Beate77
Sehr geehrte Frau Ubbens, meine Tochter ist 16 Monate alt und ich habe einige Probleme im Ungang mit ihr. Zum einen ist sie von jeher ein sehr schlechter Esser, wir waren auch beim Logopäden und im SPZ in Behandlung, so richtig eine Ursache konnte keiner finden und effektive Hilfe habe ich nicht bekommen. Vom Gewicht und der Größe her ist sie an der unteren Grenze. Seit ca 2 Monaten wird es besser mit dem Essen, seitdem ich ihr etwas zur Ablenkung gebe, d.h., sie muss ein Bilderbuch o. ä. haben und darin blättern. Gebe ich ihr nichts, so wie früher, will sie nichts essen. Anfangs klappte das gut, mittlerweile zeigt sie immer auf etwas auf dem Tisch oder Regal, was sie haben möchte, ich geb ihr alles, was ich finde, aber nichts ist das Richtige, und sie ist dann unglücklich, wird sehr unruhig und will nicht weiteressen. Da ich ein 3/4 Jahr ohne Ablenkung versucht habe zu füttern, weiss ich, dass es nicht besser wird, wenn ich das wieder weglasse. Insgesamt ist die Füttersituation sehr unruhig, ständig springe ich auf, hole was anderes, in der Hoffnung, sie isst das, sie schmeisst alles, was sie in die Finger bekommt, runter und irgendwie versuche ich nebenbei auch noch zu essen. Das andere Problem ist, dass sie sehr unruhig und weinerlich ist. Am liebsten möchte sie, dass ich in jeder wachen Minute mit ihr spiele oder sie umhertrage. Ich habe aber natürlich auch meine Hausarbeit usw. Dann wird sie immer quengeliger und weinerlicher, und ich werde immer nervöser und versuche, ihr "auszuweichen" und schnell meine Arbeit zu erledigen. Schlafen tut sie relativ gut, aber spät (ca 20:30 - 7:30 Uhr), mittags 1,5-3 Stunden. Gerne möchte ich, dass sie abends früher schläft, damit ich vielleicht dann mehr meiner Hausarbeit erledigen kann, aber bisher haben alle Versuche, sie früher hinzulegen, nichts gefruchtet. Auch gegen 20 Uhr, 20:30 schläft sie nicht sofort ein, sondern weint oft noch, so dass ich ihr dann nochmal eine Flasche gebe. Nachts bekommt sie auch noch eine Flasche. Was kann ich tun?
Liebe Beate77, Ihre Tochter holt sich am Abend und in der Nacht die nötigen Kalorien für den Tag. Versuchen Sie die Abend- und Nachtflasche durch Wasser zu ersetzen. Das würde den Apetit am Tag fördern. Möchte Ihre Tochter tagsüber nichts essen, dann beenden Sie die Mahlzeit ohne Ablenkungsversuche. Bieten Sie Ihrer Tochter eine Stunde später erneut eine Mahlzeit an. Grundsätzlich sollten die Abstände zwischen den Mahlzeiten aber schon groß genug sein, dass Ihre Tochter auch wieder Hunger entwickeln kann. Verzichten Sie auf Zwischenmahlzeiten, auch wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Tochter braucht dringend etwas zu essen, damit sie zunimmt. Setzen Sie sich und Ihre Tochter nicht so unter Druck. Da Ihre Tochter von der Größe und Gewicht an der unteren Grenze ist, scheint ja beides zusammen zu passen. Sie warem beim Kinderarzt und haben die Gesundheit Ihrer Tochter im SPZ abklären lassen. Das war schon mal der richtige Weg, um sicher zu sein, dass es keine gesundheitlichen Gründe gibt. Nun haben Sie einfach Geduld und akzeptieren den nur kleinen Apetit Ihrer Tochter, wenn sie ansonsten fit und agil erscheint. Manche Kinder im Alter Ihrer Tochter mögen sich noch nicht alleine beschäftigen. Das ist zwar sehr anstrengend für die Betreuungsperson, i.d.R. die Mutter, aber auch völlig nomal und in Ordnung. Auch hier ist Geduld gefragt. Bzgl. des Schlafens wecken Sie Ihre Tochter eine halbe Stunde früher. Oder wann macht Ihre Tochter den Mittagsschlaf? Liegt ausreichend Zeit zwischen dem Mittagsschlaf und dem Abendschlaf? Sollten Sie Ihre Tochter morgens spätestens um 7 Uhr wecken, dann können Sie ja auch evtl. den Mittagsschlaf ein wenig nach vorne verrücken und Ihre Tochter ist am Abend eher müde? Versuchen Sie die abendliche Schlafenszeit alle paar Tage um 10 Minuten nach vorne zu verlegen. Viele Grüße Sylvia
Beate77
Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Gern werde ich Ihre Ratschläge befolgen. Sie schläft mittags meist gegen 12.30 bis 14, manchmal 15 Uhr. Ist das dann zu nah am Abendschlaf? Kann Ihre starke Anhänglichkeit und Weinerlichkeit auch durch eine gestörte Bindung und damit Unsicherheit entstanden sein? Schadet es ihr, wenn ich ihr dann erkläre, dass ich noch etwas zu tun habe? Muss ich sie dann immer unverzüglich hochnehmen?
Liebe Beate77, der Mittagsschlaf scheint nicht zu nah am Abendschlaf beendet zu sein. Ihre Tochter zeigt ein ganz normales mögliches Verhalten und hat nichts mit einer Bindungsstörung o.ä. zu tun. Haben Sie einfach noch ein wenig Geduld. Setzen Sie sie in den Hochstuhl direkt neben sich, wenn Sie Dinge erledigen müssen, bei denen Sie Ihre Tochter nicht auf den Arm nehmen können. Oft wirkt das schon beruhigend, wenn Mama nicht so weit oben und das Kind so weit unten ist. Viele Grüße Sylvia
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