Liebe Frau Schuster,
ich hatte vor einigen Tagen einen Beitrag 'Ja-Nein-Ja-Nein' eingestellt, für den Sie mir gute Tipps gegeben hatten. Vielen Dank dafür. Momentan haben wir aber noch ein weiteres Problem, und ich würde gerne wissen, ob das alles irgendwie zusammenhängt. Unser Sohn (2,5) geht seit ca. 2 Monaten 2x wöchentlich 2,5 Std. in eine Spielgruppe (ohne Eltern). Anfangs war alles prima, keine Tränen, nur Spaß. Dann war er ein paar Tage krank, und anschließend hat ihn ein Mädchen aus der Gruppe geschubst. Seitdem möchte er nicht mehr dorthingehen. Es wird immer schlimmer, mittlerweile weint er schon zu Hause und wird fast hysterisch. Sobald ich ihn hingebracht und dort ausgezogen habe (alles mit viel Weinen) und gegangen bin, lässt er sich anscheinend sehr schnell beruhigen und hat Spaß. Aber beim nächsten Mal ist es noch schlimmer, er fragt ständig, ob wir aufstehen, um in die Gruppe zu gehen o.ä. Dazu muss ich sagen, dass wir momentan sowieso eine starke Mama-Phase haben, er will ständig zu mir und Papa darf ihn auch nicht ins Bett bringen, sein Lieblingssatz ist: Papa, geh weg. Spielt Papa eine Weile mit ihm, beruhigt er sich aber auch schnell und hat Spaß. Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits denke ich, dass er schon soweit ist, allein zu sein, da er das ja in den ersten Wochen gezeigt hat, andererseits macht mir das verzweifelte Weinen natürlich schon zu schaffen. Haben Sie einen Rat?!
Mitglied inaktiv - 06.11.2007, 09:32
Antwort auf:
Will nicht in die Spielgruppe - Mama-Phase
Hallo Ratsuchende
In den ersten Wochen war Alles ganz neu und etwas Besonderes. Nun ist der Alltag eingekehrt und Ihrem Sohn wird mehr und mehr bewußt, dass Sie nicht mehr ständig helfend, tröstend, verteidigend hinter ihm stehen. Diese Tatsache läßt ihn vorübergehend verunsichert werden.
Bitten Sie ihn, erst einmal für ein paar Tage ganz besonders gut in der Gruppe aufzupassen, damit er Ihnen, wenn Sie dann zu Besuch kommen, Alles erklären kann. Aber bitte besuchen Sie dann auch mal die Gruppe -nach Absprache mit der Gruppenleiterin-.
Vielleicht kann ihn auch das eine oder andere Kind aus der Gruppe (mit Mama) zu Hause besuchen? In dieser Kleingruppe und in dieser vertrauten Umgebung lassen sich bestimmt leichter Freundschaften schließen.
Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 06.11.2007
Antwort auf:
Will nicht in die Spielgruppe - Mama-Phase
Hallo,
jedes Kind ist anders, und das muss man als Eltern auch wahrnehmen und berücksichtigen, finde ich. Ich seh's an meinen Kindern: Die Große war als Kleinkind auch extrem anhänglich und hat die Spielgruppen nur mit mir zusammen besuchen können. Mein Kleiner (2) ist das kontaktfreudigste Kind der Welt, er hat überhaupt null Probleme, auch mal eine andere Aufpasserin zu haben.
Zu überlegen, was ein Kind in diesem Alter können "sollte" oder "müsste", wird dem eigenen Kind nicht gerecht. Ich finde, wir Eltern sollten wieder mehr auf unser Gefühl hören - statt allgemeine Maßstäbe anzulegen versuchen. Heißt: Wenn Dein Sohn mit zweieinhalb noch sehr empfindlich auf die Trennung von Dir reagiert, ist das ja eine einfache Tatsache. Und übrigens in diesem Alter völlig normal. Viele Kinder haben sogar mit drei noch Probleme, die Mutter mal gehen zu lassen, auch das ist okay.
Ich persönlich würde nichts erzwingen, der Schaden ist größer als der Nutzen. Man kann der Entwicklung eines Kindes nicht vorgreifen, und auch keinen Schritt auslassen. Warte, bis Dein Kleiner von selbst so weit ist, dass er sich von Dir eine kurze Zeit ablösen kann. Bis dahin könntest Du vielleicht mit ihm in eine Spielgruppe (Familienbildungsstätte, Sportvereine, Kirchen etc.) gehen, wo die Mütter dabei sind - ich habe das auch gemacht.
Grüßle,
hexe
Mitglied inaktiv - 06.11.2007, 12:27