Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Freundschaften in Kita

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Freundschaften in Kita

bofi2012

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Liebe Frau Ubbens, unser Kind (6) geht seit es 3 ist in die Kita und hat viele Freundinnen und Freunde. Seit neuestem leider auch zu einem Kind, wo ich den Kontakt etwas hinterfrage. Das Kind ist sehr dominant und bestimmend, laut, wild (fällt auch durch "sehr groben" Umgang mit anderen auf, wenngleich es mit unserem Kind noch nicht vorgekommen ist), teils fragwürdige Wortwahl (Schipmfwörter, etc.). Die Erzieher sind sehr bemüht, aber es bleibt nicht aus, dass Kinder sich zunehmend von diesem Kind distanzieren. Unser Kind spielt in letzter Zeit häufiger mit dem Jungen und wird bei dessen Aktionen zum "Mitläufer", d.h. tut was das andere Kind sagt, ohne über die Richtigkeit nachzudenken (das ist sonst gar nicht seine Art; unser Kind ist eigentlich sehr sozial und auch nicht draufgängerisch). Einmal haben die beiden wohl etwas zu wild mit einem anderen Kind - gegen dessen Willen - gespielt und erst nach mehrfacher Aufforderung des anderen Kindes (eigentlich ein guter Freund meines Kindes) aufgehört. In Konsequenz möchte dieses Kind nun nicht mehr mit unserem Kind spielen, was zu Hause zu großer Traurigkeit und Betroffenheit geführt hat. Wie geht man mit einer solchen Situation um? Einerseits möchte ich keine Vorschriften zu Freunden machen (kann man für die Kita-Stunden ja sowieso nicht nd es sollte ja auch Sinn der Sache sein, dass alle Kinder gemeinschaftlich integriert sind und es keine Außenseiter gibt), andereseits möchte ich auch nicht, dass die anderen Kinder sich aufgrund dieser "Mitläufer"-Tätigkeit von meinem Kind distanzieren. Ich habe es bei meinem Kind schon mehrfach angesprochen und die Einsicht ist zu Hause definitiv da, dennoch gibt es so manche Aktionen (z.B. zwei gegen einen) wo ich mich frage, ob unsere Kind im Spiel mit dem anderen so überhaupt nicht mehr nachdenkt, was richtig und was falsch ist. Zumal möchte ich das Thema auch nicht überstrapazieren, da ich merke, dass mein Kind zunehmend "auf Durchzug" schaltet. Sollte ich den privaten Kontakt an Nachmittagen (wird in letzter Zeit auch vermehrt nachgefragt) vermeiden/ auf ein Minimum reduzieren? Mit welcher Begründung? Dadurch könnte das andere Kind ja auch noch interessanter werden.... Auch möchte ich unser Kind nicht dazu animieren, andere systematisch auszuschließen, nur weil andere es tun. Das wäre ja ebenso ein Mitläufer-Verhalten... Ich freue mich über Ihre Einschätzung!


Sylvia Ubbens

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Liebe bofi2012, überlegen Sie, bis zu welchem Punkt Sie das Verhalten des anderen Kindes und dadurch auch das Verhalten Ihres Sohnes akzeptieren können. Sie müssen nicht noch mehr Kontakt zulassen, als es jetzt schon gibt. Ganz zu verbieten ist nur sinnvoll, wenn Sie so gar nicht mit dem Spielkontakt einverstanden sind. Ihr Sohn wird in der Kita erleben, dass das andere Kind, in welcher Form auch immer, Konsequenzen für sein Handeln zu tragen hat. Vielleicht ist Ihr Sohn auch schon involviert gewesen. Dass einer seiner besten Freunde nicht mehr mit ihm spielen möchte, hat ihn traurig gemacht. Das ist der beste Weg für Ihren Sohn zu lernen, was für ihn selbst wichtig ist und in wie weit er sich auf die Dominanz des anderen Kindes einlässt. Bleibt alles in einem tragbaren Rahmen, sollten Sie es entsprechend laufen lassen. Haben Sie das Gefühl "So nicht", dann übernehmen Sie für Ihren Sohn die Verantwortung und die Jungs können sich privat nicht mehr verabreden. Viele Grüße Sylvia


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