Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Extreme "Mama-Phase"

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Extreme "Mama-Phase"

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Sehr geehrte Frau Schuster, unser Sohn ist 14 Monate alt und seit einigen Wochen sehr auf mich fixiert. Diese Mama-Phase wird allerdings immer extremer. Sobald der Kleine wach ist, hängt er an meinen Beinen oder will auf meinen Arm. Ich kann ihn keine 5 Minuten mehr alleine spielen lassen (z.B. um mal schnell ins Bad zu gehen). Ich muß ihn überall mit hinnehmen, was eigentlich auch kein Problem wäre, nur er lässt mich nicht los, bzw. will auf gar keinen Fall von meinem Arm runter, egal was ich gerade tue. Wenn wir z.B. zusammen in einem Zimmer sind, und ich sage ihm: ich komme sofort wieder, ich gehe nur schnell was von nebenan holen, gibt es sofort Gebrüll, wenn ich das Zimmer verlasse und er kommt hinterhergerannt und weint und möchte auf meinen Arm. So langsam weiß ich nicht mehr weiter. Denn es gibt auch Dinge, die ich mit Kind auf dem Arm nicht erledigen kann. Aber einfach nur neben mir zu stehen und zuzuschauen akzeptiert er nicht. Dann schmeißt er sich auf den Boden und weint immer mehr (allerdings nicht das übliche Trotzgebrüll, sondern richtig verzweifelt). Der Kleine wurde direkt nach der Geburt in die Neonatologie gebracht, ich weiß nicht, ob er vielleicht deshalb so besonders anhänglich ist. Für meinen Mann ist die Situation auch nicht so einfach, denn der Kleine ignoriert ihn zwar nicht direkt, aber wenn die beiden spielen und der Kleine hört oder sieht mích, lässt er alles stehen und liegen und kommt zu mir, egal wie schön er zuvor gespielt hat. Nun weiß ich absolut nicht, wie ich mich weiterhin verhalten soll. Ich möchte meinem Kleinen ja die Nähe geben, aber ich kann ihn einfach nicht mehr den ganzen Tag rumtragen. Wie kann ich ihm denn begreiflich machen, daß ich immer für ihn da bin und nicht weggehe, auch wenn ich mal kurz das Zimmer verlasse (ich rede dann z.B. auch mit ihm, aber das nützt auch nichts). Bzw. wie bringe ich ihn dazu, einfach mit mir mitzukommen, und zu schauen,was ich mache, ohne, daß er sofort auf den Arm will? Haben Sie vielleicht einen Rat? Vielen Dank, Jennifer


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Hallo Jennifer Können Sie Ihrem Sohn die körperliche Zuwendung nicht geben, die er z.Zt. wohl sehr dringend benötigt, schlagen Sie ihm eine Spielmöglichkeit vor für die Zeit Ihrer Abwesenheit und geben Sie ihm zu verstehen, dass Sie gleich wiederkommen um mit seinem begonnenen Spiel gemeinsam weiter zu spielen. Er kann z.B. einen Turm bauen, den Sie dann gemeinsam umwerfen, ein Bild malen, Bausteine sortieren, Gegenstände von einem Behälter in den anderen füllen, Schnipsel reissen, die Sie anschließend zu Bällen formen, usw. Über diese Aufgabe wird er seine Anhänglichkeit ein wenig vergessen. Sagen Sie ihm, dass er inzwischen schon so viel gewachsen ist und so schwer geworden ist, dass Sie ihn immer nur kurz auf dem Arm halten können um ihm ein Küsschen zu geben. Setzen Sie ihn dann auch wieder herunter und verrichten Sie singend oder mit ihm sprechend die notwendige Arbeit. Sobald diese beendet ist, gehen Sie wieder zu ihm, nehmen ihn in den Arm und sagen ihm: "Siehst du, nun bin ich fertig und habe wieder ein wenig Zeit für dich." So wird sein Verständnis allmählich wachsen, und er wird erkennen können, dass Sie immer wieder zu ihm zurückkehren. Viel Geduld und: bis bald?


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