Liebe Frau Schuster, eigentlich wollte ich ihnen schreiben, um meinen Frust loszuwerden den ich momentan durch meine fast 4jährige Tochter aufbaue. Aber umso länger ich gerade darüber nachdachte was mich so sehr stört, desto klarer wurde mir, dass ich selbst das Verhalten meiner Tochter durch meine "Erziehung" in diese Richtung gebracht habe. Sie ist nach aussenhin total schüchtern, spricht mit kaum einem Menschen ausserhalb der Familie und im Kindergarten das kleine Sensibelchen der Gruppe. Zuhause pendelt das ganze zwischen sensiblem Baby und rotzfrechem Kind. Sie will sich meist überhauptnicht benehmen, sagt kein Bitte und Danke, schaukelt beim Essen, trödelt beim Anziehen, ärgert ihre kleine Schwester und wenn wir Besuch haben benimmt sie sich wie eine wildgewordene. Oder aber sie spricht so leise und wimmernd dass man kein Wort versteht und setzt dabei eine leidende Mine auf, dass man meinen könnte das sprechen tut weh. Sagt man was zu ihr fängt sie sofort an zu schreien, schaltet ab und verschwindet oft in ihr Zimmer (Und das mit 3 Jahren!!!)und will alleine sein. Ich komm Momentan echt nicht ran und ehrlich gesagt auch nicht gut klar mit ihr. Den ganzen Tag bin ich am Erprssen, "Mach das, sonst bekommst du das nicht", "Wenn du nicht sofort aufhörst, dann...", und das bei fast jedem Satz. Ich denke schon dass ich eine zu strenge Mutter bin. Ich selbst wurde von meiner Großmutter erzogen, und das so, wie man eben Kinder früher erzogen hat. 'Ohne sie zu verhätscheln' einfach. Und ich glaube das ist auch das Problem, ich kann einfach nicht mal nachgiebig sein. Es muss erst alles nach meinen Vorstellungen passieren, damit ich "weiche Züge" annehme. Ich bringe sie mit meiner Äußeren Härte oft zum weinen oder eben auch zum rebellieren, denke ich. Ich habe das Gefühl, irgendwo den Faden in der Erziehung verloren zu haben, denn ich war füher als sie zur Welt kam, alles andere als streng. Mein Mann und ich streiten oft über das Thema, weil ich "ihm vorschreibe, wie er mit unserer Tochter umzugehn hat". Aber er bringt mir oft so viel durcheinander und ich denke, auch das hat sich auf unsere Tochter abgefärbt. Sie benimmt sich oft so gezwungen gekünstelt wenn mein Mann und sie spielen. Ach ich weiß auch nicht wie ich das ganze noch wenden kann. Wenn ich mir vornehme, am nächsten Tag ganz bestimmt nicht so streng zu sein, kommt schon eine Kleinigkeit und ich denk mir: ich lass mir doch nicht auf der Nase rumtanzen! Ich hoffe sehr, sie finden sich in dem ganzen WirrWarr zurecht und können mir helfen, mit ganz freundlichen Grüßen
Mitglied inaktiv - 06.01.2007, 21:07