ein Kinderhörspiel oder sanfte Musik an oder Sie erzählen selbst eine Geschichte. Kann ein Kind wirklich nicht schlafen, bitten Sie es persönlich, dennoch ganz leise zu sein, damit die Anderen schlafen können und schlagen Sie vor, (leise) mit den Fingern zu spielen, mit einem (mitgebrachten) Kuscheltier zu kuscheln oder an etwas besonders Schönes zu denken. Da es einige 3-Jährige (aus beiden Gruppen) geben wird, die nicht mehr schlafen können, kann evtl. eine Betreuerin mit diesen Kindern in einem anderen Raum (leise) malen o.Ä. Bitten Sie die Eltern, den Kleinen möglichst Trainingswindeln anzuziehen, da mir 15 Wickelkinder für 1 Erzieherin und 1 Praktikantin doch sehr wenig erscheinen. Vielleicht kann eine Erzieherin/Praktikantin aus einer anderen Gruppe mit überwiegend älteren Kindern zu einer bestimmten Zeit, wenn Sie mit allen Kindern zum WC "antreten" aushelfen? Ganz fest' drücke ich Ihnen die Daumen, dass bald ein harmonisches Miteinander in "Ihrer" Gruppe möglich sein wird. Toi,toi, toi, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
hallo, das ist echt heftig, ich bin auch erzieherin . 15 kleine mit nur 1 fachkraft und einer parktikantin finde ich zuviel. wir haben bei 15 kinder (1-6) 2 vollzeitfachkräfte und manchmal noch eine praktikantin. trainingswindeln sind sinnvoll. ich würde auch erstmal etwas strenger sein, denn so bringt es nichts die kinder testen nun ihre grenzen aus und übertreiben, und nutzen es aus was früher nie ging. das die vorgängerin dort arbeiten durfte erstaunt mich.... wenn du die kinder dann im griff hast kannst du ja auch wieder lockerer werden, aber so hat es ja auch keinen sinn. liebevoll aber konsequent ! und ich finde auch wenn man einmal lauter wird, merken die kinder manchmal erst das es jetzt wirklich reicht ! viel kraft und gute unterstützung wünsche ich ! lg
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