Hallo! Mein Sohn (4J 3M) geht seit einiger Zeit (4 Wo) in einen neuen Kiga und hat dort anscheinend Probleme, Anschluss zu finden. Zumindest kommt es mir so vor, wenn ich ihn beobachte. Das Problem: Er interessiert sich für Dinge, die die anderen nicht interessieren (Bsp: Alles über den Blutkreislauf, Viren, Bakterien - wie wirkt ein Antibiotikum gegen Bakterienbefall, wie funktionieren Leber, Herz, etc.) und eher philosophische Fragestellungen (Bsp: Wenn man mit einer Rakete ins Weltall fliegt - wann kommt man denn ans Ende - oder hört das Weltall niemals auf? Dann müsste es ja ein Kreis sein, der hat auch keinen Anfang und kein Ende...) Nun hat er im Kiga 2 neue "Freunde" gefunden - der eine ein StarWars Fan - mein Sohn hat ihn direkt über die Endlichkeit des Weltraums befragt und hält ihn nun für einen Weltraum- und Raketenexperten zum fabulieren, was ihn also für meinen interessant macht. Der andere ein 3jähriger, mit dem es aber wohl gewisse Konflikte gibt, weil mein Sohn ihn sehr vereinnahmt (hatten in der ersten Woche zusammen Ritterburg gespielt, nun will er mit/an ihm das Rittertum intensivieren), was aber in einem gewissen Sinne scheitert, da der 3jährige logischerweise nicht mithalten kann. Also reagiert mein Sohn nun (fälschlicherweise) mit Schubsen, das ist ihm dann so peinlich, dass er sich kaum noch einkriegt, bis ich ihn dann irgendwie aus der Situation "rette". Am nächsten Tag schafft mein Sohn es dann nicht, unbefangen auf den 3jährigen zuzugehen, weil er noch sein Verhalten vom Vortag im Hinterkopf hat und fühlt sich dann beim kleinsten Nein des Jungen (spielt z.B. gerade mit einem anderen Lego) persönlich wegen des alten Vorfalls abgelehnt. Ich bin mir sicher, der 3jährige denkt gar nicht mehr an den Schubser, meiner bekommt es aber nicht mehr aus dem Kopf. Ich weiß nun gar nicht, wie ich mich verhalten soll, irgendwie muss er ja in der Gruppe klarkommen und soll in keine Außenseiterrolle rutschen. Er kann z.B. super Rollenspiele spielen, aber oft sind es dann z.B. Bakterien, die die Antikörper angreifen und zum Schluss von Makrophagen beseitigt werden, etc. Dass seine Gruppenkameraden das nun nicht so spielen können, kann er einfach nicht nachvollziehen. Auch spricht er manchmal für Kinder nicht nachvollziehbar - neulich legte er sogar die Großeltern herein, indem er steif und fest behauptete "Ich habe sogar mal Glas gegessen". Am nächsten tag löste er es dann mir gegenüber auf und sagte "Aber Mama, Glas (glace) heißt doch Eis auf französisch, also stimmt es, ich habe mal Glas gegessen... Wie kann ich ihm denn Zuhause helfen, sich leichter zu tun? Ich habe etwas Sorge, dass ihn einige der Kinder für einen Spinner halten, was mir so leid tut. Heute hat er ganz traurig gesagt, er hat noch überhaupt keine Freunde. Ich bin für jeden Tipp dankbar!
von Bernsteinelfe am 24.11.2011, 19:12