Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Junior vermisst seinen Papa so sehr...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Junior vermisst seinen Papa so sehr...

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Hallo! Mein Mann und ich sind wieder zusammen gekommen (seit Januar) und es läuft sehr gut. Wir wohnen allerdings, bis die Seminare, die ich gebe, nächsten Sommer ausgelaufen sein werden, noch getrennt. Unser Junior (4 Jahre alt) sagt seitdem immer, er will, dass der Papa zu uns zieht und für immer bei uns wohnt. Das würde ich mir auch wünschen, aber mein Mann hat eine sehr gute Stelle, wo er in 2 Jahren Geschäftsführer werden könnte, und will sich daher nicht in den Nachbarverband hier in der Stadt versetzen lassen. Mein Mann kommt meist am Freitag und fährt sonntags wieder. Das klappte auch alles immer ganz gut. Aber jetzt geht das Weinen des Kleinen wieder los und er tut mir so schrecklich leid. Letzten Sonntag hat er sich ans Bein meines Mannes gehängt und ganz bitterlich geweint, sein Papi solle nicht weggehen, er habe ihn so lieb und er würde ihn immer so vermissen. Mein Mann und ich hätten am liebsten mitgeweint. Am Mittwoch darauf, als mein Mann anrief, hat er mit unserem Sohn telefoniert. Der Kleine hat dann wieder geweint wie verrückt und ich musste mich mit ins Hochbett zu ihm legen und er ist nur in meinem Arm eingeschlafen. Das geht jetzt fast jeden Abend so. Dieses Wochenende war mein Mann auch wieder da. Am Sonntag hat sich der Kleine gewünscht, dass mein Mann mit ihm unterm Hochbett zeltet und mit ihm auf der Matratze schläft. Das hat er dann auch bereitwillig und gern gemacht, nur morgens musste er um 6 Uhr fahren, hatte das dem Kleinen auch gesagt, der hat das aber wieder vergessen (klar, mit 4 denkt man nicht so weit) und als der Kleine dann wach war, ist er ganz verzweifelt in der Wohnung herumgelaufen und hat seinen Papi gesucht. Er ist dann zu mir ins Bett gekrochen und hat dann wieder bitterlich geweint, mir hat es bald das Herz zerrissen. Gestern im Kindergarten hat er wieder in die Hose gemacht, so sehr nimmt ihn das mit! Letzte Woche war es auch so, dass er einnässte. Außerdem ist er mir gegenüber wieder extrem anhänglich. Er will nicht in den Kindergarten, schimpft, weil ich zur Arbeit muß und ist sehr weinerlich und sagt mir, er sei so anhänglich und bräuchte mich ganz dringend. Mein Mann und ich haben mit dem Kleinen geredet und ihm gesagt, dass es nur 2 Lösungen gibt - entweder der Papi hat keine Arbeit und zieht zu uns oder wir müssten zum Papi in eine andere Stadt ziehen. Dann weint der Kleine immer und sagt, er wolle hier nicht weg, weil er hier seine Freunde hat und Oma und Opa und die ganze Familie und unsere Wohnung sei für ihn so wunderschön wie eine Schmuckschachtel und der Papi solle zu ihm kommen. Ich weiß aber, daß sich mein Mann nie die Chance entgehen lassen würde auf diesen Geschäftsleitungsposten (obwohl das alles gar nicht sicher ist), so dass mir nur die Möglichkeit bliebe, umzuziehen. Ich habe aber Angst, dass es dem Kleinen dann noch mieser geht, wenn er seine vertraute Umgebung nicht mehr hat. Wir wollten nächstes Jahr im Sommer dann umziehen, bevor Junior in die Schule kommt. Was würden Sie machen? Wie können wir dem Kleinen Kerl helfen? Was meinen Sie, ist das Beste fürs Kind? Würden Sie an meiner Stelle schon jetzt mit ihm 200 km weiter weg ziehen? Ich bin eigentlich froh, dass er durch Therapie etc. emotional wieder stabiler ist.


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Hallo Ratsuchende Bitte informieren Sie Ihren Sohn so sachlich wie möglich darüber, dass Sie mit ihm zum Papa ziehen werden, wenn der Kiga beendet ist und er in die Schule kommt. Freuen Sie sich schon jetzt mit ihm darüber, dass er zu seinen jetzigen Freunden weitere Freunde hinzubekommt, die "alten" Freunde besuchen kann und auch Oma, Opa.... in die neue Wohnung zu Besuch kommen werden, bzw. umgekehrt. Zeigen Sie einen möglichst großen Optimismus, wird Ihr Sohn sich -wie immer- an Ihnen orientieren. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sie selbst einem Umzug noch recht skeptisch gegenüberstehen, was sich auf Ihren Sohn überträgt.- Nachdenkliche Grüße und: bis bald?


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