Liebe Frau Schuster, mein Sohn Lion wird im März 6 Jahre alt. Er wurde nach dem HAWIK IV-Test nachträglich in die 1. Klasse eingeschult. Dies erfolgte auf Empfehlung des Testers (wegen Unterforderung), meiner Familienhelferin & seines Spieltherapeuten, außerdem war mein Ex-Mann dafür. Ich habe mich von Anfang an mit der Entscheidung arrangiert (vor allem weil mein Sohn in die Schule wollte), stand aber nie wirklich dahinter, da Lion Defizite im Sozialverhalten hat. Zum besseren Verständnis: Lion war ein Schreibaby und fiel bereits in der Kinderkrippe durch sein unangepasstes Verhalten auf. Dies setzte sich im Kindergarten fort, so dass irgendwann die Diagnose ADHS erfolgte (ohne Medikamente, sein 9-jähriger Bruder – ebenfalls hochbegabt – bekommt Medikinet). Diese ADHS-Diagnose wurde in unserer 8-wöchigen Reha 2010 und auch von seiner Lehrerin nicht bestätigt. Lion geht gerne in die Schule und kommt kognitiv gut zu recht. Nun zu meinem Problem: Lion fällt es schwer, sich zu organisieren, mit unbekannten Aufgabenstellungen umzugehen (Aufgaben aus der Schule müssen zu Hause überarbeitet werden) und vor allem sich sozial in die Klasse zu integrieren. Er sitzt zwischenzeitlich allein an einem Tisch, weil es keiner neben ihm aushält. Er provoziert jeden, der mit ihm zu tun hat – immer mit dem Kopf durch die Wand. Er ist frech, aufmüpfig und sucht die Machtkämpfe. Außerdem redet er ohne Punkt und Komma, akzeptiert keine Regeln und Grenzen. Bei den Hausaufgaben muss ich dabei bleiben, da er zusätzlich zu unkonzentriert und zappelig ist. Die Tage mit ihm waren schon immer eher schwierig, aber kein Vergleich zu dem, was ich momentan mit ihm erlebe. Nun bin ich am Überlegen, ob ich in aus der Schule raus nehme und er bis zur regulären Einschulung wieder in den Kindergarten geht?! Lion möchte nicht zurück! Seine Lehrerin denkt, dass durch eine Rückstufung sein Selbstwert Schaden nimmt - ich bin einfach nur hilflos und unschlüssig. Vielleicht ist er mit der Schule doch überfordert? Lion spürt meine Unsicherheit und die Tatsache, dass ich an ihm „zweifle“. Ich bereue es, ihn eingeschult zu haben. Wie beurteilen Sie die Situation? Was würden Sie mir raten? Vielen Dank vorab. Liebe Grüße Kerstin PS: Ich bin in meiner Erziehung sehr konsequent – sagt zumindest mein Umfeld…
Mitglied inaktiv - 17.01.2011, 08:45